Heute genügt ein Knopfdruck zur Betätigung der hy draulischen Hebeautomatik, mit der die Arbeits tiefe des Pfluges auf Zentimeter genau reguliert wer den kann. Transporträder für den Pflug wurden da durch überflüssig. Nur sehr vielscharige Pflüge ha ben nacb der letzten Schar zumeist ein Furchenrad, das die Regulierung der Arbeitstiefe durch die Hy draulik unterstützt. Die vier- bis sechsscharigen Pflüge fürTraktoren mit 8ü- 100 PShaben ja infolge ihrer Länge eine beträchtliche Hebelwirkung. Der Vollständigkeit halber muß angeführt werden, daß es neben den zweiräderigen Karrenpflügen auch solche anderer Bauart gab. So den Schwingpflug, der am Vorderende des Grindels überhaupt keine Un terstützung hatte, und den Stelzenpflug, der anstelle der Karre eine einräderige Stelze hatte, also ein „Oanradler" war. Aus den alten Stelzenpflügen, welche bei uns neben den Karrenpflügen nur eine geringe Bedeutung hatten, haben sich Spezialformen für die Bearbeitung von Kartoffeln und Rüben ent wickelt, welche einen Großteil der Handarbeit bei diesen Hackfrüchten ersparen konnten. Diese Sondergeräte sind allerdings in Bau- und Ar beitsweise eigentlich nicht mehr zur Gruppe der Pflüge gehörig, sondern sind als Arien (= Mehrzahl von Arl) anzusprechen. 5. Arl ist nicht gleich Arl Der Terminologie von Hanns Koren (In: Pflug und Arl, S. 14) folgend, die auf Paul Lesers „Entstehung und Verbreitung des Pfluges" (Anthropos-Bibliothek. Bd. 3. Münster 1931) zurückgreift, haben wir es mit zwei Grundformen zu tun: einerseits mit dem aus dem Nordwesten Europas stammenden Pflug und andererseits mit der Arl, mit südöstlicher Her kunft. Daß der Alpenhauptkamm hier eine Kultur scheide bildet, wurde bereits festgestellt. Nach Ko ren liegt der wesentliche Unterschied, der alle Abar ten der A r 1 vom Pflug trennt, heute nur mehr bei der Schar. Beim Pflug ist sie einseitig schneidend (mit der Hypotenuse eines rechtwinkeligen Drei eckes), bei der Arl zweischneidig mit der Form eines gleichschenkeligen Dreieckes. Die Arbeitsweise des Pfluges ist eine den Pflugstreifen wendende und lockernde, wogegen sie bei der Arl wühlend ist. Beide Baugeräte wurden aus dem Krummholz entwickelt mit dem Ziel, das händische Umgraben oder Umhacken durch ziehende Arbeit zu ersetzen und das Saatbeet bereiten zu helfen. Während der Pflug beim Bifangbau Furche an Fur che legte, war bei der Arl eine kreuzweise Bearbei tung des Feldes notwendig, um einen annähernd gleichen Arbeitserfolg zu erzielen. Grundsätzlich aber wurde auch mit den Urformen der Arl der Bo den für eine weitere Bearbeitung aufgebrochen. Pfliigeisen Arleisen Die Tülle zum Anstecken an die hölzerne Pfliigsohle war je nach Hersteller entweder rund, oval, eckig oder wurde durch winkelige Abkragung hergestellt. Länge der Schare (Arling) ca. 35 cm, Breite 25 — 30 cm. Pflugurl Inach Koren) Driarl (nach Grüblinger) Vereinzelt wurde das Saatgut gleich mit der Arl in den Boden eingearbeitet. In der Hauptsache erfolgte aber auch hier die Einbringung des Samens mit der Egge, für die es altertümliche Namen wie „Aden" Hölzerne Egge
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