Verbandes wurde eine Aktion eingeleitet, um die, den Aiteisensammlungen entgangenen, Restbe stände an diesen Gespanngeräten aufzufinden und sie wenigstens fotografisch festzuhalten, soweit es nicht gelang, diese Objekte für ein Pflugmuseum zu bekommen. In beiden Richtungen konnten bereits Anfangserfolge erzielt werden. Die sichergestellten Pflüge wurden und werden im Freilichtmuseum Sa mesleiten/St. Florian aufgestellt. Es besteht die Hoffnung, die Serie der eisernen Zugpflüge (für Pferde- und Traktorzug) nach und nach zu vervoll ständigen. Gleichzeitig mit den einscharigen Beetptlügen wur den auch eiserne Wendepflüge verschiedener Art entwickelt, die aber alle mehr oder weniger das Prin zip des „Selbstgehers" aufweisen. Dazu waren be sondere Einrichtungen an der Ptlugkarre notwendig. Eiserner Wendepflng (Winkelpfhig) nach An der allen Holzpjiiige. aber mit zwei Sterzen. Wendepflng mit senkreclu angeordneien Pßugkörpern (Brahanter Pflug}. So gab es Wendepflüge nach Art der alten hölzernen Kreuzpflüge, die noch mit 3 Sterzen ausgerüstet wa ren. Beim System der Brabantpflüge waren der rech te und linke Pflugkörper am Grindel senkrecht ange ordnet, sodaß nur mehr zwei Sterzen notwendig wa ren, wie sie z. B. von den Firmen Sack und Eberhardt aus Deutschland importiert wurden, oder die Wen depflüge der Firma Vogel & Noot aus Wartberg im Mürztal, an welchen das Streichblech des rechten und linken Pflugkörpers aus einem Stück war. Diese Pflüge wurden von 1930 bis 1960 in einer leichteren und schweren Ausführung gebaut, dem „Ikarus" und dem „Imperator". Über erstere liegt folgendes Gut achten vom Landeskulturrat für Oberösterreich vor: Wir haben Ihren Brabantpflug Ikarus zweimal am 14. Juli und 8. Oktober (19.30) unter ganz verschiede nen Umständen erprobt. Das eine Mal im ebenen Ter rain auf Roggenstoppeln, das zweite Mal auf einer ab hängigen, mit Steinen durchsetzten Wiese, wo die Aufgabe gestellt war, die Furche nach oben zu legen. Das durchschnittliche Gefälle betrug 20 — 24%. in beiden Fällen wurde ein Paar mittlere Pferde als Be spannung verwendet. Die mittlere Furchen tiefe betrug 19 cm, sie schwankte von 15 — 22 cm. Die Furchen breite muß als verhältnismäßig sehr groß bezeichnet werden. Der Zugkraftaufwand, der nur bei dem ersten der beiden Versuche gemessen worden war, be trug 329 kg pro dm^. In beiden Fällen muß die tadel lose Arbeit des Pfluges hervorgehoben werden, der die Furche vollkommen abgeschnitten und beinahe gänzlich umgedreht hat. Der Erdbalken wurde sehr gut zerkleinert und gekrümelt. Auch vorhandene Stei ne, wie dies besonders beim Wiesenumbruch bemerkt werden muß, konnten das Gerät nicht aus der Arbeits richtung bringen. Beschädigungen der Schare waren nicht wahrzunehmen. In der Arbeitsweise des linken und rechten Pflugkörpers konnte kein Unterschied festgestellt werden. Auf Grund der bei diesen beiden Erprobungen gesammelten Erfahrungen können wir allen oberösterreichischen Landwirten, welche über mittlere bis schwere Böden in ebenem oder geneigtem Terrain verfügen, bis zu einer Steigung von 25% den Brabantpflug Ikarus von Ihrer Firma bestens empfeh len. Der Präsident: Kreilmeier e. Sowohl dieser Pflug wie auch der schwerere Impera tor haben sich besonders in der Flyschzone Ober österreichs rasch eingeführt. Von derselben Firma wurde auch ein Unterdrehptlug mit zwei Sterzen in zwei Typen erzeugt, der sich für mittlere Verhältnis se eignete, und außerdem ein zweischariger Rah menpflug zum Gespannpflug für die Saat- und SchälWendepfliig ..Ikarus" mit gemeinsamem Streichblech ohne Sterzen (I Sech fehlt). Katalog über Pflüge und sonstige Bodenbearbeitungsgeräte Fa. Voeel & Noot AG. Wartberg im Mürztal. S.27.
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