von großen Gütern stammenden blockförmigen Grundstücke wurden in der Folge in riemenartige Felder zerlegt. Bemerkenswert ist das bodenbiologisch-ökologische Gespür unserer Altvordern. In ariden Klimaten ist eine Wendung der Ackerkrume nicht nötig, da die Nährstoffe nicht in den Untergrund gewaschen wer den - die Verdunstung ist höher als die Niederschlä ge. In der maritim-humiden Klimazone nördlich der Alpen ist es umgekehrt. Mit dem wendenden Pflug bringt man immer wieder eingeschwemmte Nähr stoffe und Feinkolloide nach oben in den Wurzelbe reich der angebauten Kulturpflanzen. Der Pflug hat schon in der Frühzeit seine Grundform mit Grindel, Sterzen, das den Pffugkörper bildende Krummholz, welches mit der Griessäule zum Grin del abgestützt war, und dem Moltbrett sowie der zweiräderigen Karre bekommen und behalten. Ein zige, sehr kostbare Eisenteile waren die Pflugschar („Arling") und das Pflugmesser („Sech"). Der Pflug, mit welchem Kaiser Joseph im Jahr 1769 seine Fur chen gezogen hat, war ebenso ausgerüstet. Die Karre mit einer Spurweite von ca. 60 cm hatte Räder ohne Eisenreifen. In Korens Buch „Pflug und Arl" werden diese GeräVierseitiger Pflug (nach Koren). te als „vierseitige Pflüge" bezeichnet, so auch in den Schriften von Peter Rosegger. Nachdem die land technischen Dienste in Linz und Graz keine Aus kunft geben konnten was es mit dieser Vierseitigkeit habe, erklärte auf Anfrage die steirische Volkskund lerin Frau Dr. Anny Gamerith, Graz, diese Benen nung als einen volkskundlich nicht sehr glücklichen Ausdruck für den Pflug zum Unterschied von der Arl daraus, daß die arbeitenden Teile des Pfluges eben ungefähr ein Viereck umschließen.^® Seit dem 18. Jahrhundert haben sich immer mehr die Schmiede mit dem Bau von Pflügen beschäftigt und es wurde immer mehr Eisen dazu verwendet. Der niederösterreichische Gewerke Severin Zug mayer baute einen eisernen Pflug mit kurzem, ge wundenen Streichblech, der am 7.9. 1818 in Vösendorf der k. u. k. Landwirtschaftsgesellschaft vorge führt wurde und sehr gut gefiel. Die Bauern Franz und Wenzel Vewerka aus Ruchadlo entwickelten ei nen Pflug mit zylindrisch geformtem Streichblech. Im Jahr 1857 wurde auf dem Gute der Propstei Eisgarn Peter Rosegger beschreibt im Sammelband ..Ais ich noch ein Waldbauernbub war" im Kapitel „Als ich zum Ptlug kam" die Arbeit des Pfluges wie folgt: ..Die Hauptstücke des Pfluges sind: das Sech (Pflugmesser), welches den Rasen senkrecht durchschneidet, der Arling oder die Schar, welche denselben waagrecht abledigt, so daß eine Rasensohle entsteht, welche vierseitig und etwa eine Spanne breit und eine halbe Spanne dick ist." — Die Bezeichnung ..vierseitiger Pflug" mag sich wohl daraus ableiten lassen; aber das Moltbrett hatte in der ur sprünglichen Art auch die Form eines Rechteckes, war also vierseitig. Bei der einfachen Arl dagegen fehlten diese beiden bestimmenden Merkmale, auch dann, wenn sie in einer späte ren Entwicklungsphase mit sogenannten Streichleisten ergänzt wurden. Pflugboum Korrenöügef Lonöraa Pf/ugdmjoh ^Stel'achse (.( , TsV" satte! Sfre/cbötech ^ugf^oken - ° Vorschäler Schieifbugei Setastrearans^ leisteten V^r^rocatang Furchenrod Einschariger Karrenpflug (nach Schwarzer).
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