rungen auf Genossenschaftsbasis wurde begonnen, die Wasserverhältnisse der schweren Böden zu re gein. sodaß auch von dieser Warte her der Übergang zur Flachkultur („Plätenackerung") ermöglicht wur de. Der große Umschwung kam aber erst, als der tieri sche Gespannzug immer mehr durch den Traktor ab gelöst wurde. Der Zeitpunkt des Endes der Gespannackerung, und damit auch der Bifangkultur, ist mit 1950 bis 1955 anzusetzen. Die Ackerung des Kleelandes erfolgte schon seit eh und je in Flachkultur, wozu entweder sehr breite Beete gepflügt wurden oder ein rechts- und links wendender Doppelptlug Verwendung fand. Erst mit der Einführung der Plätenackerung (Eben kultur) wurde die wichtigste Voraussetzung für den totalen Einsatz der Sämaschine geschaffen, was ein ebenes Saatbeet zur Voraussetzung hatte. Zur Zeit der Vierfurchenackerung wurde jeder Bifang, für sich, von Hand aus gesät; damit war immer ein glei cher Abstand gegeben und es wurde eine gleichmä ßige Saat erreicht. 2. Wie in Oberösterreich gepflügt wurde® Zur Erarbeitung einer Übersicht darüber, in welcher Art und Weise früher mit den Gespannpflügen in den einzelnen Landesteilen von Oberösterreich ge ackert wurde, habe ich allen 15 Bezirksbauernkammern ein Formular übersandt, mit der Bitte um Be fragung von alten Bauern. Es ging dabei darum, we nigstens einen Überblick nach Gerichtsbezirken zu bekommen. Das hat sich als brauchbar erwiesen, da die Gerichtsbezirke weitgehend den naturräumli chen Verhältnissen entsprechen. Bei der Übertra gung der Befragungsergebnisse auf die in Gerichts bezirke unterteilte Landkarte von Oberösterreich ergaben sich 3 Zonen, und zwar: 2.1. Gebiet der Vierfurchenackerung^ 2.1.1. Verwaltungsbezirk Linz mit den Gerichtsbe zirken Linz-Land, Lnns und Neuhofen sowie dem Stadtgebiet von Linz südlich der Donau, 2.1.2. Verwaltungsbezirk Wels mit den Gerichtsbe zirken Lambach und Wels, ausgenommen Teile der Welser Heide, wo breite Beete gepflügt wurden, 2.1.3. Verwaltungs- und Gerichtsbezirk Lferding, 2.1.4. Verwaltungsbezirk Vöcklabruck mit den Ge richtsbezirken Frankenmarkt, Mondsee, Schwanenstadt und Vöcklabruck, 2.1.5. vom Verwaltungsbezirk Gmunden: der Ge richtsbezirk Gmunden sowie der nördliche Teil des Gerichtsbezirkes Bad Ischl, 2.1.6. vom Verwaltungsbezirk Kirchdorf: die Ge richtsbezirke Grünburg, Kirchdorf und Kremsmün ster, 2.1.7. vom Verwaltungsbezirk Steyr: der Gerichts bezirk Steyr, 2.1.8. vom Verwaltungsbezirk Grieskirchen: die Gerichtsbezirke Grieskirchen und Haag, sowie Teile des Gerichtsbezirkes Peuerbach, 2.1.9. vom Verwaltungsbezirk Ried: nur Teile der Gerichtsbezirke Ried und Obernberg^, 2.1.10. der Verwaltungsbezirk Braunau mit den Ge richtsbezirken Braunau, Mattighofen, Mauerkir chen und Wildshut, mit Ausnahme der Gemeinden Neukirchen und Schwand, sowie Teilen der Gemein de Gilgenberg. 2.2. Mehrfurchenpflügen im Bereich des Granitmas sives 2.2.1. Im Verwaltungsbezirk Urfahr-Umgebung mit den Gerichtsbezirken Leonfelden, Ottensheim und Urfahr wurde zu 3/4 der Sechsfurchenacker und zu 1/4 der Achtfurchenacker gepflügt, wobei die Gren zen je nach Lage ineinander übergegangen sind. 2.2.2. Im Verwaltungsbezirk Rohrbach mit den Ge richtsbezirken Aigen i.M., Lembach, Neufelden und Rohrbach wurde zu 2/3 der Sechsfurchenacker und breitere Beete gepflügt, wobei auch hier die Grenzen ineinander übergingen. ^ Dickinger-Grammer; Vom Vierfurchenackcrptlügen zur Minimalbodenbearbeitung. In: Fe.stschrift ,.10(1 Jahre Ritzihof". Hrsg. Landwirtschaftliche Fachschule Ritzihof, 1975. S.77 ff.- Gerolds Handbuch der Landwirtschaft. Bd. 1. Wien 195h. - Otto Konoid: Landwirtschaftl. Lehrbuch. Bd. 1. Stuttgart 195S. — Leopold Schindler: Die Landwirtschaft. Bd. II. München 1951. - Schlipf: Handbuch der Landwirtschaft. Neubearbeitet von M. Zimmermann. Hamburg I95H. - E. Deichmann: Bo denbearbeitung und Düngung. Beratungsschrift der AG der deutschen Stickstoffindustrie. Berlin 1941. ® Der Verfasser hat die angenehme Pflicht, folgenden sachkundi gen Personen, die er 1974 über die Art der Durchführung der Vierfurchenackerung befragte, für ihre Auskünfte herzlich Dank zu sagen: Johann Bleimschein (geb. IS87), Altbauer am Aignergut in Gerersdorf 18, Gemeinde Kematen/Krems und dessen Sohn Alois Bleimschein (geb. 1926), Landwirtschaftsmeister, eben da; Alois Ecklbauer (geb. 191.3), Besitzer des Brandstättergutes in Fleckendorf 15, Gemeinde Ansfelden; Ing. Hans Huber, Landwirtschaftsmeister. Besitzer des Windsbergergutes in Fleckendorf 23, Gemeinde Ansfelden; Josef Mayrbäurl (geb. 1891), Altbauer am Mayrgut zu Tonach, Enzing 7. Gemeinde Markt St. Florian, und dessen Sohn Florian Mayrbäurl (geb. 1938), ebenda; Franz Mayr (geb. 1898), Altbauer in Sieding 8, Gemeinde Hargelsberg. ' Konsulent OSR Prof. Hermann Edtbauer, St. Georgen, berich tete mir, daß in der fruchtbaren Obernberger Ebene vierfurchig gepflügt worden sei, aber die „Loosäcker" der Häusler und Taglöhner zum Anbau von Kartoffeln und Kraut sechs- bis achtfurchige Äcker gelegt worden seien.
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