OÖ. Heimatblätter 1981, 35. Jahrgang, Heft 3/4

14. Mai, Joseph, Sohn des Joseph Lederhilger, Faßbinder, an der Frais (bis hierher sind die Eintragungen lateinisch, nur die letzten Krankheitsursachen deutsch; ab hier alle Eintragungen deutsch). 1. August, Johann Wolfgang Lederhilger, Ackerbauer, von langen Wunden veranlaßten Brustbeschwernis, 43 Jahre. 26. Dezember, Stefan, Sohn des Webers Thomas Lederhilger, 1 Tag alt, Fraissen. 18. Februar, Anna Maria, Tochter des Ma thias Lederhilger, 4 Wochen, Fraissen. 26. März, Andreas, Sohn des Faßbinders Jo hann Lederhilger, 6 Wochen, Fraissen. 24. November, Andreas, Sohn des Webers Thomas Lederhilger, 15 Jahre, Blutfluß. 30. Juli, Thomas, Sohn des Thomas Lederhil ger, 14 Jahre und 8 Monate, Wurmfieber. 5. Dezember, Josefus Lederhilger, Faßbin der, 34 Jahre und 7 Monate, Lungenentzün dung. 13. Dezember, Carl, Sohn des seligen Josef Lederhilger, Faßbinder, 10 Jahre, Nervenfie ber. 3. Dezember, Joseph Lederhilger, Faßbin der, 53 Jahre und 8 Monate, Lungenentzün dung. 10. Dezember, Magdalena, Witwe des Josef Lederhilger, 52 Jahre und 4 Monate, Lun genentzündung. 29. Juli: Thomas Lederhilger, Leinenweber, 58 Jahre, Gallenfieber. 16. April, Regina, Tochter des seligen Tho mas Lederhilger, Leinenweber, 18 Jahre, Blattern/Pocken. 12. Oktober, Witwe des Thomas Lederhilger, Leinenweber, 56 Jahre, Schlagfuß. Einige Bemerkungen zur Genealogie der Lederhilger Aus den Kirchenbüchern der alten Pfarren Pfarrkir chen, Wartberg, Kirchberg und Kematen konnte ich geschlossene Reihen der Lederhilger mit vielen Ver zweigungen erstellen. Die entsprechenden Fortset zungen finden sich in den Pfarrbüchern von Flall und Neukematen. Die Zahl der Namensträger ist nahezu unüberschaubar. Für diese Arbeit wurden nur jene verfolgt, die mit dem Thema „Transmigration" in ei nem mittel- oder unmittelbaren Zusammenhang ste hen. Fiktiv müssen wir den Beginn der Lederhilgersippe vor 1600 ansetzen. Pangratz Lederhilger von der Lederhülling (Lederhueb) ist der erste, den wir erfassen können. Konkret liegt der erste eindeutige Beleg im Taufbuch von Pfarrkirchen aus dem Jahre 1627 vor: „Pangratius Lederhülger zu Höhenberg" tritt als Taufzeuge in Erscheinung. Zu dieser Zeit waren die Prädikanten nicht mehr im Lande, das letzte Aufflackern des Bauernwiderstandes unter Fadinger war unglücklich für die Bauern zu Ende ge gangen und die Gegenreformation setzte wieder ein. Und so erscheinen alle Geburts-, Trau- und Todes ereignisse wieder in den katholischen Kirchenregi stern. Im Traubuch ist am 1. November 1631 zu le sen, daß „Dorothea, die eheliche Tochter des Pangraz und der Magdalena Lederhillinger auf der Lederhilling" den Wolf Zehentederauf derZehnöd ge heiratet hat. Und am 20. März 1632 hat der eheliche Sohn Vitus (Veit) des Ehepaares Pongraz und Mag dalena die Ursula Hutterstraßer, Witwe von der Hutterstraßer Sölde in der Wartberger Pfarre geehe licht. Der eheliche Sohn des Pangraz und der Magda lena, namens Stephan, hat am 10. Juli 1635 die Doro thea Haslmayr vom Haselhof auf dem Furtberg zur Frau genommen. Aus diesen Daten kann man mit Recht schließen, daß Pangratz, wenn er etwa 1630 geheiratet hat und schon 1627 als Erwachsener in Hohenberg genannt wird, um 1600 herum in dieser Gegend zur Welt kam. Wahrscheinlich auf der Le derhueb, weil der Furtberg in der unmittelbaren Nähe der Herrschaft Hehenberg, die damals ja noch intakt bestand, als zu diesem Herrschaftsterritorium gehörig angesehen wurde. Der Kirchenbucheintra gung nach zu schließen, haben Stephan und Doro thea Haslmayr den Holzner unter dem Markt in Be sitz genommen. Dieser liegt gleichfalls am Abhang des Furtberges in nächster Nähe des Marktes Hall. Vieles deutet darauf hin, daß die Lederhilger vom Holzer evangelisch waren und durch Generationen auch blieben. Von hier, vom Rührmair und von der Schneidergrueb verbreiteten sie sich durch Einheirat im ganzen Umkreis. Neben vielen, weniger bedeu tungsvollen Eintragungen in den Kirchenbüchern von Pfarrkirchen ist besonders erwähnenswert, daß ein Sohn aus der großen Kinderschar des Stephan, Johannes, geboren am 3. Mai 1648, am Holzner, im Jahre 1673, am 21. Oktober, die verwitwete Riedtmairin (Rührmairin) ehelichte. Damit war ein sehr wohlhabender Familienzweig begründet, der mit der letzten Lederhilgerin, verehelichte Huemer, bis in die Gegenwart reicht. Vom Rührmair weg ist 1755 der Sohn Sebastian geflüchtet und ein zweiter, Jo hann, wurde mit seiner Familie nach Siebenbürgen deportiert. Einer, Martin, aus der Rührmairsippe heiratete 1778 die Witwe Annamaria Auhuber. Da mit waren die drei am Furtberg nebeneinanderlie genden Höfe Rührmair, Lederhilger und Auhuber über Generationen in der Verwandtschaft der Lederhilger. Die Annahme, daß die Lederhilger vom Furtberg kamen, ist durch die Tatsache erhär tet, daß hier ein Konzentrationspunkt feststeht, und

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