2. Frage: Wieviele Sakramente er nach der Unterrichtung an erkenne? Antwort: Weil es der Herr Pfarrer ausgelegt hat, glaube er an sieben Sakramente. 3. Frage: Ob die allerheiligste Jungfrau und Mutter Gottes und die übrigen Heiligen zu verehren seien und er glaube, daß diese bei Gott Fürsprache abgeben kön nen. Antwort: Nach der Unterrichtung habe er bereits angefangen, die allerheiligste Mutter Gottes und die anderen Heiligen zu verehren und er glaube, daß sie bei Gott fürbitten können. 4. Frage: Was er vom Fegefeuer halte und ob er glaube, daß es eine Art Feuer gibt, in dem wir nach dem Tode un sere geringeren Fehler abbüßen und also gereinigt werden können. Antwort: Er glaube jetzt an die Auslegung des Herrn Pfarrers, daß es ein Fegefeuer gibt. 5. Frage: Inquisit wird ermahnt, ohne Heuchelei zu bekennen, ob er in dem wahren katholischen Glauben leben und sterben möchte und auf Verlangen bereit ist, das Glaubensbekenntnis öffentlich abzulegen und sich der wahren christkatholischen Kirche zu unterwer fen. Antwort: Er glaube alles, was die römisch-katholische Kirche vorträgt, könne aber das Glaubensbekenntnis nicht ablegen und deshalb auch nicht schwören, weil er als schwacher Mensch den Schwur brechen könnte. Sein geschicktes Ausweichen ist bemerkenswert. Denn die Zwangslage, in der er sich befand, bedeu tete eine starke psychische Belastung. Ein gebroche ner Schwur in Religionsfragen führte zu den schwer sten Kerkerstrafen. Margarete Lederhilger, seine Ehefrau, die unmittel bar anschließend examiniert wurde, blieb viel ent schiedener in der Beantwortung der gleichen Fra gen. Sie halte von all dem, was man ihr vorgetragen habe, nichts. Abschließend wurde sie gefragt, ob sie lieber Haus und Hof verlassen wolle. Sie wolle lieber alles verlassen als ihren Glauben und verlange dar über zu leben und zu sterben und wenn sie solle ver schickt werden, verlange sie nichts anderes als ihre Kinder. Ob ihr Ehemann nach der Unterrichtung an gefangen habe, den Rosenkranz zu beten und ob er vom katholischen Glauben habe zu reden angefan gen? Was er bete, wisse sie nicht, allein den Rosen- , cfß^f M** ' I >***** « Jnfi» i frltn -?rw •y'S^ n i \J .T,:e . JS,«. >~.U -«"1^ "ly - "f ■ 7'^- * A ? • • r-iA. / n Examen der Margarete Lederhilger (Stiftsarchiv Krems münster). kränz habe sie ihn niemals beten sehen. Vom katho lischen Glauben habe er zu reden angefangen. Sie aber höre ihm nicht zu. Sie lasse von ihrem Glauben nicht, wolle ihn aber nicht um das Haus bringen.
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