die Florianspatrozinien und Wallfahrtsstätten werden ebenso be handelt wie Theaterstücke über sein Leben, Gebetszettel und Bräuche zu seinem Festtag am 4. Mai. Das dritte Hauptkapitel, die bildlichen Darstellungen des hl. Flo rian, wird zwar im Textteil ebenfalls recht gut behandelt, leidet aber an den in den meisten Fällen völlig unzureichenden Bildvor lagen; die relativ guten Farbbilder und eines der wenigen gelunge nen Schwarzweißbilder stammen nicht vom Verfasser. Einige textliche Mängel sind zwar ebenfalls anzumerken, doch stören sie nur wenig den durchaus positiven Gesamteindruck. So ist es z.B.zumindest ungeschickt zu formulieren, „daß... die Re liquien des Märtyrers angebetet" wurden (S. 33) oder die Ortsan gabe „St. Florian bei Mauerkirchen/Helpfau", desgleichen wenn es auf S. III heißt: „Am seltensten trifft man sein gotisches Abbild in Oberösterreich" und fünf Seiten weiter ganz richtig auf „die zwei bekanntesten und berühmtesten Repräsentanten einer spätgotischen Floriansfigur" hingewiesen wird, nämlich in St. Wolfgang und Kefermarkt, die beide bekanntlich in Oberöster reich liegen. Wenn I. Zibermayr als Direktor des OÖ. Landesar chivs apostrophiert wird (S. 44), sollte der Zusatz „ehemaliger" nicht fehlen. Die Glasfenster in der Linzer Martinskirche stam men von Joseph Rauhkamp (und nicht von A.Stifter; S. 131). Die Bemerkung des Autors, daß das Bild des hl. Florian „in Städten nur vereinzelt zu finden ist" (S. 132) trifft zumindest für Ober österreich nicht zu. Sowohl im Text wie im Ortsregister sind die Ortsnamen Mühlbach b. Brixen und Großhöflein falsch wiederge geben. Sirmium so ohne weiteres als „Mutterkirche von Lorch" (S. 31) zu bezeichnen, ist wohl ebenso problematisch wie die Be merkung: „Sie (die Baiuwaren) waren es, die das Christentum dort (in Oberösterreich) verbreiteten" (S. 11). Zu den einzelnen Hauptkapiteln gibt es jeweils eine Literaturzu sammenstellung, die am Schluß durch zusammenfassende Literaturhinweise ergänzt werden. Ein Orts- und Personenregister be schließt diese kleine Monographie über unseren Diözesanpatron. Dietmar Assmann Volksmusikinstrumente. Neuerwerbungen der Sammlung Georg Kotek. Hrsg.: Österreichisches Museum für Volkskunde. Bear beitet von Klaus Beitl und Franz J.Grieshofer. Wien: Selbstverlag 1979. 12 Tafeln. 56 Seiten. Die Zeiten sind vorbei, als man den Ausstellungsbesucher mit ei nem meist hektographierten Blatt durch die Ausstellung schickte und ihn die zu den Nummern gehörenden Titel mit Kurzangaben ablesen ließ. Immer häufiger werden auch bei Veranstaltungen kleineren Ausmaßes informative und gefällige Kataloge erarbei tet, die über die Dauer der Ausstellungszeit hinaus einen bleiben den Wert besitzen. Das muß uneingeschränkt für den von Klaus Beitl und Franz Grieshofer redigierten Katalog zur Sonderausstel lung „Volksmusikinstrumente" gelegentlich der Neuerwerbung der diesbezüglichen SammlungGeorgKotek gesagt werden. In der Einleitung erinnert der Direktor des Volkskundemuseums Wien an bestehende einschlägige Instrumentensammlungen, deren An sätze 1895 durch M. Haberlandt geschaffen wurden. Die gerade noch vor dem unwiederbringlichen Verlust gerettete KotekSammlung - sie stellt den wahrscheinlich größten privaten Be stand dieser Art in Österreich dar - komplettiert nun die an sich vorhandene stattliche Sammlung des Museums. Der Katalog läßt es nun nicht nur bei der Aufzählung und knappen Beschreibung der einzelnen Stücke bewenden, sondern stellt auch den Sammler und Pfleger musikalischen Volksgutes vor. Leopold Schmidt ent wirft aus persönlichen Erlebnissen und Begegnungen, schließlich auch mit dem kritischen Auge des Wissenschaftlers ein eindrucks volles Bild von Dr. Georg Kotek. Der über die Dauer der Ausstel lung hinausreichende Nutzwert des Katalogs liegt auch in ge schlossenen Übersichten über Koteks Veröffentlichungen (Bei träge in Zeitschriften, selbständige Druckwerke, Volksliedsätze) und in einer Aufstellung der 12 Volksliedersingen der RAVAG zwischen 1934 und 1937, woran Kotek entscheidend beteiligt war. Man wird schließlich auch im Bedarfsfalle auf die „Musikalischen Bemerkungen zu Georg Koteks Instrumentensammlung" zurück greifen, durch die sicherlich mehr als eine bloße organologische Gruppierung des Sammelgutes gegeben wird. Kurzum, dieser Ka talog verlockt nachträglich zum Besuch der Museumssammlung, wie umgekehrt die Besichtigung den Erwerb des Prospektes rat sam werden läßt. Rudolf Fochler Ingelies Zimmermann: Alte Modelmotive zum Malen, Sticken, Schnitzen und Gravieren. (= Rosenheimer Raritäten). Rosen heim: Rosenheimer Verlagshaus Alfred Förg 1980. 160 Seiten. Leinen. S 342.-. ISBN 3475-52306-X. In diesem Buch wird nicht nur gesammeltes Material aus Öster reich, Deutschland und der Schweiz veröffentlicht - wieder ein mal bieten die „Rosenheimer Raritäten" Besonderes. Auf gel bem, orangem und grünem Papier findet der Leser Blumen, Para diesvögel, Bordüren, Tierdarstellungen und Jagdszenen aus ver schiedenen Jahrhunderten. Die Abbildungen der alten Modeln In Originalgröße ermöglichen es jedem schöpferischen Menschen, sich ein Motiv für seinen Zweck auszusuchen, öb ein Muster zum Malen, Schnitzen, Drucken oder Sticken verwendet wird, jedes mal ist seine Wirkung eine andere. Farbfotografien dokumentie ren anhand eines Lebensbaummotives dessen überraschend viel fältige Verwendungsmöglichkeiten. Es sind Muster, die wegen ih rer Schönheit und Einfachheit immer wieder Verwendung gefun den haben. Durch die Zusammenstellung von Bordüren, Eckmo tiven und eventuell Füllmotiven kann man sich z.B.„seine" unver wechselbare Tischdecke sticken und hat doch die Sicherheit, ein überliefertes Muster und ein daher nicht der Mode unterworfenes Stück zu arbeiten. Wie man Motive geschmackvoll zusammenstel len kann, zeigen die Musterkombinationen aus dem Musterbuch der Steyrischen Zeugdruckerei Graz. Eine kurze Einführung in die Geschichte der Model, des Blau druckes, der Wachszieherei und Lebzelterei macht Lust auf eige nes Arbeiten. Weihnachten ist nicht mehr fern; als Geschenk kann das Buch kreativen Menschen sicher Freude bereiten, oder es kann als Anregung dazu dienen, besonders liebe zu Beschen kende mit Selbstgemachtem zu überraschen. Elisabeth Schiftkorn Kurt Muthspiel: Alpenländische Volkslieder aus Österreich, Bayern und Südtirol. Graz-Wien-Köln: Styria Verlag 1980.154 Seiten. S 170.-. geb. ISBN 3-222-11309-2. In jüngster Zeit sind uns ein paar nette Volksliederbücher be schert worden. Daraus läßt sich schließen, daß das Interesse für das überlieferte Lied im Ansteigen sei. Ob der Käufer der Bücher nun auch der Sänger der darin gedruckten Weisen ist, läßt sich daran nicht ablesen; wohl aber hoffen und wünschen. Im vorlie genden Fall erinnert der Autor an mehrere Steirische Singwo chen, die die Anregung zur Erarbeitung des „Alpenländischen Volksliederbuches" und wahrscheinlich auch deren Frucht und Ernte sind. Muthspiel strebt mit seiner Auswahl das „seriöse" Volkslied an und war bemüht, den oftmals allzu naiv-romanti schen Wildschützen- und Edelweißsucherliedem aus dem Wege zu gehen; Kriterium war ihm ebenso nicht der Umstand, Lieder nur deshalb auszuwählen, weil sie „alt" sind. Auf 154 Seiten wer den gut lesbar insgesamt 184 Lieder angeboten, deren Sätze für gemischten Chor gedacht sind. Dies entspräche den Mehrstim migkeitsvorstellungen des alpenländischen Sängers. Die im Volkssatz wie auch im Individuaisatz bearbeiteten Lieder nehmen auch auf häusliche Musizierbedingungen Rücksicht. „Weil es ein Buch für die praktische Volksliedarbeit werden sollte, wurde be-
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