OÖ. Heimatblätter 1981, 35. Jahrgang, Heft 3/4

söic: ai Grundrisse von Städten und Märkten Rechteck- und Dreieckplätze Adalbert Klaar K Kirche MKL mittelalterliches Kloster NKL neuzeitliches Kloster R Rathaus 6 Stadtburg T Tor { ) nicht mehr bestehend, aufgehoben Beispiel einer Siedhmgsaufnahme von Klaar. Verkleinerte Wiedergabe aus Blatt 25 des Atlas von OO. (2. Lieferung, i960). nach der Franzisceischen Katastralvermessung (in Österreich seit 1817) bearbeitet.^ Die Siedlungskunde bereicherte er seit den Dreißi gerjahren mit zahlreichen Aufnahmen der städti schen und ländlichen Haus-, Hof- und Siedlungsformen.2 Er erfaßte sämtliche Städte und Marktorte (27 Planaufnahmen aus Oberösterreich befinden sich im Besitz des Bundesdenkmalamtes). Daneben er forschte er Einzelobjekte, wie Pfarr- und Filialkir chen, Kapellen (insgesamt 84 aus Oberösterreich)^, Burgen und Schlösser (11 aus Oberösterreich), ein zelstehende Pfarrhöfe und Profanbauten (12 aus Oberösterreich). Seine Planaufnahmen, sie enthal ten in der Regel Grundrißpläne 1 : 100, ergänzte er mit ganz persönlichen, ungemein genau ausgeführ ten Detailplänen, Detailangaben (Fensterachsen, Portalbeschreibungen, beachtenswerte Blickpunkte, beachtenswerte Bäume, Dach- und Giebelformen u. ä.) und Verbreitungskarten. Klaar hat die Masse der Baudenkmale in Oberösterreich erfaßt. Durch die exakte Darstellung der Objekte nach ihrem Baualter - sie bleibt nicht nur im engen Fach kollegenkreise untrennbar mit dem Namen Klaars verbunden („Baualterpläne") - sind seine Arbeiten bis heute vielfach die einzig gültige Quelle für die wissenschaftliche Forschung. Klaar selbst umreißt den Zweck seiner Baualter pläne folgendermaßen: „. . . sie sollen nicht nur Alt bauten, sondern sämtliche Bauwerke und ihre Bau zeiten" erfassen und „es ermöglichen, Gebiete nach Bauvierteln abzulesen, in denen der Althausbestand vorherrscht, allenfalls gut erhalten ist und durch Hauserneuerung (Renovierung) in zeitgemäß be wohnbaren Zustand versetzt werden kann. Die Plä ne zeigen aber auch jene Viertel und Häuser, die durch neuzeitliche Um- oder Neubauten vollständig zersetzt sind'"*. Wie man sieht, hat Klaar mit seinen Untersuchungen auch wesentliche Entscheidungshilfen für die zur Zeit stattfindende politische Diskussion über „Stadt erneuerung" (gegenwärtig findet in Wien zu diesem Fragenkreis eine Volksbefragung statt) geliefert. Wer die Pläne kennt weiß, daß sie bis zu den klein sten Details genauestens gearbeitet sind. Obwohl Klaar nie ein Auto besaß, durehmaß er die österrei chischen Bundesländer im Alleingang und unter per sönlichen Entbehrungen (besonders in den Kriegs und Nachkriegsjahren) in einem atemberaubenden Tempo. Im Zeichen eines neu erwachenden Umwelt- und Kulturbewußtseins mag es für Klaar gebührende ' Vgl.: Adalbert Klaar: Flurformen. In: Atlas von Oberösterreich. Erläuterungsband zur 2. Lieferung. Hrsg. Institut für Landes kunde. Linz 1960. S. 43 ff. ^ Siehe: Adalbert Klaar: Grundrisse von Städten und Märkten, Straßenplätze. Und: Stadt- und Marktformen. In: Atlas von Oberösterreich. Erläuterungsband zur I, Lieferung. Linz 1958. S. 7 — 9. - Oers.: Grundrisse von Städten und Märkten. Recht eck- und Dreieckplätze. Wie Anm. 1. S. 57. - Oers.: Die Siedlungsformen der österreichischen Donaustädte. In: Die Märkte Mitteleuropas im 12. und 13. Jahrhundert. Linz 1963. S.93 ff. ^ Vgl.: Adalbert Klaar: Kirchengrundrißtypen. In: Atlas von Oberösterreich. Erläuterungsband zur 4. Lieferung. Linz 1971. S. 216 ff. " Siehe: Adalbert Klaar: Begleittext zu den Baualterplänen öster reichischer Städte. Heft 1. Hrsg. Österreichische Akademie der Wissenschaften. Kommission für den Historischen Atlas der Al penländer Österreichs. Wien 1980.

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