OÖ. Heimatblätter 1981, 35. Jahrgang, Heft 3/4

In memoriam Dr. Adalbert Klaar Von Aldemar W. M. Schiffkorn Univ.-Prof. Arch. Dipl.-Ing. Dr. techn. Adalbert Klaar verstarb am 23. Mai 1981 in Klosterneuburg. Er war Inhaber des Österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst I. Klasse sowie zahlrei cher Auszeichnungen des Landes Niederösterreich, der Stadt Klosterneuburg und der Technischen Uni versität Wien. Er wurde am 27. August 1900 in Wien geboren. Sein Vater war Bankbeamter und seiner Mutter eine Tochter des k. k. Hofbaumeisters Josef Wenz. Nach dem Abschluß der Realschule 1919 studierte er an der Technischen Hochschule Wien und wurde 1924 zum Dipl.-Ing. graduiert; Eintritt in die Baufirma des Großvaters, nach dessen Tod 1928 Auflösung des Unternehmens und Arbeitslosigkeit. 1929 wird er an der TH-Wien mit seiner Dissertation „Die nieder österreichischen Stadt- und Dorfanlagen der Babenbergerzeit" zum Dr. techn. promoviert. Bis 1938 ar beitet Klaar als freischaffender Architekt; anschlie ßend als Beamter der Reichsstelle für Raumord nung, Planungsbehörde beim Reichsstatthalter für Österreich. 1940 habilitiert er sich mit seiner Arbeit „Die Siedlungsformen von Salzburg"; Klaar wird zur Planungsbehörde für Wien, später zur Planungsbe hörde für Niederösterreich versetzt. Mit Jahresbe ginn 1942 wird er Hochschuldozent für „Geschichte der Siedlungstechnik"; 1944 - 46 Dienst bei der Deutschen Wehrmacht und Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Heimkehr wird er beim Bundesdenkmalamt Sachbearbeiter für Planaufnahmen für die Österreichische Kunsttopographie. Kurz darauf er hält er einen Lehrauftrag an der Phil. Fakultät der Universität Wien für Siedlungskunde und Raumpla nung. 1958 wird ihm der Titel eines a. o. Hochschulprofes sors verliehen; 1965 wegen Erreichung der Alters grenze Übertritt in den dauernden Ruhestand beim Bundesdenkmalamt; 1975 Ende der Lehraufträge an der Universität und an der Technischen Universi tät Wien. Adalbert Klaar war Mitglied zahlreicher wissen schaftlicher Gesellschaften, so etwa des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich (seit 1928, 1955 - 1976 deren Präsident), der Österreichischen Geo graphischen Gesellschaft, der Wiener Katholischen Akademie und des Österreichischen Arbeitskreises für Stadtgeschichtsforschung. Adalbert Klaar vollbrachte - weder Ruhmes noch Geldes wegen - bahnbrechende Leistungen in der Entwicklung der Siedlungs- und Flurformenkunde, der Architekturgeschichte, der Denkmalpflege und der Bauernhausforschung. In diesen Bereichen war er nicht nur emsig mit der Aufnahme von Material beschäftigt, das er selbstverständlich selbst wissen schaftlich aufbereitete, sondern exzellenter Metho diker und Schöpfer einer eigenen wissenschaftlichen Terminologie. Es ist an dieser Stelle angebracht, vor wiegend die Leistungen Klaars für das Bundesland Oberösterreich zu würdigen. Er hat die Flurformen Beispiel einer Fluraufnahme von Klaar. Streifenfluren Weiler Pötzling (urk. 1371), Gemeinde Natternbach, pol. Bezirk Grieskirchen. Verkleinerte Wiedergabe der Abb. 19 für den Atlas von OO. Erläuterungsband zur 2. Lieferung, 1960 (Originalabb. im Maßstab 1 : 6000).

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2