OÖ. Heimatblätter 1981, 35. Jahrgang, Heft 3/4

I MIFTtiliUlIG dUERSCHNlüE 1-4 6RUN0RISS lieh in stark gebückter Haltung erlaubt (Schnitt 6, S2, S3). Am Ende stößt man auf einen kleinen Raum mit einer runden Grundfläche von ca. 4 qm (Kreu zung Schnitt 6/Schnitt 7). An der Stirnseite wurde eine 30 cm tiefe altarähnliche Nische mit einer nied rigen (Sitz?)-Bank und einem kleinen Absatz in die Wand gearbeitet. Rechts davon befindet sich eine flache Höhlung, die den Eindruck macht, daß dort das Erdreich verstürzt ist, also keine planmäßige Be arbeitung vorliegt. Vor der großen Wandnische zweigt aus der kleinen Kammer ein Gang nach links (Schnitt 7) ab. Sein Bo den steigt schon nach 1 m so stark an, daß man ihn nur kriechend (Schnitt S4) passieren kann. Das kurze Gangstück von etwa 6 m Länge wurde mit sei nem ansteigenden Boden wohl nicht bewußt so gear beitet. Es macht vielmehr den Eindruck, daß hier Er de gelagert wurde. Diese könnte aus der Schlußkam mer stammen, die ein Loch von etwa 1 m Durchmes ser und einer Tiefe von etwa 0.50 m aufweist und eine völlig unregelmäßige Form mit einer ebenso un regelmäßigen seitlichen Höhlung besitzt. Die ganze Schlußkammer macht einen unfertigen Eindruck, sodaß der Abraum im letzten Gang von der nicht vollendeten Arbeit stammen könnte. Es wäre andererseits denkbar, daß man bei der Er richtung des Gesindehauses den vielleicht bei dieser Gelegenheit wiederentdeckten Erdstall zuzuschüt ten beschloß, als sich aber die Schwierigkeit dieser nicht geplanten Arbeit zeigte, man nur die Vermauerung am Eingang mit losen Steinen vornahm. Ab den Seitenwänden des mittleren Ganges befin den sich in etwa zwei Drittel der Höhe, also knapp unterhalb der Linie, an der die Deckenwölbung be ginnt, Nischen von etwa 10 x 10 cm Größe und einer Tiefe von ca.5 cm („N" in Schnitt 6). Gegen die Deu tung, daß es sich hier um Lichtnischen handelt, spricht die Tatsache, daß keinerlei Ruß- oder Rauchspuren zu finden sind. Die Verwendung als Orientierungs- oder Tastnischen setzt voraus, daß der Erdstall ausschließlich oder bei besonderen Ge legenheiten in völliger Dunkelheit begangen wurde, — denn wozu sollten sonst Tastnischen erforderlich sein? Die Höhe des Grundwasserspiegels im Erdstall scheint zu wechseln. Am Tage der Vermessung stand das Wasser über der durch eine Wellenlinie ange deuteten Höhe. Ein Begehen war auch mit Gummi stiefeln üblicher Größe, also bis zu den Knien rei chend, unmöglich. Der um Hilfe gebetene Kommandant der Freiwilli gen Feuerwehr Pfarrkirchen im Mühlkreis, Eduard

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