OÖ. Heimatblätter 1981, 35. Jahrgang, Heft 3/4

Der „Pabenhof" in Neukematen Von Franz Dickinger Die Aussiedlung von Protestanten aus Ober- und Niederösterreich während der Regentschaft von Kaiserin Maria Theresia nach Ungarn und Sieben bürgen, scheint doch verhältnismäßig grobmaschig vor sich gegangen zu sein. Zur Zeit der Erlassung der Religionspatente durch Joseph II. im Jahr 1781 be fand sich, u. a. in den Gerichtsbezirken Neuhofen, Kremsmünster und Grünburg und in deren Randge bieten, zerstreut unter der katholischen Bevölkeund der Familie Fischer, als Besitzer des Bachmayrgutes, der Gatterstein restauriert und wieder aufge stellt, wofür allen Beteiligten gedankt werden soll. Das Bachmayrgut, nach dem Vorbesitzer auch als Mayrhofergut bekannt, wurde bereits 1398 unter den zur Pfarre Kematen gehörigen Zehenthäusern als „Pabenhof" angeführt. Aus der Überlieferung ist der Familie Fischer noch bekannt, daß der Hof zur Grundherrschaft Stift St. Florian gehört habe. Auf Anfrage teilte mir der Di rektor des Stiftsarchives St. Florian, o. Prof. DDr. Karl Rehberger, dazu in einem Schreiben vom 26. 8. 1980 folgendes mit: Der heutige Bachmayr-Hof in der Pfarre Kematen ist in dem. vom ehemaligen Stiftsarchivar und nachmaligen Propst Jodok Stü.h (18.^8 - 1872) angelegten. Indexband zweimal als nach St. Florian abgabenptlichtig verzeichnet. Im Einlagebuch von 1525 ff (Archivhandschrift l()4a fol. Das Pfarrzentrum Neukettiaten, im Vordergrund der Gatrung doch noch eine ganze Anzahl von Anhängern dieser Glaubensgemeinschaft - etwa 300 Seelen; darunter aber kaum mehr als 30 Grund- und Haus besitzer. Schon 1783 konnten sie, in der zur Pfarre Kematen an der Krems gehörigen Ortschaft Brand statt, ein Zentrum mit Kirche und Schule errichten, welches mit behördlicher Genehmigung durch das k.k. Traunkreisamt Wels den Namen „Neukematen" bekam. Der Baugrund von etwa 1/2 Joch stellte der damalige Eigentümer des Bachmayrgutes in Brand statt Nr. 8 zur Verfügung. Anläßlich der Aufnahmen erhaltenswerter Klein denkmäler im Jahr 1975 wurde nun im Ortszentrum von Neukematen ein Gatterstein eruiert, der bei Straßenbauarbeiten beschädigt worden war. Sozusa gen als Vorleistung für die kommende 200-Jahrfeier der evangelischen Pfarre Neukematen wurde in Zu sammenarbeit zwischen der Gemeinde Piberbach Der wiederaufgestellte Gatterstein, im Hintergrund das Bachmayrgut (früher Pabenhof).

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