Friedhöfe in St. Nikoia Der Strumer Freithof Der sogenannte Strumer Freithof wurde auch Totenlacke genannt. Letzter Name hat sich neben der heutigen Bezeichnung „In der Au" noch erhal ten. Zur Zeit, als der noch ungebändigte Strom unzählige Opfer forderte, wurden in diesem, vom Hochwasser angeschwemmten. Bogen viele Leichen angetrieben. Nach Beendigung der Regulierungsarbeiten im Jahre 1866 wurde an dieser Stelle ein Damm errichDer alte Gottesacker von St. Nikoia Wenn man die steinernen Stufen zur Kirche empor steigt und durch den Torbogen den Vorplatz betritt, steht man auf dem ehemaligen Friedhof der Pfarrkir che. Dieser dürfte um 1141 entstanden sein. Seine Auflösung wurde 1838 angeordnet und nach der Er richtung des neuen Friedhofes 1840 durchgeführt. Der neue Friedhof Dieser liegt fünf Minuten von der Pfarrkirche ent fernt an der Berglehne des „Sattels". Bezeichnend für die damalige Zeit ist, daß sowohl der letzte Tote im alten Friedhof, als auch der erste Tote im neuen Friedhof, Opfer der Donau waren. Der Sarmingsteiner Bürgerfriedhof An einer etwas erhöhten Stelle, mitten im Markte Sarmingstein, befindet sich rings um die Kirche der Bürgerfriedhof. Seit 1912 wird im Einvernehmen mit der Marktkommune und dem Pfarramte auch der nördliche Teil des Gottesackers belegt. Kapellen Noch bevor die Aktion „Schüler als Heimatfor scher" vom O.Ö. Landesschulrat gestartet wurde, bei der die Schulkinder mindestens 5 Kleindenkmä ler erheben sollten, haben die Kinder der Volksschu le St. Nikoia mit der „Forschungsarbeit" begonnen. Diese Arbeit erwies sich als überaus schwierig, da die Bevölkerung sehr wenig über Erbauungsursache und Erbauungsjahr der Kapellen, Bildstöcke und Wegkreuze Bescheid weiß. Dennoch war es möglich, unter Beiziehung diverser Chronikbücher, so manche Entstehungsursache zu eruieren. Folgenden Schülern sei für ihren großen Einsatz ge dankt: Dieter Schauer, Martin Schauberger, Michae la Unterweger, Michael Heindl, Franz Haidvogl, Ro sina Fasching, Christa und Petra Schmutz, Martina Schnabel, Manfred Schuller und Petra Unterweger. Votivkapelle Erbauungsjahr: 1866 Erbauer: Die Kapelle ist Eigentum der Strombaulei tung. Erbauungsursache: Anläßlich der Strudenregulierung und der Sprengung des Haussteines und des Langensteines wurde eine neugotische Kapelle er richtet. Auf dem Altare wurde jenes Kreuz aufge stellt, welches mehrere Jahrhunderte die Ruine Werfel schmückte. Johanneskapelle Erbauungsjahr: 1911 Erbauer: Pfarramt St. Nikoia. Erbauungsursache: Infolge einer Straßenumlegung mußte die Johanneskapelle abgetragen werden. Sie wurde 1911 an der heutigen Stelle neu aufgebaut. Achleitnerkapelle Erbauungsjahr: vermutlich 1720, 1916 renoviert. Erbauer: Besitzer des Achleitnergutes. Erbauungsursache: Vermutlich weil 1720 ein Schuh macher, namens Kaspar Müll, im Achleitnergehölz tödlich verunglückte. Reichardkapelle Erbauungsjahr: 1957 Erbauer: Familie Rosenthaler, vlg. Reichard in Ach leiten. Erbauungsursache: Während des Zweiten Weltkrie ges wurde an dieser Stelle ein namentlich unbekann ter Mann von den Russen erschlagen. Menzlkapelle Erbauungsjahr, Erbauer und Erbauungsursache sind nicht bekannt. Strasserkapelle Erbauungsjahr, Erbauer und Erbauungsursache sind unbekannt. Sattlkapelle Erbauungsjahr: vermutlich 1805. Erbauer: Bauern der umliegenden Gehöfte. Erbauungsursache: Die Bauern Johann Prandstätter vom Moosböckgut, Franz Zeitlhofer vom Dullinger gut und Johann Prinz vom Ortnergut wurden von den Franzosen erschossen. Franz Fasching vom Hai der am Sattl wurde schwer verwundet. Niedersattlerkapelle Erbauungsjahr: um 1900. Erbauer: Familie vom Niedersattlergut. Erbauungsursache: In frommer Meinung.
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