OÖ. Heimatblätter 1981, 35. Jahrgang, Heft 3/4

Vgl.: Edlbacher-Bericht S. 1. Vgl.: Abrechnung v. 20. XII. 1851 (LA-KvA. Sch-23). 52 SW. XVIII, Er. 2. Bd. Nr. 210, S. 92/13-22. 55 Peter Johann Nepomuk Geiger (1805 - 1880), Wiener Historienmaler und Illustrator, als der er die Werke Adalbert Stifters, den er seit 1842 kannte und mit dem er ein „weiches Gemüth" ge meinsam hatte, mit Vignetten versah. Schon 1844 (bis um 1858) beschäftigte ihn das Kaiserhaus als Zeichner und Aquarellist, auch Ölbilder schuf er („Abdias" im Adalbert-Stifter-Inst. Linz), wenn gleich sein Colorit vielfacher Kritik ausgesetzt war. Als Zeichner erhielt er den Ehrentitel „Österreichischer Menzel". Ab 1844 an der Aka demie der bildenden Künste in Wien: 1844 - 1846: Korrektor, 1846-1850: 2. Adjunkt-Profes sor (seit 1849 a.o.Prof.), 1850 - 1852 Lehrer der Elementarzeichnungs- und Modellierschule. 1852 (Dez.) für 8 Monate aus dem Lehrdienst ausge schieden. 1853 - 1865 Prof. des Abendaktes an der Vorbereitungsschule, 1865 — 1872 detto an der allgemeinen Malerschule der Akademie. (Vgl. Wurzbach, Bd. 5, S. 123 ff. - Thieme-Becker, Bd. 13. S. 344.-Wagner, S. 104, 136,151 ff, 164, 174, 177, 201 f, 204, 365, 372, 374 und bes.405.) Die unsichere Personallage an der Akademie (im Dez. 1850 wurde eine größere Anzahl von Profes soren pensioniert) und die noch immer nicht eröff neten Elementarschulen, machten Geiger vor sichtig, er nahm daher auch die Wahl zum Lehr körper-Vorstand an. Noch Anfang öktober 1851 war die Schuleröffnung ungewiß. Erst am 13. ök tober bestimmte Graf Thun die Eröffnung für No vember. Die Meisterschulen blieben nach wie vor geschlossen. (Vgl. Wagner, S. 150 ff). Unter diesen Gesichtspunkten ist es verständlich, daß Geiger einen zu kurzen Termin für das Prä mienblatt in seine Vorbereitungen für die Akade mie nicht einplanen konnte. (Vgl. Edlbacher-Be richt S. 27.) 5"* Edlbacher-Bericht S. 19 und Kundmachung (be treffend das Prämienblatt des oberösterr. Kunst vereins für seine Mitglieder und Theilnehmer im Jahre 1851) Linzer Zeitung Nr. 154 v. 3. Juli 1851, S. 628; Nr. 154 v. 7. Juli, S. 640 und Nr. 160 v. 14. Juli, S. 664. Dieser „wichtige Moment" war die „Belehnung Heinrich Jasomirgotts von öesterreich" (vgl. Text nach S.20 des Edlbacher-Berichts). Die Idee kam aber nicht vom Comite, sondern war schon im Zusammenhang mit der geplanten Ausmalung (Fresken!) des „Ständesaales" (Landhaus, Stei nerner Saal), einer Lieblingsidee von Anton Rit ter von Spann, entwickelt und am 18. September 1846 (sie!) vom Verordneten-Collegium der oö. Stände beschlossen worden. Am 7. Juni 1847 wa ren die Skizzen, Kostenvoranschlag und Pro gramm angenommen worden. Zur Ausführung kam es wegen der Revolutions-Ereignisse 1848 nicht mehr. 1851 griff Barth-Bartenheim den Ge danken wieder auf (Spaun war am 26. 6. 1849 in Kremsmünster gestorben) und ventilierte ihn beim Kunstvereinscomite. Interessant ist, und auf den Einfluß Stifters hindeutend, daß man sich nicht sogleich an Moritz von Schwind wandte, mit dem ja Spaun seinerseits verhandelt hatte und der auch kleine Aquarellskizzen angefertigt hatte. (Vgl. zwei Örnament-Skizzen in der Graphischen Sammlung des GÖLM, Ha 899 und 900: auf dem Passepartout ist an der Vorderseite folgender Text angebracht: Betraut mit der von dem Verordneten Collegium der o.ö. Stän de am 18. Sept. 1846 beschlossenen Ausmalung und Decorirung des grossen Landhaussaales mit Darstellungen aus der o.ö. Landesgeschichte, mit Wappen, Porträts, Allegorien u.s.w. schickte M. v. Schwind zugleich mit einem ausführlichen Pro gramm u. Kostenvoranschlag diese beiden Skizzen ein. Haupt blatt an der Rückwand sollte die Erwerbung des Landes ob der Enns durch Heinrich Jasomirgott 1156 u. die gleichzeitige Er hebung der Markgrafschaft zum Herzogthum werden. Des Künstlers Vorschläge wurden am 7. Juni 1847 angenommen, kamen aber infolge der späteren Ereignisse leider nicht zur Ausführung. Das projektierte Hauptblatt gab der o.ö. Kunst verein als Lithographie heraus." (Vgl.: Wurzbach. Bd. 33. S. 172. - O. Jungmair: Kunstleben. S. 66 ff mit divergierenden Daten. - Und Edlbacher-Bericht. S. 23. 55 Moritz V. Schwind, Maler (geb. Wien 1804, gest. München 1871). Nach Absolvierung des Schotten gymnasiums betrieb er philosophische Studien an der Universität Wien, besuchte 1821/23 den Anti kensaal der Akademie unter Ludw.Schnorr v.Carolsfeld und Peter Krafft. Geselliger Verkehr mit Freunden: Schubert, Grillparzer, Bauernfeld, Lenau u. a. 1828 geht Schwind nach München, dort zeitweise unter Einfluß von Cornelius. Anfänglich vorwiegend illustrative Tätigkeit, dann größere Freskoaufträge (Decke im Bibliothekszimmer der Königin in der Residenz, ebendort Fries im Habs burgersaal; 1835 Entwürfe für einige Gemächer in Hohenschwangau). 1840 Übersiedlung nach Karlruhe. Dort Heirat. 1844 nach Frankfurt a.M. 1847 nach München als Professor an die Akade mie der bild. Künste. Neben der Lehrtätigkeit zahlreiche Illustrationen für „Fliegende Blätter" und „Münchner Bilderbogen". Märchenzyklus, Wartburgfresken, Reisebilder u. a. (in den 50er und 60er Jahren). 1863 Auftrag für die Loggia-

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