OÖ. Heimatblätter 1981, 35. Jahrgang, Heft 3/4

89,5 cm, Stadtmuseum Linz, luv. Nr. 282) wird im Gemeindeblatt vom 11. Dezember 1850, in der Linzer Zeitung Nr. 289 v. 16. XII. 1850 und im „Österr. Bürgerbiatt" Nr. 5, Linz, 8. Jänner 1851, S.20: „ . . . Gemeinderathssitzung vom ll.v.(origen) M. übergab der Herr Bürgermeister . . . sein Porträt . . . aus der Hand des hier anwesenden akad. Künstlers, F. Mücke aus Wien ... Es freuet uns daher zu vernehmen, daß Herr Mücke geson nen sei, eine Reise nach Rom zu seiner ferneren Ausbildung ehestens anzutreten . . ." erwähnt. Inzwischen hatte Mücke um 400 fl CM ein Porträt (8-2" 5-6") des Kaisers Franz Joseph 1. gemalt (OÖ. Landesmuseum), dessen Kopf er „nach dem Besten in Wien vorfindlichen Porträt Sr Maje stät copiert" hatte (vgl.: Korrespondenz im Statthalterei-Archiv des LA Linz: v. 6. Juni 1851 - 15. August 1851; Sch-649, Sig. 15 F/Fasc. 26). 1853 ist er noch auf der Ausstellung des O.Ö. Kunstvereins vertreten. 1854 dürfte er Linz be reits wieder verlassen haben. (Vgl.: Thieme-Bekker: Allg.Lex.d.b.K.Leipzig 1931. Bd.25. S.211, 212.-Wurzbach: Biogr.Lex.Österr.Bd. 19. 1868. S. 314. — Varsanepi Ujsag. 1878. p. 463, 526. - Kepzö univeszti Szemle, 2. 1880. S. 89. - Justus Schmidt: Linzer Kunstchronik. Linz 1952. S. 336 f.) Beide Künstler, Thomas und Mücke, scheinen bei Krackowizer (Lex.Oberösterr. Passau 1931) nicht auf. ® Vgl.: Österr. Bürgerblatt Nr. 5 und Ausstellungs katalog Juli 1853 („. . . Wohnt im Hause Nr. 862": Mücke) Das Haus Nr. 862 — heute Ecke Promenade 27, Klammstraße 2 - gehörte seit 1844 Franziska Plank Edle v. Plankenburg. Sie war die Hausfrau des Liederdichters A.D. v. Binzer, der seine letz ten Lebensjahre in Linz verbrachte. „Binzers Heim war Sammelpunkt für das kulturelle Leben (Morgenkonzerte, Gesellschaftsabende) in Linz." (Vgl.: Hanns Kreczt Linzer Häuserchronik. Linz 1941. S. 355, Nr. 718.) Eurich, Friedrich Emanuel, Buchhändler und Ver leger, geb. 5.1. 1772 in Stuttgart, gest. 9. VI. 1851 in Linz. Studierte am Stuttgarter Gymnasium und an der berühmten Carls-Akademie (Linguistik, Latei nisch, Griechisch, Hebräisch), wurde nach deren Auflösung 1794 Buchhändler und kam 1795 nach Wien in die Leihbibliothek Binz, dessen Buch handlung in Linz er übernahm, und später käuflich erwarb. Als Freund Palms wurde er wegen Ver breitung von dessen Schrift: „Deutschland in sei ner tiefsten Erniedrigung" von „dem korsischen Weltdespoten" geächtet, konnte sich aber durch zweimalige Flucht seinem Zugriff entziehen. Die Weste, die Palm an seinem Hinrichtungstag trug, „blieb dem Freunde Eurich fortan ein theures An denken". Die von Eurich 1804 begonnene Her ausgabe seines „Bürgerblattes" wurde in den na poleonischen Kriegswirren unterbrochen und erst wieder 1818 kontinuierlich fortgesetzt. Dazu kam die Herausgabe der Linzer Zeitung, die er im De zember 1818 erstand und ab 1. Jänner 1819 mit Ausnahme der wenigen Monate 1849, in denen Adalbert Stifter als scheinbarer Redakteur wirkte (in Wirklichkeit für 60 Nummern keine Artikel schrieb), bis zu seinem Tode (1851) redigierte. 1837 gründete er eine Schriftgießerei. Eurich war schon durch seine exzellente Bildung prädesti niert, kulturell fördernd zu wirken und tat es auch immer wieder in „seinen" Zeitungen, bevorzugte für seine Lieblingsideen aber das „Österreichische Bürgerblatt", das eher den Charakter einer Zeit schrift als den einer Tageszeitung hatte. Wie sehr ihm besonders die Förderung der Kunst am Her zen lag, geht schon aus dem Titel seiner Buch handlung hervor, die er „acad. Kunst-, Buch- und Musikalienhandlung" nannte und aus den Bestre bungen schon frühzeitig auf die bildende Kunst aufmerksam zu machen. Gleich nach der Grün dung des „Musealvereines" (19.Nov. 1833), stellte er Anton Ritter von Spaun in zwei Nummern (Nr. 17 und Nr. 18) des Jahrgangs 1834 (28. Februar und 3. März) Raum für einen längeren Aufsatz über die Bestrebungen des Vereins im „Bürger blatt" zur Verfügung. Er war selber unmittelbar nach Gründung Mitglied geworden. 1841 bemühte er sich auf die deutschen Kunstver eine aufmerksam zu machen und brachte 1845 un ter „Wiener Briefe" eine längere Besprechung der Ausstellung „im Gebäude der bildenden Künste zu St. Anna". Zu diesem Zeitpunkt muß Eurich schon Mitglied des Wiener (älteren) Kunstvereins gewesen sein. Ab Dezember 1850 und im Früh jahr 1851 förderte er die Künstler, die er vermut lich für die Filialgründung vorgeschlagen hatte (Thomas und Mücke), intensiv in seinen Blättern; es soll dabei nicht vergessen werden, daß die Gründung des öberösterr. Kunstvereins im Lokal des Industrie- und Gewerbevereins abgehalten wurde und Eurich seit 1842 Mitglied und seit 1847 im „erweiterten Ausschuß" im selben Verein (und auch in dessen Wiener Zentrale) tätig war. Noch nach der Gründung des Ö.Ö. Kunstvereins am 17. April 1851 schrieb er im „Österr. Bürgerblatt" Nr. 66 vom 24. April 1851, S. 263:

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