3. Dokumentaranhang 3.1. Anzeige des Wiener Kunstvereines wegen Actien-Einlagen für das Jahr 1850. In: Inteiligenzblatt zur Linzer Zeitung. Nr. 34. Samstag, 27. April 1850. S. 145 - Inserat 1; auch: Nr. 35. Dinstag, 30. April 1850. S. 151 - [2]; und Nr.36. Samstag, 4.Mai 1850. S. 153 - [3]. Anzeige Der leitende Ausschuß des Wiener Kunst-Vereines be ehrt sich, wie in den frühern Jahren, hiemit zur Theilnahme an der dießjährigen Wirksamkeit des Vereines zur Beförderung der bildenden Kün ste (v. Verf. gesp.) durch Actien-Einlagen einzuladen. Der Ankauf der zu verlosenden Kunstgegenstände wird im Laufe des Monats August d. J.Statt findenden Kunst ausstellung bewerkstelligt werden, die Versendung der Gewinnste und Vereins-Blätter bestimmt im Laufe des Monats October Statt finden. Das dießjährige Vereinsblatt ist: Christus im Schöße der heil. Maria, nach Andrea dcl Sartös berühmten Gemälde in der k.k. Gemälde-Gallerie in Wien, von Prof. Bl. Höfel meisterhaft in Kupfer gestochen. Indem der leitende Vereins-Ausschuß hierauf aufmerk sam zu machen sich erlaubt, fügt er die Bitte bei, die Ein lagen mit möglichster Beschleunigung bewirken zu wol len, um bei Erwerbung der Kunstwerke in der vollen Kenntniß seiner Mittel zu sein, und derselben die größ mögliche Ausdehnung geben zu können. Die Einlagen von 5 fl. C.M. pr. Actie übernimmt die erste österr. Sparcasse in Wien und ihre Filialen in den Provinzen, i n Linz die akadem. Kunst-, Musik - und Buchhandlung des Friedrich Eurich & Sohn, Klostergasse Nr. 7 (v. V. gesp.). Vom leitenden Ausschusse des Wiener Kunst-Vereins. 3.2. Bericht der Übergabe des Porträts von Bürger meister Reinhold Körner. In: Österreichisches Bür gerblatt für Verstand, Herz und gute Laune. Nr. 5. 33. Jg. Linz. Mittwoch, 8. Jänner 1851. Feuilleton des Wissenschaftlichen, der Kunst und des Gemeinnützi gen Kunst Das Porträt des Herrn Bürgermeisters der KronlandesHauptstadt Linz, Reinhold Körner, von Mücke. In der Gemeinderathssitzung am 11. v. M. übergab der Herr Bürgermeister. Reinhold Körner, sein Porträt dem Gemeinderathe mit dem Ersuchen, dasselbe als Eigen thum der hiesigen Stadtgemeinde zu übernehmen und aufzubewahren, zum Andenken an die für die Gemeinde so hochwichtigen letztverflossenen Jahre, während wel cher sein Wirken durch die ihm von der Gemeinde zuge wiesene Stelle mit den Gemeinde Angelegenheiten, deren bisherige Regelung eine stets angenehme Rückerinnerung gewähren dürfte, in fortwährendem Zusammenhan ge gestanden ist. Der Gemeinderath erklärte sich dankbar für die Annahme des Bildes, und dasselbe schmückt nun mehr den neuen Gemeinde-Sitzungs-Saal. Das Gemälde, aus der Hand des hier anwesenden akade mischen Künstlers, F. Mücke aus Wien, (V.gesp.)giebt das ehrenvollste Zeugniß für das durchgebildete Studium dieses Malers. Die treffliche Aehnlichkeit, die Reinheit und Zartheit des Pinselstri ches, das schöne Colorit, eine glückliche Farbenwahl und Symmetrie sind Hauptvorzüge des Bildes, die sowohl bei Kunstverständigen, als Laien, gleiche Würdigung und An erkennung finden. Es ist nur zu bedauern, daß die von dem Gemälde entnommene Lithographie so wenig dem gelungenen Original entspricht. In dem Attelier dieses Künstlers befinden sich noch mehre Porträts hiesiger be kannter Personen, nebst einigen Studien- und Phantasie stücken, welche alle das Gepräge eines ernsten Künstler studiums an sich tragen, und dem talentierten Maler eine glänzende Zukunft versprechen, wenn er mit gleicher Wärme und Liebe zur Kunst den eingeschlagenen Pfad nach Vollendung verfolgt. Es freut uns daher zu verneh men, daß Herr Mücke gesonnen sei, eine Reise nach Rom zu seiner ferneren Ausbildung ehestens anzutreten, wozu wir ihm von Herzen Glück wünschen. 3.3. Erste Nachricht über den „Oberösterreichi schen Kunstverein 1851". In: Linzer Zeitung. Nr.65. Linz. Mittwoch, 19.März 1851. S.265. Sp. 1. Oesterreich Linz, den 18. März. Am 15. März versammelte sich eine Anzahl von Künstlern und Kunstfreunden im Conversations-Saale des Industrie-Vereines, um einen Antrag zur Gründung eines selbstständigen Kunstvereines oder eines Filiale des Wiener Kunstvereines in Oberösterreichs Hauptstadt anzuhören und darüber vorläufig zu berathen. Man entschied sich für einen selbsttständigen Kunstverein, und da für diesen Fall ein StatutenEntwurf vorgetragen wurde, so schritt man zur Wahl eines Comites von 4 Künstlern und 6 Kunstfreunden, um diesen Statuten-Entwurf nach den bei der Vorlesung von mehre ren Seiten gemachten Bemerkungen ins Reine zu bringen, und beschloß sodann, eine allgemeine Subscription zum Beitritte zu veröffentlichen, die Statuten der Statthalterei zur Genehmigung vorzulegen, und hierauf eine allgemei ne Versammlung abzuhalten, um definitiv einen Leitungs körper zur Wahl zu bringen. Von den anwesenden Künstlern erhielten die Herren: Mücke,Thomas (V.gesp.). Fischer und Suter; von den Kunstfreunden die Herren: Johann Graf v. Weissenwolf, Ritter v.Ratschitzburg, Ritter v.Dierzer, Buchhänd ler Fink, Lithograph Hafner, Edenberger. Cooperator Reisinger, Buchhändler Haslinger theils absolute Stim menmehrheit, theils viele Stimmen. Ritter v. Dierzer und Buchhändler Fink versicherten zwar ihre regste Theilnahme. lehnten jedoch die auf selbe gefallene Wahl, ab, aus dem Grunde der anderweitig zu sehr in Anspruch genom menen Zeit, folglich der absoluten Unmöglichkeit, hier nach Wunsche Genügendes leisten zu können. Der Hr. Statthalteirath Kreil führte über Ersuchen bei die ser ersten Vorberathung die Leitung. Bei der Stimmenab gabe betheiligten sich 30 Anwesende: später erschienen noch mehrere Herren. Da in dieser Richtung hier in Linz noch wenig oder nichts geschehen ist. so wäre diesem neuen artistischen Unter nehmen der beste Erfolg zu wünschen. Künstler und Pu blikum können dabei nur gewinnen.
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