OÖ. Heimatblätter 1981, 35. Jahrgang, Heft 3/4

6. Bogen, S. 21 Das Comite bezeichnete nach reifer Überlegung als den Gegenstand der Dar stellung durch das erste Vereinsblatt jene grosse ao (anno) 1156 am Hoflager Kaiser Friedrich I (Barbarossa) zu Regensburg ge schehene Staatshandlung, welche das in dem Besitze mehrer kleiner Dynasten zersplitterte Land ob der Enns zu einem Ganzen vereinigte, mit der damaligen Markgrafschaft Oesterreich verband u.(nd) zu einem Herzogthume erhob. - Äiiifer Stfebrirf) I. war aufö dufifrftc bcimUt bic 3«r^ärcii, weW)c btimalä baö beutfdic 9lcirf) öh bcn Oianb bcö i^erberbenö bradjte. ~ 3)if Uns treue cfcömüc^tiaitenbeutfdicn 5»rfteu, -^ciuvid) bcö ©toljeii, war »on ^riebri(^3 SJorfübrcii im 9leid)e burrf) bic 5Cd)t bejtraft uub ber öftcrr. 9)?arfflraf 'icovotb V. mit bcm t^erjogtbume iöaicrii belcbnt wovbe». — Qtdciu ber @a()n bcö ©eätbtcten, .^einrid) ber Cäwe, war 511 mädjtig flcblieOeu; ein fartiiefeetcr Äampf mit ibm mnfitc baö bebröiuite beiitfdje Oicicb inö 33erÖcvbrn ftilrjen; nur iöerfolm»"g »"b Iid)e 9{uög(ci(ftung fonntc retten. !I)a entfd)lD|l fid) .^cinrid) 3afümii'f)i)tt, 5)?arförafin Ccftevreid) iinb ^cr; J09 m\ iöaiern, ber Sotm nnb Oladifalaer Veariolbd V., auf 3»'reben feincS juiifleren öniberö, bcö gelehrten unb fiommen 3?ifriwfcö Dtto Don jreifingen, ein Opfer jn bringen, baä alle Sbeüe ycrwbnte. (Sr entfagte am 17. September 1156 anf bem Dteicbötage ju Diegenglnivg*) feinem .^cr^ogtbume Jyaicrn, ju weldietn bamalö ba§ iJanb ob ber (Snnö geborte, unb fteüte eö burd) fümboli|d)e Ucbergabe von neben gabnen bem Jlaifcr jur li^etfügung. ^riebrid» belebnte nnb vcrföbnte bainit feinen madjtigften (Sfegner, >ipeinrid) ben l'öwen, ber aber brci '5abncn bavon bem Äüi-- [er iinrücfgab mit ben »iBappcn ber !l)i)iuiftien, in bereu 5öefi§ bamaiö baö l^inb ob ber (Snnö getbeift war. ■füttclft biefer brci ^'abnen beicbntc nun ber .f^aifer ben Sftarfgrafen .^einrid), vereinigte fo baö getbeilte Vaub ;fn einem ®tin^en, uerbanb eö nnjertrennlicb mit Defterreid) unter ber (innö, unb erbob eö jn einem .fjer^ogtbmne, wcldjeg er mit gropen ^orredjten unb Srcibeitcn auöftattete. (Priv. FridericiaHum.) So würbe bie ebie jb^t cineö beutfcben <?itrftcn, weither baö eigene 9Je(bt nnb ben eigenen 33ortbed bem (^efammtwoble beä bentfdjen syaterfanbeö «im Opfer brachte, ju bem Samenforn, auß bem im ißerlaufe ber 3abrbunberte ber bjlerr. Äaiferflaat crwudiö, in nnferer ber mädjtigfte Sd)irm bec! ju einem Q9unbcg? ftaate vereinigten ®eutfd)lanb0. Ich erlaube mir in Beziehung auf den historischen Inhalt dieses Gegenstandes auf den Inhalt der Kundmachung des Comite vom letzten Juni (7)851 hinzuwei sen . /; legitur:/® Es ist kein Zweifel, daß sowohl seiner hohen Bedeutung wegen als mit Rücksicht auf den malerischen Reichthum Seiner Staffagen, jener Ge genstand ganz gewis alle Momente einer sehr intereßanten pitoresken Darstel lung in sich vereinige. indeß war die Schwierigkeit der Aufgabe nicht zu verken nen; denfn) ihre glückliche Lösung setzt ein tiefes Detail Studium voraus, da eine möglichst getreue Darstellung der wichtigsten, bei jener Handlung betheiligten Persönlichkeiten unerläßlich ist; nur ein Meister von hoher Erfahrung u.(nd) bewährter Hand, ein Meister, dem die Benützung der besten authentischen Quellen offen steht, kann im Stande Sein ein solches Werk auf eine dem Gegenstande u.(nd) Zwecke würdige Art zu vollführen. - Der Wunsch die Komposition u.(nd) Ausführung dieses würdevollen Werkes einem einheimischen Künstler anzuvertrauen konnte nicht in Erfüllung ge bracht werden, den Peter Joh.(ann) Nep.(omuk) Geiger Profeßor (!) der kk. Maler Akademie in Wien, mit dem man sich vorerst ins Einvernehmen setzte u.(nd) der unter den Wiener Künstlern nach Ansicht des Comite der Einzige (.') Künstler Wiens wä re, dem man ein solches Werk anvertrauen konte erklärte mit dem Schreiben vom 29. Juni v. Js. (vorigen Jahres) nicht im Stande zu Sein (.'), in der bestirnten Zeit das gewünschte Tableau liefern zu können. Inzwischen waren in beziehung auf jenes Tableaufx.') von dem rühmlichst be kannten Profeßor an der königlf/c/zc«) Akademie in München Mori(/)z v.(on) Schwind Anträge eingelangt, die nicht allein aus Achtung dieser künstlerischen Zelebrität,'' sondern der überraschend günstigen Bedingungen wegen von dem lies! Es werde gelesen (es möge gelesen werden). Text ist dem Bericht Edlbachers gedruckt zwi schen Seite 20 und 21 beigeheftet (vgl. S. 282, Anm. 54. Auch: erweiterter Text /:von Gaisberger:/ in der Kundmachung vom letzten Juni 1851. Linzer Zeitung Nr. 151 vom 3. Juli 1851, S. 628; Nr. 154 v. 7. Juli. S.-640; und Nr. 160 v. 14. Juli. S. 664) Das Prämienblatt wurde erst ab 22. III. 1852 verteilt (vgl. S. 24ff der Handschrift und Linzer Zei tung Nr. 71 V. 23. III. 1852, S. 282). selten für: Berühmtheit, berühmte Person (vgl. Duden Bd. 5; S.762).

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