OÖ. Heimatblätter 1981, 35. Jahrgang, Heft 3/4

5. 16 Promemoria an S. Maj. Ludwig V. Baiern Schreiben an Gen.fera/J Consul Schietler 5. Bogen, S. 17 längst gehegten Wunsche des hoc\\\N.(ürdigen) Clerus entgegen gekoifien war; den nicht allein, daß die Anträge des Comite in allen \i.(nd) jeden Beziehungen vollkorhene Anerkenung \i.(nd) Beistirhung fanden, bethätigte das hochw.fürdige) Consistorium seine Simpathie für das neu entstandene (Kunst: gestri chen) Institut für die bildende Kunst, da sie ja stets eine getreue Begleiterin des Christenthums war durch die gnädigst eröfnete (!) Zusage einer Subscriptionseröff/jnung bei dem gesamten diäzösan (!) Klerus, welche Zusage auch durch die That verwirklicht wurde. Die Obsorge für eine reiche und werthvolle Ausstellung veranlaßte das Comite auch zu einer Vorstellung an Se. (Seine) kömg\.(iche) Majestfäjt Ludwig von Baiern um die Gestattung, Adams berühmtes Gemälde: Die Schlacht von Kustozza auf dem Rückwege von Wien hier auf einige Zeit ausstellen zu dürfen; die Bitte fand Gewährung, wiewohl die Möglichkeit der Ausstellung jenes Kunstwerkes durch eine Speditions Manipulation des uns abholden Wiener Kunstvereins vereitelt wurde. Das Comite war auch bemüht das berühmte Gemälde von Dellaroche: Napole on in Fontainebleau,'* welches in der Ausstellung des Wiener Kunstvereins so ungeheuren Beifall u.(nd) Bewunderung gefunden und der Vereinskaße (!) an Entre über 4000 fCM ertrug, für die hiesi ge Kunstausstellung zu gewinnen. Man setzte sich deßhalb (!) mit dem Eigenthümer jenes Gemäldes, H(errn) Generalkonsul Schletter in Leipzig ins Ein vernehmen, der zu Folge anderwärts bereits früher gegebener Zusagen zwar erklärte, für diesmal zwar nicht in der Lage zu sein, jenem Wunsche des Ver eins zu willfahren, jedoch die ausdrückliche Versicherung gab, in der Zukunft sich dem Verein gewis (!) gefällig zu zeigen. Es ist somit allerdings Hoffnung vorhanden, die nächste Ausstellung durch eine werthvolle Piece® aus der überaus reichen Gallerie jenes Mäeen der bildenden Kunst 5. !8 Einleitungen bezüglich des Prämienblattes geschmückt zu Sehen, - (!) Nach solchen Einleitungen zur würdevollen Bestellung der ersten Ausstellung des jungen Vereins war nun das Hauptaugenmerk des Comite auf die Wahl ei nes paßenden Gegenstandes und eine entsprechende Ausstattung des ersten Prämien Blattes gerichtet. - Man war (sich) nur zu gut bewußt, daß von der Ausstattung und dem Werthe des Ersten Vereinsgeschenkes die Lebens- und Entwiklungsfähigkeit bedingt ist; in einem Lande, wo Kunstsinn erst erwacht u.(nd) nur nach und nach zum allgemeinen Bewußtsein gelangen wird, darf gerade Anfangs (!) auch der mate rielle Vortheil nicht fehlen; man war überzeugt, daß, wen deroberöst.ferrac/z/- sche) Kunstverein seinen Anhängern schon im Ersten Jahre seines Bestehens ein Kunstwerk seltener und wertvoller Art zu biethen vermag, er sich hiedurch einen festen Grund lege daß bald der Bau darauf zu einem staatlichen (stattlichen!) Hause erstehen wer de recht heimisch für die erhabene Muse, die darin ihren Wohnsitz aufgeschla gen. Die erste Schwierigkeit both die Wahl des Gegenstandes. Aus vielseitig vernornenen Äusserungen hatte sich das Comite die Uberzeugung verschaf(/jt, daß ein Tableaux, welches einen wichtigen Moment aus der Geschichte Ober österreichs zur Anschauung bringt, den Wünschen der Vereinsmitglieder am meisten zusagen dürfte. Das Gemälde war noch im Jänner 1852 in der Ausstellung des Österr. Kunstvereins (des jünge ren, gegr. I850)in Wien ausgestellt (vgl. „Wiener Briefe II" - 4. II. 1852, H. - über die JännerAusstellung: Linzer Zeitung. Nr. 32 v. 6. II. 1852). ® Stück (vgl. Duden Bd. 5, S. 544).

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