setzen und sie in den vielfältigsten Fragen zu be raten; diese Leistungen sind nur schwer stati stisch zu erfassen, sind aber die Voraussetzung für die erbrachten Leistungen des Landesinstitu tes und des Oö. Volksbildungswerkes, von de nen die seit 1951 herausgegebenen ,,Mitteilun gen des Oö. Volksbildungswerkes" berichten. 2. Wahrnehmung der Interessen der freien Arbeitsgemeinschaft „Oberösterreichisches Volksbildungswerk" In ihrer Sitzung vom 30. Juni 1947 beschloß die 0.ö. Landesregierung, die dem Lande zufallen den Aufgaben auf dem Gebiet der Volksbildung vom Amt der o.ö. Landesregierung im Rahmen der Abteilung Kultur unter der Sammelbezeich nung ,,Oberösterreichisches Volksbildungs werk" wahrzunehmen. Wie es im Erlaß des Lan deshauptmannes von Oberösterreich vom 2. Fe bruar 1948^^ heißt, bestehen ,,diese Aufgaben in der Aktivierung, wirksamen Zusammenfassung und Unterstützung aller volksbildnerischen Kräfte und Bestrebungen und (sie) ergeben sich aus den vom Bundesministerium für Unterricht aufgestellten vier allgemeinen Grundsätzen für die Volksbildungsarbeit, nämlich: 1. Erziehung zu demokratischer Gemeinschaft, 2. Erziehung zu einem österreichischen Staats und Kulturbewußtsein, 3. Erziehung zum aktiven Miterleben der Kultur, 4. Hebung der Lebens- und Berufstüchtigkeit". Bei der ersten Tagung des Oö. Volksbildungs werkes am 9. September 1947, zu der der Kultur referent der o.ö. Landesregierung, Landesrat Ja kob Mayr, Vertreter der Gemeinden und des kul turellen Lebens eingeladen hatte, entwickelte Dr. Schiffkorn den ersten vorläufigen Arbeits und Organisationsplan. Es war zunächst ,,fest zustellen, daß das Oö. Volksbildungswerk keine bloße Veranstaltungsagentur ist, aber auch keine Schule im landläufigen Sinn und schon gar nicht eine alles gleichschaltende zentralistische Ein richtung ... es gilt, den Gedanken der Volks bildung hinauszutragen, selbst in die kleineren Landgemeinden; denn Bildung soll kein alleini ges Privileg der Städter sein . . Am 19. November 1947 fand dann im Landtags sitzungssaal als Abschluß einer vom Bundes staatlichen Volksbildungsreferenten für Öberösterreich, Dr. Hans Commenda, durchgeführ ten Volksbildnertagung die feierliche Promulgation des Oö. Volksbildungswerkes durch Lan deshauptmann DDr. Heinrich Gleißner statt, bei der der Wiener Universitätsprofessor Dr. Alois Dempf den Festvortrag hielt, dessen Thema für die damalige Zeit bezeichnend war: „Zwischen Hoffnung und Verzweiflung". Das bereits 1943 gegründete Katholische Bildungswerk Linz^^ und die am 25. September 1947 konstituierte Lin zer Volkshochschule traten dem ÖÖ. Volksbil dungswerk bei, in Grieskirchen und Wels, wei ters in Altheim, Braunau am Inn, Gallneukirchen, Gmunden, Kirchdorf an der Krems, Leonfelden, Mattighofen, Mauerkirchen, Mondsee, Neußerling, Obernberg am Inn und Steyr waren die Vorbereitungen zur Errichtung örtlicher Volksbildungswerke schon weit gediehen. Zwei hervorragende Veranstaltungen gewannen der noch jungen Arbeitsgemeinschaft erstes An sehen: Die am 28. November 1947 durchgeführte Festfeier ,,50 Jahre österreichische Zivilverfah rensgesetze" und die vom 19. März bis 16. Aprü 1948 gemeinsam mit der Volkshochschule Linz durchgeführte Universitätsvortragsreihe über ,,Praktische Staatswissenschaft". Bereits nach einjährigem Bestand zählte das Oö. Volksbildungswerk 34 ständige Einrichtun gen, darunter die Volkshochschule Linz, fünf be zirkliche, 15 örtliche Volksbildungswerke, elf ka tholische Bildungswerke und zwei volksbildne risch tätige Vereine. Die erste offizielle Statistik Ende des Jahres 1948 weist 43 Mitgliedseinrich tungen aus, die 1231 Volksbildungsveranstal tungen mit 115.398 Teilnehmern registrieren konnten. Unermüdlich warb Dr. Schiffkorn mit Referaten und Vorträgen in allen Vierteln unseres Landes, in Rundfunkvorträgen und mit zahlrei chen Pressebeiträgen für die Mitarbeit im ÖÖ. Volksbildungswerk, gründete örtliche Volksbildungswerke, örtliche katholische Bil dungswerke, erkannte aber auch die vielseitigen Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit bereits bestehenden Kulturvereinen und Gemeinschaf ten, die er für die Ziele des ÖÖ. Volksbildungs werkes gewann und in die Arbeitsgemeinschaft Erlaß des Landeshauptmannes von Oberösterreich vom 2. Februar 1948 „Oö. Volksbildungswerk", Präs ZI,-16.213/1, veröffentlicht in der ,,Amtlichen Linzer Zei tung" vom 13 . 2. 1948, Folge 7. Aus der Rede Dr. Schiffkorns bei der ersten Tagung des Oö. Volksbüdungswerkes am 9. 9. 1947. Vgl. den Beitrag von Franz Stauber in diesem Heft, S. 47ff. Vgl. den Beitrag von Gustav Hofinger in diesem Heft, S. 42ff. Aldemar Schifßom: Zum einjährigen Bestand des Oö. Volksbüdungswerkes; in: „Oö. Kulturbericht" vom 17. September 1948, Folge 38, hrsg. vom ,,Institut für Lan deskunde von Oö.".
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