wachsenenbildung muß die Planung und Schaf fung einer zeitgemäßen, die Bildungsbedürfnisse sowie die zeitlichen Möglichkeiten aller Bevölke rungsgruppen abdeckenden Organisationsstruk tur in Zusammenarbeit von Bund, Ländern, Ge meinden und den Trägern und Verbänden der Erwachsenenbildung bilden. In dieser Situation hat Unterrichtsminister Dr. Sinowatz ein Signal für den Ausbau der österrei chischen Erwachsenenbildung gesetzt, indem er am 4. Juni 1980 den Erwachsenenbildungsorga nisationen und der Öffentlichkeit sein Vorhaben eines ,,Entwicklungsplanes für ein kooperatives System der Erwachsenenbildung Österreichs" ankündigte. Durch diesen Entwicklungsplan soll ein Ausbau der Erwachsenenbildung mit folgenden Schwer punkten gewährleistet werden: Erreichung eines weit größeren Teiles der er wachsenen Bevölkerung mit Bildungsangeboten (derzeit machen nur etwa 15 Prozent von den Bildungsangeboten Gebrauch); Abbau regionaler Defizite der Bildungsstruktu ren insbesondere am Lande, aber auch innerhalb der Städte; Irrhaltliche, didaktische und damit qualitative Verbesserungen der Bildungsangebote. Der Minister richtete an die Erwachsenenbil dungsorganisationen und die Länder die Einla dung, gemeinsam mit dem Bundesministerium für Unterricht und Kunst dieses Vorhaben einer Entwicklungsplanung zu einem Erfolg zu führen. Er erklärte auch seine Bereitschaft, dann eine Umschichtung der Budgetmittel zugunsten der Erwachsenenbildung herbeizuführen. In weiteren Gesprächen mit den Vertretern der Erwachsenenbildungsorganisationen und der Länder wurden folgende Schwerpunkte zur Rea lisierung des Entwicklungsplanes für die Er wachsenenbildung ins Auge gefaßt: Maßnahmen zur Gewinnung bildungsmäßig un terprivilegierter und bisher der Weiterbildung fernstehender Schichten der Bevölkerung (Arbei ter, ländliche Bevölkerung), Maßnahmen zur Verbesserung der regionalen Örganisationsstruktur und Bildungsangebote der Erwachsenenbildung, Planung und Ausarbeitung erwachsenengemä ßer Lehrgänge und BildungsmateriaKen mit allen dazu gehörenden Erfordernissen (Lehrbücher, Skripten, audiovisuelle Medien u. a.). Die Durchführung des Vorhabens Entwick lungsplanung in Form von Untersuchungen und darauf aufbauenden Projekten, wird in nächster Zeit durch von Bund, Ländern und Erwachse nenbildungsorganisationen zu beschickende Arbeits- und Projektgruppen erfolgen. Als unab dingbare Prinzipien gelten dabei die Freiheit und Autonomie der Erwachsenenbildungseinrich tungen. Die Mittel für die Entwicklungsplanung stellt das Bundesministerium für Unterricht und Kunst zur Verfügung (für 1981 rund drei Millio nen Schilling). Es besteht Grund zu der Hoff nung, daß dieses Vorhaben die österreichische Erwachsenenbildung in den achtziger Jahren ei nen wesentlichen Schritt weiterbringen wird. Mit Interesse ist dabei zu vermerken, daß auch in an deren Ländern ähnliche Bestrebungen zur Wei terentwicklung der Erwachsenenbildung im Gange sind^^. Vgl. Strunk, Gerhard: Marketing als Instrument der Weiterbildungsentwicklungsplanung. In: Beiträge zur Weiter bildung. Marketing für die Erwachsenenbildung. Hrsg.: Sarges, Werner / Haeberlin, Friedrich. Hannover 1980. - Weiterbildungsentwicklungsplanung in Nordrhein-West falen. In: Strukturförderung im Bildungswesen des Landes Nordrhein-Westfalen. Heft 33. Köln 1978. - Toiviainen, Timo: The General Plan for the Development of Adult Education. In: Adult Education in Finnland Nr. 2/1980.
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