Tagung „Fernunterricht in Österreich" (April 1977 in Strobl). Im Anschluß daran Verhandlungen des Bundesministeriums für Unterricht und Kunst mit den Bundes ländern und Fertigstellung eines gemein samen Entwurfes über ein Fernunter richtsgesetz. Zur Frage der Zuständigkeit für die Vollziehung eines solchen Gesetzes (Bund oder Länder) wurde von der Bun desregierung ein Kompetenzfeststel lungsantrag an den Verfassungsgerichts hof gestellt. Das Erkenntnis des Verfas sungsgerichtshofes ist derzeit noch aus ständig. Es wird von Bedeutung für die verfassungsrechtliche Regelung der Zu ständigkeit zwischen Bund und Ländern im Bereich der Volksbildung sein, die dringend erforderlich ist. 1978 Enquete, ,Bildungs- und Kulturarbeit heu te: Modelle, Probleme - Perspektiven". Diese Enquete stellte eine Maßnahme zur Realisierung des Kulturpolitischen Maßnahmenkataloges des Bundesministe riums für Unterricht und Kunst dar. Als weitere Maßnahme in diesem Zusam menhang wurde vom österreichischen In stitut für Schul- und Sportstättenbau über Antrag des Bundes und der Länder, die Ausarbeitung eines Kultur- und Bildungs stättenplanes analog zum Sportstätten plan in Angriff genommen. 1979 Erlaß des Bundesministeriums für Unter richt und Kunst vom 31. Juli 1979, Z. 715/11-18 A/a/78 über die Mitarbeit der Lehrer in der Erwachsenenbildung. 1980 Vorlage der Ergebnisse der Arbeitsgruppe Bildungsfreistellung. Einrichtung der Kommission ,,Bildungs programme im Medienverbund" (Me dienkommission) beim Bundesministe rium für Unterricht und Kunst in Nach folge der Projektgruppe Massenmedien, nachdem die Pläne zur Schaffung einer ÖRF-Akademie nicht realisiert werden konnten. Enquete ,,Ereizeit - eine Chance für die Entfaltung der Persönlichkeit" (Zell an der Pram, April 1980). Dazu kommen noch die vom Bundesministerium für Unterricht und Kunst gesetzten Maßnahmen für das öffentliche Büchereiwesen: Einführung des Nulltarifes für die Benützung der Wanderbü chereien der Förderungsstellen des Bundes für Erwachsenenbildung, Ausbau des Büchereinet zes gemeinsam mit den Ländern, Gemeinden und dem Büchereiverband, Verbesserung der vom Bundesministerium für Unterricht und Kunst getragenen Ausbildung für die Mitarbeiter des Büchereiwesens. Schließlich ist auf die Akti vitäten der Förderungsstellen des Bundes für Er wachsenenbildung und des Bundesinstituts für Erwachsenenbildung in Strobl hinzuweisen. 3. Zur zukünftigen Entwicklung der Erwach senenbildung Am Beginn der achtziger Jahre zeichnet sich ab, daß große Vorhaben der Schulpolitik in wenigen Jahren auslaufen werden, wie z. B. das Schul entwicklungsprogramm für Neubauten und die Schulversuche. Gleichzeitig ergibt sich ein Rück gang der Schülerzahlen und dadurch mitbedingt ein Überhang an ausgebildeten Lehrern, für die es an den Schulen keine Verwendung gibt. Es werden somit finanzielle, personelle und auch räumliche Kapazitäten im Schulsektor frei, die für andere wichtige Bildungsanliegen der Gesell schaft eingesetzt werden könnten. Darin liegt eine Chance für die Erwachsenenbildung. Sie wird verstärkt durch den Aufwind, den die Er wachsenenbildung im gesellschaftlichen Be wußtsein erfährt. Ein deutliches Zeichen hiefür ist z. B. das im April 1980 veröffentlichte „Er wachsenenbildungsprogramm der Sozialisti schen Partei Österreichs". Es enthält u. a. fol gende Forderungen: Die Expansion von Schule und Hochschule allein kann keine Chancengerechtigkeit im Bildungs wesen herbeiführen. Ein Ausgleich, der die Teil nahme jenes Teiles der Bevölkerung sichert, der nüt Pfüchtschulabschluß ins Berufsleben eintritt, ist nur über die Erwachsenenbildung möglich. Daher und im Hinblick auf die Strukturen der Gesellschaft von heute, die ständige Weiterbil dung erfordern, muß dem Ausbau der Erwach senenbildung Vorrang eingeräumt werden; Durch den Ausbau muß die Erwachsenenbildung instand gesetzt werden, ein den Bildungsbedürf nissen der Bevölkerung und den gesellschaftli chen Erfordernissen in Ausmaß und Inhalt ent sprechendes Bildungsangebot für die berufliche, soziale, politische und kulturelle Weiterbildung anzubieten; Im Rahmen des Ausbaues der Erwachsenenbil dung sind der Zweite Bildungsweg, Hörfunk und Fernsehen und die Büchereien besonders zu be rücksichtigen sowie die gesetzliche Einführung der bezahlten Bildungsfreistellung aller Arbeit nehmer anzustreben; Einen wesentlichen Teil des Ausbaues der Er-
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