Kunstförderung im vollen Umfang weiterge führt. Die Kunstförderung des Landes Oberösterreich vollzieht sich auf mehreren Ebenen; einmal auf der Ebene der Unterstützung des künstlerischen Nachwuchses in Form von Stipendien; dann auf der Ebene der Förderung junger Künstler am Übergang zum freiberuflichen Leben; weiters in Form der Anerkennung besonderer Leistungen durch Preise, Prämien und Zuschüsse sowie in Form von Kunstaufträgen und Werkankäufen; und schließlich in der Förderung der Produktion von Kunstwerken durch finanzielle und andere unterstützende Maßnahmen. Zur Schaffung und Vertiefung einer kunst freundlichen Atmosphäre tragen neben den Kul turwochen und den Sonderaktionen sehr we sentlich die vielen sonstigen Kulturveranstaltun gen in unseren Gemeinden bei: die Ausstellun gen, Lesungen, Diskussionen, die Bildungsver anstaltungen aller Art u.dgl. Wichtig als Wegbe reiter für das Kunstverständnis sind unter ande rem die Kreativkurse, die vom Landesinstitut für Volksbildung und Heimatpflege veranstaltet werden. Es ist ein Fehler, zu glauben, die Unter stützung solcher Kurse würde an den eigentli chen Anliegen der Kunst schnurgerade vorbei führen, weil man hier Geld ausgäbe, das der Kunstförderung fehle und weil das Freizeitkünstlertum den Blick für die tatsächliche Kunst ver schleiere. Die Erfahrung zeigt, daß die schöpferi sche Betätigung der Laien das Interesse für die Arbeit der Künstler erheblich steigert und daß der schöpferisch tätige Laie viel eher die Leistungen, die hinter einem Kunstwerk stehen, zu beurteilen und anzuerkennen weiß als der Laie ohne jede Kenntnis und Fertigkeit. Im übrigen darf darauf verwiesen werden, daß sowohl von seifen des genannten Landesinstitutes wie der Kulturabtei lung des Amtes der oberösterreichischen Landes regierung die Bemühungen nie erlahmt sind, die Diskussion um Wert und Bedeutung des Künst lerischen für den Menschen lebendig zu erhalten. Neben der Künstlerförderung wird in Oberöster reich auch der Wissenschaftsförderung ein beson deres Augenmerk geschenkt. Die Wissenschaft spielt ja in diesem Land seit alters her eine wich tige Rolle. Sie wurde mit Eifer durch die Jahrhun derte herauf in unseren Stiften und Klöstern be trieben und wird auch heute noch mit gleicher In tensität gepflegt; sie stand seinerzeit in der Land ständischen Schule wie im Linzer Lyzeum hoch im Kurs. Diese beiden Institute bestehen wohl schon lange nicht mehr. Doch hat andererseits unsere Zeit die Möglichkeit für die wissenschaft liche Forschung im Land beträchtlich erweitert: durch die Errichtung der Universität Linz, durch die Umwandlung der ehemaligen Kunstschule der Stadt Linz zu einer Hochschule für künstleri sche und industrielle Gestaltung und durch die Erhöhung der theologischen Lehranstalt zu einer Päpstlichen Fakultät. Diese Institutionen ver danken ihre Existenz zum Teil jahrhundertelan gen Bemühungen des Landes Oberösterreich und der Stadt Linz. Das Land hat außerdem seit dem Zweiten Weltkrieg die Zahl der wissen schaftlichen Anstalten vermehrt und es hat die privaten wissenschaftlichen Einrichtungen wie überhaupt die private wissenschaftliche Tätigkeit großzügig gefördert. Das Kulturverständnis der Bevölkerung ist nicht nur an einem gut funktiorüerenden und gern an genommenen Veranstaltungswesen abzulesen. Es wird vor allem auch sichtbar in dem Bemühen um die Erhaltung der Kulturlandschaft. Hier treffen sich die Interessen der Kultur mit denen des Fremdenverkehrs; denn was der Fremde, der ins Land kommt, hier schätzt, sind gepflegte Orts bilder, sind kulturhistorisch wertvolle Bauten, denen man anmerkt, daß sie unter wohlverstan dener denkmalpflegerischer Obhut stehen, die aber auch erkennen lassen, daß sie in das gesell schaftliche Leben unserer Zeit integriert sind. Eine Gegend soll nicht nur von der Landschaft her individuelle Züge tragen. Sie soll ihre Eigen art auch in der besonderen Struktur der Siedlung und im speziellen Charakter der Bauwerke aus drücken. Mit Recht sucht der Gast in einem ande ren Land nicht das, was er im eigenen auch be sitzt, sondern das, was kennzeichnend, was einmalig ist. Denkmalpflege und Revitalisierungsmaßnahmen sind daher Aufgaben, denen sich die öffentliche Hand keinesfalls entziehen kann. Wer die Bedeutung der Kultur für den Menschen so sieht, wie wir es hier darzulegen versuchten, wird sich noch zu einem Grundsatz der Kultur politik gern bekennen; nämlich zum unablässi gen Bemühen, in allen Regionen und Berufs schichten kulturelle Chancengleichheit herzu stellen. Eine Reihe von Initiativen sind auf dieses Ziel hin gerichtet. Hieher gehört einmal die Er richtung von Kulturzentren. Schon das Landeskul turzentrum Ursulinenhof, seit 1977 voU im Be trieb, soll nicht nur den Raum von Linz erfassen, wenngleich es natürlicherweise in erster Linie den Linzern zugute kommt. Aber es wurde be reits von der Planung her großer Wert darauf ge legt, daß hier durch verschiedene Veranstaltun-
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