OÖ. Heimatblätter 1981, 35. Jahrgang, Heft 1/2

viceleistung der Landesbühne können Jugendli che ab 14 Jahren einen Tag lang das Leben und die Arbeit hinter den Kulissen kennenlernen. Der Intendant erläutert den jungen Menschen die künstlerischen, organisatorischen und wirt schaftlichen Aufgaben des Theaters, der Drama turg führt sie in das Stück ein, das gerade in Ar beit ist. Anschließend erfolgt ein Probenbesuch. Das Mittagessen kann von angemeldeten Grup pen kostenlos in der Betriebsküche der ober österreichischen Landesregierung eingenommen werden. Nach einer kurzen Mittagspause stellen sich Regisseure und Schauspieler bzw. Sänger zu einem Gespräch. Dann gibt es eine Führung durch die Werkstätten und die technischen Ein richtungen des Landestheaters. Für interessierte Gruppen besteht zudem die Chance den ,,Tag im Theater", wie es im Programmheft heißt,,,durch den Besuch einer Abendvorstellung zu vervoll ständigen". Wie gefragt die Initiativen des Linzer Landestheaters sind, kann allein durch den Hin weis erhärtet werden, daß in der Spielzeit 1979/80 26.528 Jugendliche teilgenommen haben. Seit Be stehen der Aktion Jugend-Theater haben 94.133 junge Menschen von den angebotenen Möglich keiten, mit dem Landestheater in Kontakt zu kommen, Gebrauch gemacht. Wie im Konzept geplant, waren unter den Besuchergruppen vor wiegend Schulklassen. Seit 1974 besteht auch die Aktion,,Schule und Mu seum". Im Rahmen dieser Aktion wurden die Schulen bezirksweise eingeladen, interessierte Lehrer zu einem Informationsgespräch in das Schloßmuseum in Linz zu entsenden. Dort er hielten sie zu verschiedenen, von Pädagogen aufbereiteten Themen die für den Unferricht er forderlichen pädagogischen und didaktischen Hinweise. Denn es ist ein besonderes Merkmal der Aktion, daß die Lehrer selbst die Schüler rrüt den Objekten bekannt machen und nicht ein Mu seumsbeamter. Und es ist ein weiteres Kennzei chen, daß den Schülern nicht das gesamte Mu seum gezeigt wird, sondern nur ein zu einem be stimmten Thema gehörender Teil. Dieser Teil soll besichtigt und unterrichtsmäßig erarbeitet wer den, sobald dies in den Lehrstoff der Klassen paßt. Darum soll der Museumsbesuch nicht län ger als eine Unterrichtseinheit dauern. Um eine möglichst unbürokratische Abwicklung der Ak tion zu gewährleisten, brauchen die Lehrer den Museumsbesuch ihrer Klasse nur telefonisch bei der Kulturabteilung des Amtes der oö. Landesre gierung anzumelden. Sie erhalten sodann die gewünschten pädagogischen Unterlagen. Zum festgesetzten Termin werden Lehrer und Schüler auf Kosten der oberösterreichischen Landesre gierung in das Schloßmuseum, und nach der Un terrichtsstunde, wieder in die Schule zurückge bracht. Museumsbesuch bedeutet hier also nicht gesitteter und schweigender Vorbeimarsch an ungeheuren Sammlungen und teilnahmsloses Zuhören, sondern heißt lebendiger Unterricht. Das Museum wird zum praktischen Behelf für den Unterricht in der Schule. Inzwischen konn ten alle Bezirke des Landes in die Aktion einbe zogen werden. Die Bilanz ist respektabel. Bisher wurden im Rahmen der Aktion Schule und Mu seum insgesamt 5811 Klassen mit 117.480 Schü lern erfaßt. Eine weitere Aktion, die der schulischen Jugend zugute kommt, führt österreichische Jugendbuch autoren in oberösterreichische Schulen, wo sie aus ihren Werken lesen. Die Dichterlesungen sollen in erster Linie als praktische Ergänzung zum Deutschunterricht verstanden werden und den Schülern zudem die Möglichkeit geben, den Schriftsteller aus nächster Nähe kennenzulernen und mit ihm über seine Werke zu sprechen. In einer anderen Aktion werden für die Schulen Wanderausstellungen mit Werken der Bildenden Kunst oder mit Objekten aus dem naturwissen schaftlichen Bereich organisiert. Die Ausstel lungsstücke kommen größtenteils aus dem Oberösterreichischen Landesmuseum, ihre Auf stellung erfolgt in Lehrsälen, Kommunikations räumen oder Pausenhallen der Schulen. Die Ausstellungsdauer ist mit 14 Tagen begrenzt. Ein vom Oberösterreichischen Landesmuseum im Einvernehmen mit dem Pädagogischen Institut des Bundes erstellter Ausstellungsführer soll den Lehrkräften als Unterlage dienen. In der Aktion„Em musikalisches Ensemble kommt in die Schule" besuchen kleine Musikensembles, die nicht nur über entsprechende musikalische, son dern auch pädagogische Qualitäten verfügen, in teressierte Schulen. Hier erklären die Musiker unter anderem ihre Instrumente möglichst ge nau, stellen die Literatur für das betreffende In strument samt ihren Schöpfern vor und geben anschließend entsprechende musikalische Kost proben. Auch Hörerziehungsstunden gibt es im Rahmen dieser Aktion. Eine eigene Aktion betrifft behinderte Kinder. So werden Institute für schwerbehinderte Kinder von Schauspielern des Linzer Landestheaters be sucht, die dort Kindererzählungen und Theater stücke lesen und spielen. Und schließlich soll noch auf die Kulturaktionen zugunsten der Lehrlinge hingewiesen werden. Sie bestehen einerseits in Preisermäßigungen bei

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