OÖ. Heimatblätter 1981, 35. Jahrgang, Heft 1/2

tungen für die Einwohner der oberösterreichi schen Gemeinden echt gegeben ist. AU diese Arbeit konnte aber in den vergangenen Jahren nur ausgeübt werden, weil die Rechtsträ ger der Volkshochschulen die Kosten für den Be trieb getragen haben. Von den Ausgaben her ge sehen stehen an erster Stelle die drei oberöster reichischen Statutarstädte Linz, Steyr und Wels, die in ihren Bereichen eigene Volkshochschulen erhalten. Die Kammer für Arbeiter und AngesteUte für Oberösterreich erhält ihre Volkshochschule als dichtes Netz in allen Bezirken des Landes. Sie hat sich bei der Errichtung der Zweig- und Neben stellen der Volkshochschule stets an örtUche Verhältnisse und die sich daraus ergebenden Wün sche und Notwendigkeiten gehalten. Die Volkshochschulen haben sich ihrer AufgabensteUung entsprechend stets bemüht, mög lichst vielen BildungswiUigen den Zugang zu ih ren Veranstaltungen zu öffnen. Dementspre chend wurden die Kurs- und die Lintrittsgebühren in eher bescheidenem Rahmen gehalten. Die Volkshochschulen wurden vom Land Oberöster reich 1979 mit 630.000 Schilling, die Arbeiter kammer mit 4,500.000 SchilUng für Zwecke der Erwachsenenbildung subventioniert. Darüber hinaus wurden die Volkshochschulen auch vom Bund in ihrer Arbeit finanziell unterstützt; diese Unterstützungen reichen aber nicht aus, alle Vorhaben der oberösterreichischen Volkshoch schulen zu verwirklichen. Bildungsarbeit wird laufend teurer, das zeigt sich ganz besonders in den steigenden Sach- und Personalkosten. Eine wesentliche Hilfe für die Volkshochschulen stellt auch die Erlaubnis dar, in den Gemeinden Oberösterreichs Räume und vor allem Schul räume kostenlos benützen zu können. Die Ver ordnung der oö. Landesregierung vom 23. Mai 1977, nach der Schulräume für die Einrichtungen der Erwachsenenbildung zur Verfügung gestellt werden können, sowie die daran geknüpfte Empfehlung, diese Räume den Erwachsenenbil dungs-Einrichtungen kostenlos zur Benützung zu überlassen, ist der bisherige Höhepunkt auf dem von den Volkshochschulen beschrittenen Weg. Sehr positiv ist auch die Zusarrrmenarbeit zwi schen den Volkshochschulen und dem Rund funk, die in Oberösterreich vom Anfang an gege ben war, zu vermerken. Der Rundfunk hat die Tätigkeit der Volkshochschulen stets unterstützt. Der Volkshochschulverband kann dadurch noch besser als bisher als Servicestelle für seine Mit glieds-Volkshochschulen wirksam werden. Gemeinsam mit dem ORF hat der Verband ober österreichischer Volkshochschulen seit 1975 durch die Linzer Mediengespräche versucht, das Augenmerk der Öffentlichkeit auf die für die Volkshochschulen und die Erwachsenenbildung sehr wesentliche Tätigkeit der Medien, und da vor allem des Rundfunks, zu lenken. Weil sich der Volkshochschulverband als Servi cestelle für seine Mitglieds-Volkshochschulen versteht, führt er auch seit Jahren zunehmend Ausbildungsseminare für Kursleiter durch. Ei nerseits sollen die Kursleiter auf dem letzten Stand der Entwicklung stehen, andererseits kön nen dadurch Neuerungen oder gemeinsame Zie le, wie z.B. einheitKche Lehrmethoden, in Ober österreich angestrebt und eingeführt werden. Einheitliche Lehrmethoden haben große Bedeu tung, weil in den letzten Jahren durch die Zu nahme der Zertifikatskurse auf europaweiter Ebene und ganz besonders im deutschsprachigen Raum die Zusammenarbeit und der systemati sche Aufbau der Kurse eine unbedingte Notwen digkeit geworden sind. Die oberösterreichischen Volkshochschulen sind bestrebt, vor allem in den städhschen Bereichen die höhere Qualität der Kurse in Form der sogenannten Zertifikatskurse anzubieten und dadurch Prüfungen mit Zeugnis zu ermöglichen. Dazu ist natürlich die Koordina tion der Tätigkeit durch Absprachen mit den Kursleitern unbedingt erforderlich. In einer Zeit, in der die berufliche Weiterbildung eine garrz besondere Rangordnung eingenom men hat, ist die Vermittlung der sogenannten Allgemeinbildung durch die Volkshochschulen besonders wichtig geworden. Dazu kommt die Verkürzung der Arbeitszeit und die gleichzeitige Vermehrung der Freizeit. Die Volkshochschule hat in der Bewältigung der Freizeitgestaltung eine neue Aufgabe gefunden, die zur Grün dungszeit des Volkshochschulverbandes als sol che nicht zu erkennen war. Heute nimmt der Prozentsatz der Kurse und der Veranstaltungen, die den Menschen eine sinnvolle Freizeitgestal tung ermöglicht und ihre Kreativität fördert, ständig zu. So wie auf diesem Gebiet die Volkshochschule ihre Aufgabe im Wandel der Zeit richtig erkennen mußte, hat sich auch ihre Einstellung in den Bil dungsangeboten für die jungen Mitbürger unse res Staates geändert. Wenn früher die große Gruppe der Schüler, weil nicht zur ,,Erwachsenen"-Bildung gehörend, von der Aufgabenstel lung der Volkshochschule ausgeschlossen war, hat sie in der Zwischenzeit längst Eingang gefun-

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