OÖ. Heimatblätter 1981, 35. Jahrgang, Heft 1/2

Das von der Büchereistelle seit Beginn geführte und ständig ergänzte Lager antiquarischer und neuer Bücher für Verkaufs- und Spendenzwecke wurde mit Einführung der Mehrwertsteuer auf gelöst. Die Büchereikurse des Bundesministeriums für Unterricht und Kunst im Bundesinstitut für Er wachsenenbildung St. Wolfgang werden seit Mitte der fünfziger Jahre, getrennt nach Grund kursen (I und II) und Fortbildungskursen für eh renamtliche und nebenberufliche Büchereikräfte sowie Seminare für hauptamtliche Büchereilei ter, durchgeführt. Die Büchereistelle des Bundesstaatlichen Volks bildungsreferenten (Förderungsstelle) für Ober österreich hat, soweit dies möglich war, die planmäßige Gründung von Volksbüchereien ange strebt und konnte auch gute Erfolge dieser Be mühungen verzeichnen. Die öffentlichen Büchereien können sich nicht aus eigenen Einnahmen erhalten, und das ist der springende Punkt: Viele Büchereiträger woUen es nicht einsehen, daß ein kultureller Betrieb meist keine Geldmittel abwirft. Trotzdem kann die Büchereistelle zufrieden sein. Die Gesamtzahl der Volksbüchereien Oberöster reichs nahm seit 1946 ständig zu und hatte bereits 1950 die Höchstzahl von 1944 längst überschrit ten. Die letzte Gesamtstatistik - über das Jahr 1979-, die nur die kommunalen Büchereien und die Bü chereien gemischter Trägerschaft berücksichtigt, kann auf folgende Zahlen hinweisen, wobei aber noch bemerkt werden muß, daß etliche Bücherei leiter versäumt hatten, ihre Statistik-Unterlagen einzusenden: Die 445 Gemeinden Oberösterreichs mit insge samt 1,278.835 Einwohnern besaßen 1979 140 kommunale und kombinierte Büchereien. Der gesamte Buchbestand betrug laut der 118 einge gangenen Meldungen 849.506 Bände, diese Bü chereien hatten 744.372 Leser und konnten 1,552.363 Entlehnungen verbuchen. Der Auf wand der Gemeinden für rein kommunale Bü chereien betrug damals S 28,025.222.80, für kombinierte Büchereien S 84.421.04, der Auf wand der Mitträger für kombinierte Büchereien S 64.824.-. In den kommunalen Büchereien wa ren 108 ehrenamtliche, 27 nebenberufliche und 86 hauptberufliche Kräfte tätig. Gefördert wurden diese 118 Büchereien mit S 1,092.000.- aus Bun desmitteln, mit S 349.000.- aus Landesmitteln, S 22.314.90 stellten der Verband österreichischer Volksbüchereien und S 163.925.17 andere Förde rer zur Verfügung. Literatur: Dr. Hans Commenda: ,,Erinnerungen eines Linzer Volksbild ners" (Schriftenreihe des Oö. Volksbildungswerkes, Bd. 10), 1961. Dr. Hans Commenda: ,,70 Jahre erlebte Volksbildung in Linz" („Neue Volksbildung", Jahrgang 1960, Heft 7, und Jahrgang 1960, Heft 8). Dr. Adolf ßracfc „Um die Zukunft des österreichischen Bü chereiwesens" („Buch und Bücherei", Jahrgang 1952).

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2