museum sehr verdienstvoll leitet. Noch kann der Verein PANOB keine große Mitgliederzahl aus weisen, seine Aktivitäten sind aber vielverspre chend. Zur Zeit befaßt er sich mit dem Problem ,,Fenster". In einer jährlichen Architektentagung soUen immer die wichtigsten und aktuellsten Probleme von Fachleuten für Zielgruppen, wie Bürgermeister, Architekten, Baumeister und Bauherren, behandelt werden. Seit über zehn Jahren wird der Arbeitskreis Freunde der Volkskunst unter der Leitung von Konsulent Johann Muckenhumer vom Landesinstitut aus betreut. In ihm sind die Sammler und Bewahrer von Gegenständen der Volkskunst und -kultur zusammengefaßt, die sich aus ihrer Neigung her aus jederzeit auch als Umwelt- und Heimat schützer bewähren. Ihrer Aufklärungsarbeit, die sie durch eine Reihe von Ausstellungen, Vorträ gen und anderen Veranstaltungen besonders fruchtbar machten, verdanken wir es, wenn heute in vielen Häusern noch künstlerisch ver zierter und geformter Hausrat anzutreffen ist und der übermäßige Abverkauf von österreichischen Volkskunstgegenständen einigermaßen einge schränkt werden konnte. Aus diesem Kreis ging die Gruppe Dokumentation landwirtschaftlicher und handwerklicher Geräte unter der Leitung von Konsulent Franz Bucar hervor, die es sich zur Aufgabe macht, den soziokulturellen Strukturwandel auf dem Lande zu beobach ten und verschwindende Geräte der Volkskultur zu dokumentieren. Konsulent Bucar arbeitet zeit seines Lebens auch als Restaurator für Flur denkmale und Kapellen. Zu einem Verständnis unseres Landes, unseres historischen und wirtschaftlichen Gewachsen seins, unserer Kunst und Kultur, unserer Sitten und Bräuche, haben auch die Heimathäuser und Museen beigetragen, vor allem durch die Initiati ven ihrer Kustoden und die Aktionen von Lan deshauptmann Dr. Josef Ratzenböck, der die Bil dungsfunktion der Heimathäuser erkannt hat und darum der heranwachsenden Jugend diesen unschätzbaren Anschauungsunterricht vermit telt. Es gibt viele Heimatvereine in Oberösterreich, von denen ein Großteil der Arbeitsgemeinschaft „Oö. Volksbildungswerk" angehört und daher mit dem Landesinstitut zusammenarbeitet. Ihnen zur Seite stehen die Heimat- und Trachten vereinigungen - angeführt von den Konsulenten Josef Hirz und Karl Reininger -, die in Landes verbänden zusammengefaßt sind und deren Hauptziel die Erhaltung der oberösterr. Volks kultur mit ihren Trachten, Liedern, Tänzen und Spielen ist. Dem Oö. Volksbildungswerk gehört auch der Stelzhamerhund, geleitet von Prof. Konsulent Wolfgang Dobesberger, an; ein außerordentlich aktiver Verein, der sich die Erhaltung der Mund art und die Pflege der Volksdichtung zur Aufgabe gestellt hat und dies auch sehr erfolgreich tut. Daß er dabei genauso wie die Trachtenvereine viel Wert auf die Erhaltung des Brauchtums legt, ist sehr erfreulich. Zur Heimatpflege gehört die Bewahrung der österreichischen Eigenart und um diese nehmen sich neben den Trachtenvereinen auch die Singund Spielgruppen sehr an, deren führende Persön lichkeiten in ihren Reihen Veranstaltungen, Kurse und Seminare, Brauchtumswochen und Schulungstage für alle durchführen. Der „Ring", die Arbeitsgemeinschaft für Volkstumspflege im Oö. Volksbildungswerk, konnte im abgelaufenen Jahr das 6. dreitägige Bundesvolkstanztreffen der Bundesarbeitsgemeinschaft für Volkstanz, verbunden mit der wissenschaftli chen Vorstellung der oberösterr. Landlertypen, durchführen. Dazu waren weit über tausend Teilnehmer aus allen Teilen Österreichs und der angrenzenden Länder - Schweiz, Schwaben, Bayern- sowie auch Vertreter nordischer Länder gekommen, ganz abgesehen von den Tausenden Zuschauern, die die Straßen von Linz beim Fest zug säumten und die Plätze bei den öffentlichen Tanzveranstaltungen füllten. In der Volksliedpflege wird das 00. Volksliedwerk unter der Leitung von Herrn W. Hofrat Prof. Dr. Aldemar Schiffkorn und dem Archivar Redak teur Arnold Blöchl sehr aktiv durch die Heraus gabe von Liederblättern und der Durchführung von Sänger- und Musikantentreffen. Durch Kon sulent Alois Lischka und sein Haibacher Bil dungszentrum, durch die Brauchtumswoche des Oberinnviertier Kulturkreises mit Konsulent Anny Kaufmann und die verschiedenen Instru mentalkurse der Bildungszentren wird die Volksmusik erfolgreich gepflegt. Einen neuen Weg, um auf möglichst breiter Basis das Gedankengut der umfassenden Pflege der Heimat und ihrer Kultur zu verbreiten, hat das Landesinstitut vor mehreren Jahren mit der Or ganisation der Goldhaubengruppen in Oberöster reich betreten. Fast in jedem Ort gibt es zwischen 30 und 80 Goldhauben- und Kopftuchfrauen, die bereit sind, eifrig mitzutun. Sie gestalten nicht nur die Feste, sondern auch das Leben auf dem Land, in den Märkten und Städten mit und haben
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