OÖ. Heimatblätter 1981, 35. Jahrgang, Heft 1/2

Einsatz moderner Medien in der Erwachsenen bildung ein. Neben der Medienkunde legt er Wert auf eine vermehrte Glaubensinformation und hält selbst dazu Referate. Seit kurzem ist er Obmann des Vereines „Freunde der Heilkräu ter" und beabsichtigt, auf dem viel zu wenig akti vierten Feld der Volksgesundheit tätig zu wer den. Auch Konsulent OStR. P. Nivard hat eine Neigung, die für die Erwachsenenbildung inter essant ist, er pflegt das Amateurtheater und das Schulspiel und verfügt über einen Theatersaal mit einer Drehbühne und einem guten Fundus. Darum finden auch alljährlich die Amateurthea terseminare des Landesverbandes für Schulspiel und Amateurtheater im Oö. Volksbildungswerk in SchUerbach statt. Das Bildungszentrum hat sich bisher recht gut entwickelt. Das Landes-Bildungszentrum Schloß Zell an der Pram ist das jüngste unter den vieren. Als durch die Schwanthalerausstellung die Seminartätig keit in Reichersberg für ein Jahr unterbrochen werden mußte, bot sich Zell an der Pram als Ausweiche an. In großzügiger Weise stellten G. R. Pfarrer Alfred Eggl das Pfarrheim mit sei nen drei Räumen und VDir. Adolf Desch Klas senräume der Volksschule für Kurse zur Verfü gung. Mittlerweile hatte Landeshauptmann Dr. Ratzenböck die gute Idee, das künstlerisch hochwertige Jagdschloß Zell an der Pram zum Landesobjekt für das Jahr der Denkmalpflege zu machen und bestimmte es zum Landes-Bil dungszentrum. Man führte das Zeller Kurs-Pro visorium neben Reichersberg weiter, um bereits für das künftige Zentrum einen Freundeskreis aufzubauen. Wer dachte auch daran, daß sich die Bauarbeiten auf vier Jahre erstrecken würden! Aber das geduldige Warten wurde belohnt: am 14. Jänner 1979 übergab Landeshauptmann Dr. Ratzenböck dem Innviertel zur Feier seiner 200jährigen Zugehörigkeit zu Österreich ein Kunstdenkmal, das zu den schönsten Barock schlössern des süddeutschen Raumes gehört und zugleich ein modernes und praktisches Bil dungszentrum ist. Vorläufig ist es für 60 Perso nen eingerichtet, sobald die Nebentrakte frei werden, wird es noch eine Erweiterung erfahren. Zurzeit verfügt es über drei Werkstätten, ein Tonstudio, eine Bibliothek, fünf Seminarräume, einen Konzertsaal, eine Ausstellungshalle, einen Speisesaal und zwei Räume für Geselligkeit und Gespräche. Außerdem sind 31 Schlafräume mit insgesamt 60 Betten vorhanden. In Zell können über Ersuchen auch der Turnsaal und der Sport platz des Turnvereins mitbenützt werden. Das Schloß wird gerne angenommen. Vieles trägt dazu bei: die fürsorgliche Betreuung durch die Verwaltung und das Personal und die gute Küche (das Essen wird vom Gasthof Kienbauer angelie fert) . Im ersten Arbeitsjahr konnte das Bildungszen trum bereits eine stolze Bilanz vorlegen. Insge samt fanden 1979 184 Seminare und Kurse statt, die 6170 Teilnehmer zählten. 16 Konzerte mit 3900 Zuhörern und vier Ausstellungen mit rund 53.000 Besuchern weisen nicht nur auf die Aktua lität der Ausstellungen, sondern auch auf die Be liebtheit des Bildungszentrums Zell an der Pram hin. Von den Kursen und Seminaren wurden 64 vom Landesinstitut für Volksbildung und Hei matpflege veranstaltet. In Zusammenarbeit mit dem Pädagogischen Institut fanden 31 Aus- und Fortbildungsseminare für Werkerzieher, für Chorleiter und Germanisten statt. Die übrigen Kerbschnittdecke im Gemein schaftsraum (,,Katharinen stube") des Bildungszentrums Stift Reichersherg, 1974 von Kurs teilnehmern unter der Leitung von OAR Josef Mader ange fertigt. Foto: Gangl

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