OÖ. Heimatblätter 1981, 35. Jahrgang, Heft 1/2

für Oberösterreich programmiert und fachlich betreut werden. Das Programm 1981 sieht folgende Kurse und Seminare vor: Hinterglasmalen, Kerbschnitzen, Keramikmalerei, Mosaikarbeiten, Zeichnen, Vergolden, Trockenge stecke und Gewürzsträuße, Entwicklung textiler Mu ster, Weihnachtliches Werken, Weihnachtliches Wachsgießen, Holzeinlegearbeiten, Siebdruck, Stoff druck, Metallarbeiten, Fassen, Brandmalerei, Glasma lerei, Glasritzen, österliches Werken, Flechten, Töp fern, Ikonenmalerei auf Holz, PoMtieren und andere Oberflächenbehandlungen am Holz, Kreuzstichnähen, Initialendruck, Spitzenhäkeln, Klöppeln und Nä hen, AppHzieren, Batiken, Makramee, Lederarbeiten, Weben, Trachtennähen, Schmuck aus Perlen und an deren schönen Dingen; Restaurieren, Federkielsticken, Bäuerliches Malen auf Holz, Malen auf Blech und Holz (Votivtafeln), Volks tanzkurs, Kalenderdruck, Wir bauen ein Wetterhäus chen, Anfertigung einer Türzither; Fotokurse, Grundlagen des Filmens; Urlaubswoche mit Zeichnen und Malen, Vogelkund liches Seminar, Literarisch-musische Urlaubswoche, Englische Urlaubswoche ,,Fun with English in your holidays", Weihnacht in der Gemeinschaft; Instrumentenbauseminar, Orgelseminar, Internatio nales Seminar für Chorsingen und Chorleitung, Hausmusiktage, Mundharmonikakurs, Pfeiferwo chen, Almsingwochen; Informationsseminar über VoUwertkost, Kochkurs über Vollwertkost, Vergnügliche Weinkunde; Schneller merken - besser behalten, Selbstsicherheits training, Rhetorik, Schach, Yoga, ZFN-Meditation, El ternbildung, Farbe-Form-Komposition; Kraft aus positivem Denken, Strahlungen, Psychologi sche Probleme des Alltags, Fußreflexzonenmassage; Abfassen einer Familien-, Haus- oder Ortsgeschichte; Schulspielseminar. Das erste Bildungszentrum wurde vom Chorher renstift Reichersberg im Jahr 1969 begründet, in dem Prälat Odulf Danecker seine Genehmigung dazu gab und das Stift zur Verfügung stellte. Rentmeister Konsulent Roman Foissner über nahm die örtliche Leitung und die schrittweise Adaptierung der beiden Hofflügel des Stiftsge bäudes für Seminar- und Unterkunftsräume. Ur sprünglich waren zwei alte Schulklassen und zehn Schlafsäle mit je fünf oder sechs Betten vor handen. Heute stehen vier gut eingerichtete Arbeits- und Vortragsräume zur Verfügung, 52 Per sonen können in 31 komfortablen Ein- und Zwei bettzimmern untergebracht werden. Die modern ausgebaute keramische Werkstätte ist im Haupt gebäude des ehemaligen Meierhofes, dem heuti gen Klosterhof, untergebracht. Für spezielle Pro gramme, wie Kontaktgespräche mit Empfängen oder Musikseminare mit Abschlußkonzerten, sind festliche Räume vorhanden. Zur Ausstel lung zeitgenössischer Kunst, von Kurserzeugnis sen und anderen kulturellen Darstellungen, bie tet sich die neue Galerie an. Die Begegnung mit den Stilepochen Gotik und Barock bringt die ständige Ausstellung im Kreuzgang, weshalb immer wieder Stiftsführungen als Beiprogramm zu den Kursen vorgesehen werden. Renaissance und spätes Barock zeigen die Gebäude. Reichers berg ist für seine sommerlichen Konzerte und fei erlichen Messen zu den Hochfesten des Kirchen jahres bekannt. Man kann sagen, daß das kultu relle Angebot des Stiftes zugleich ein ideales Bei programm zu den Seminaren und Kursen des Bildungszentrums ist und jeder dort die Mög lichkeit der vergleichenden Kunstbetrachtung und der Erweiterung seines Musik- und Kunst verständnisses hat. Seinen guten Namen verdankt Reichersberg nicht allein den guten Referenten, sondern auch der überaus angenehmen Atmosphäre des alten Stiftes und der herzlichen Aufnahme und Be treuung der Teilnehmer durch Konsulent Roman Foissner und seiner stets hilfsbereiten Mitarbeite rin Resi Danecker. Durch die grenznahe Lage des Stiftes ist es nur natürlich, daß sehr viele Besucher aus Bayern kommen, das Einzugsgebiet reicht bis an den Bo densee, den Rhein und den Main. Im Jahr 1979 fanden 77 Kurse mit 2058 Besuchern statt, die Ausstellungen wurden von 24.642, die 27 Kon zerte von 8265 Personen besucht. Im Prämonstratenserstift Schlägl wird, wie in al len anderen Stiften, der Auftrag, Religion und Kultur zu bringen, ernst genommen. Schon im Jahr 1971 fanden die ersten hauseigenen Kurse und Seminare statt. 1975 konnten einvernehm lich mit dem damaligen Prior, Konsulent Dr. Isfried Pichler, die ersten Freizeitkurse angeboten werden. Das Stift hatte bereits im Nordtrakt des Vorhofes einen großen und einen kleinen Kurs raum ausgebaut und am ,,Zementgang" und in der alten Schule 21 moderne Wohnzimmer mit 32 Betten eingerichtet. Am selben Gang befinden sich noch ein Meditationsraum und zwei Aufent haltsräume, von denen einer als Teeküche einge richtet ist. Ein schön stuckierter Saal neben dem Konvent wird als Speisesaal benützt. Eine se henswerte Gemäldegalerie, alljährliche Som merausstellungen zu aktuellen Themen, die be rühmten Schlägler Musikseminare sowie Kam mermusik- und Orgelkonzerte runden auch hier das kulturelle Angebot beachtlich auf. Für die

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