Dr. Kurt Gerhard Fischer, Gießen, über ,,Politi sche Bildung - eine Chance für Demokratie" durch das Oö. Volksbildungswerk. Wichtig in diesem Zusammenhang sind auch ei nige Studienreisen oberösterreichischer Erwach senenbildner nach Rom und Süditalien (1956), nach Südtirol (1960) und nach Berlin (1978 und 1979), die sicherlich auch einen Beitrag zur,,Poli tischen Bildung" darstellten. Literatur Es wurde schon versucht, die Verquickung der Themenkreise Politische Bildung und Literatur darzustellen. Neben den vielen Dichterlesungen in örtlichen Volksbildungseinrichtungen, die von der Zentralstelle angeregt und gefördert wurden, und einigen Bänden der ,,Schriftenreihe" ver dienen einige Seminare besonders hervorgeho ben zu werden, deren Zustandekommen beson ders auch dem eifrigen Mitwirken der ,,Gesell schaft der Freunde zeitgenössischer Dichtung Linz" im Oö. Volksbildungswerk zu danken ist. Die Aufzählung einiger Seminartitel möge einen Einblick geben: „österreichische Literatur" (1. bis 13. August 1960), ,,Die Arbeit der literarischen Kreise des öö. Volksbildungswerkes" (4. bis 7. Juni 1963), ,,Literarische Beziehungen zwischen öberösterreich und Böhmen" (27. bis 31. Mai 1967), ,,österreichische Literatur der letzten 50 Jahre" (1968), ,,Humanismus und Expressionismus in der österreichischen Dichtung - Arthur FischerColbrie, Leben und Werk" (23. bis 28. Februar 1969),,,Einführung in die Geschichte der Weltli teratur bis zu den Anfängen der deutschen Vor klassik" (20. bis 26. 7. 1969), ein Johannes-Urzidil-Seminar (24. Juli bis 2. August 1971), ,,Ignazio Silone - Leben und Werk". Lesung ,,Die Abenteuer eines armen Christen" mit Interpre tationen und historischem Kommentar im Rah men eines Italienstudienseminars (24. Juli bis 3. August 1972), ein Seminar über,,Jüdische Au toren aus dem österreichischen Kulturraum" (20. bis 23. JuH 1976). Ein gewaltiges Arbeitspensum für den Germanisten Dr. Aldemar Schiffkorn, der neben seinen sonstigen Verpflichtungen alle literarischen Seminare erarbeitet und fast aus schließlich als einziger Vortragender durchge führt hat. Besondere Erwähnung verdient hier auch die umfangreiche Arbeit des Stelzhamerbundes der Freunde oberösterreichischer Mund artdichtung im öö. Volksbildungswerk, die von ihm durchgeführten Mundartdichtersymposien und Studienseminare für Jungautoren. Die Beschäftigung mit dem Priester und Dichter Heinrich Suso Waldeck führte im Jahr 1972 zur Einrichtung eines Gedenkraumes in St. Veit i. M., durch das Bezirksvolksbildungswerk Ur fahr gemeinsam mit dem Landesinstitut, und zu intensiven Kontakten mit vielen namhaften, in der Leo-Stube in Wien vereinigten Schriftstellern und Autoren, die wieder in Form von Lesungen und literarischen Abenden in die einzelnen Volksbildungswerke ausstrahlten. Das gleiche gilt für namhafte Stifter-Forscher aus dem Inund Ausland, die über den persönlichen Kontakt zu Dr. Schiffkorn in seiner Funktion als erstem Leiter des Adalbert-Stifter-lnstitutes des Landes öberösterreich (bis Ende 1966) für die Mitarbeit in der oberösterreichischen Erwachsenenbildung gewonnen werden konnten. Eine besonders schöne Form literarischer Arbeit hat in den letzten Jahren Dr. Katharina Dobler mit,,literarischen Bildungsreisen" oder ,,Reisen zu Menschen" entwickelt, die den Stationen von Leben und Werk berühmter Dichter folgen. So brachte eine Fahrt nach Friesland und Nord deutschland (1978) Begegnungen mit Annette von Droste-Hülshoff, Theodor Storm, Friedrich Hebbel und Thomas Mann, eine Fahrt nach Prag und Böhmen (1980) spürte Gertrud Fussenegger, Franz Kafka, Marie von Ebner-Eschenbach, Rai ner Maria Rilke und Eduard Mörike nach. Zur Mitarbeiterausbildung trugen aber nicht nur Kurse und Seminare bei, sondern vor allem auch Exkursionen und Fahrten; neben den schon er wähnten Auslandsstudienreisen seien hier die Einführungsfahrten zu den Landesausstellungen erwähnt. Publikationen Zu den bereits mehrmals erwähnten Mitteilungen des OO. Volksbildungswerkes, seit 1951 in äußerst bescheidener Aufmachung erscheinend, schreibt Univ.-Prof. Dr. Kurt Gerhard Fischer: ,,Wer über geraume Zeit hinweg diese Notizen verfolgt, kann sich ein wirklich lebendiges Bild von der Aktivität der Erwachsenenbildung in diesem einen Lande Österreichs machen . . . Dank der Mitteilungsmethode werden aber vor allem Anregungen auf eine höchst unorthodoxe Weise verteilt . . . Studiere einmal zwei Jahr gänge der Mitteilungen, dann wirst Du erken nen, was in der Erwachsenenbildung geschieht und geschehen kann."'*- In: 10 Jahre Oö. Volksbildungswerk, S. 57; vgl. Anm. 2.
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