OÖ. Heimatblätter 1981, 35. Jahrgang, Heft 1/2

Maßnahme zur Verbesserung der pädagogischen Situation an den oberösterreichischen Musik schulen und in der Annahme, daß es dem größ ten Teil der ungeprüften Musikschullehrkräfte nicht möglich sein würde, eine Staats- oder Rei feprüfung abzulegen, akzeptierte das Amt der o.ö. Landesregierung den Vorschlag des Oö. Musikschulwerkes, Eignungsprüfungen am Brucknerkonservatorium einzuführen, die nur in Oberösterreich Geltung hatten. Die erste Eignungsprüfung, der sich vier MusikschuUehrer unterzogen, fand am 27. und 28. Jänner 1961 statt. In den weiteren Jahren wurde eine Reihe von Vorbereitungskursen durchgeführt, die vie len Musikschullehrern dann durch die abgelegte Eignungsprüfung die Möglichkeit einer gesicher ten Existenz boten. Am 25. Mai 1974 wurde die Arbeitsgemeinschaft in einen Verein ,,Musikschulleiter im Oö. Mu sikschulwerk im Oö. Volksbildungswerk" um gewandelt. Prof. Ernst Huber, um den Aufbau des Musikschulwesens hochverdient, wurde zum Vorsitzenden gewählt, legte jedoch mit Ende des Schuljahres 1973/74 die Leitung der Städtischen Musikschule Grieskirchen zurück und schied damit auch als Vereinsvorsitzender aus. Konsulent Friedrich Neuböck, Leiter der Musikschule Ebensee, folgte ihm als Vorsitzen der. Geschäftsführer des Vereines war ab 25. Mai 1974 der Leiter der Marktmusikschulen Krems münster und Bad Hall, der heutige Landesmusikschuldirektor Heinz Preiss. Die einer einheitli chen Regelung bedürfenden Probleme wurden immer mehr und augenscheinlicher: insbeson dere die Personalfragen, die pädagogischen Be lange und die bedrückende Finanzlast für die Musikschulerhalter, vor allem durch die hohen Personalkosten. Ab 15. September 1975 ermöglichte das Land öberösterreich eine 20stündige wöchentliche Tä tigkeit von Heinz Preiss im Landesinstitut für Volksbildung und Heimatpflege mit dem Auf trag, Vorschläge für die Reorganisation des oö. Musikschulwesens zu erarbeiten. Mit dem In krafttreten des Musikschulgesetzes fanden jahre lange Bemühungen um eine Neuordnung ihre vorbildliche Lösung. Das ,,öö. Landesmusikschulwerk" wurde in die Abteilung Kultur des Amtes der o.ö. Landesregierung eingegliedert. c) aller der Volkstums- und Heimatpflege die nenden Gemeinschaften, des Brauchtums, des Volksliedes, des Laienspieles, der Mund artdichtung u. dgl., mit Ausnahme der wis senschaftlichen und konservierenden Volks kunde und Volkstumsforschung Eine Besonderheit des Oö. Volksbildungswerkes ist die Vielfalt der zugehörigen Mitgliedseinrich tungen, unter denen schon bald nach Gründung dieser Arbeitsgemeinschaft verschiedene ,,Son dereinrichtungen" aufscheinen, die ebenfalls im öö. Volksbildungswerk ihre geistige Heimstatt gefunden haben. Die 3. Jahrestagung im Jahr 1949 war vor allem dem umfassenden Thema ,,Kultur und Gemeinschaft" gewidmet und hat sicher zu dieser Entwicklung beigetragen, die seither zu einer gegenseitigen Bereicherung des Bildungsangebotes wie zu einer organisatori schen Arbeitserleichterung der Einrichtungen beigetragen hat, wobei das Landesinstitut vor al lem als Koordinations- und Beratungsstelle fun giert. Der Bereich der Volkstums- und Heimatpflege und im weiteren auch des Brauchtums kann hier kurz gestreift werden, da er, wie bereits erwähnt, in einem eigenen Beitrag abgehandelt wird, in dem auch die größten Mitgliedseinrichtungen dieser Sparte angeführt werden. Der Schwer punkt liegt hier auf der Beratungstätigkeit und auf der Förderung in ideeller Sicht. Dazu dienen z. B. die verschiedenen Heimatpflegertagungen mit jeweils besonderen Zielsetzungen und Schwerpunkten, angepaßt an besonders aktuelle Probleme, die Herausgabe von Werkheften, die vom Landesinstitut kooperativ mit Sonderein richtungen des öö. Volksbildungswerkes orga nisierten und durchgeführten Ausstellungen zu volkskulturellen Themen (auch wenn es nicht immer als Mitveranstalter aufscheint) und vor al lem die Einzelberatung. Die ständige Weiterbildung der jeweiligen Sach bearbeiter im Landesinstitut und eine gute Fach bibliothek (die zur Zeit neu organisiert wird) sind hiefür die Voraussetzung, desgleichen verschie denes Arbeitsmaterial, das entweder von den entsprechenden Mitgliedeinrichtungen selbst oder von deren Dachorganisationen erstellt wird. Als Beispiel für die vielfältige Arbeit des Landes institutes auf diesem Gebiet sei das vorhin er wähnte Ausstellungswesen herausgegriffen, das einerseits besonders arbeitsintensiv ist, anderer seits aber in hervorragender Weise zur Bewußt seinsbildung in der Bevölkerung beitragen kann.

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