Karl in Schwarzenberg Vorstand des Nebenzollamtes. Die Kindheitserlebnisse an der bayeri schen Grenze, am Rand des Böhmerwaldes, der Dreisesselberg und der Plöckensteinersee hinter ließen bei ihm dauernde Eindrücke. Im Herbst 1903 wurde er Schüler am Bischöflichen Privat gymnasium Petrinum in Linz-Urfahr. Erzherzog-Rainer-Gymnasium. 1916 erwarb Lugmayer das Doktorat auspiciis imperatoris". Mit 17. April 1920 wurde er von Unterstaatssekre tär Otto Glöckel zur Leitung der Volksbildungsbe strebungen des Reichsbundes der Katholischen Jugend vom Unterricht freigestellt. ^ Er wurde Der Bundesminister für Unter richt, Dr. Heinrich Drimmel, überreicht Dr. Lugmayer den ,,Würdigungspreis für Volks bildung" (1958). Nach der Pensionierung des Vaters im Jahr 1909 übersiedelte die Familie nach Urfahr. 1911 erwarb Karl am Staatsgymnasium das Reifezeugnis mit Auszeichnung. Die ersten Anregungen zu volks bildnerischer und sozialer Tätigkeit bekam Lug mayer am Staatsgymnasium durch die Elugschrrften des sozial-studentischen Sekretariates Sonnenschein. Damals gründeten Karl Lug mayer und der spätere Prälat Karl Rudolf am Lin zer Staatsgymnasium einen sozial-studentischen Zirkel. Im Oktober 1911 begann Lugmayer sein Hochschulstudium an der Wiener Universität mit Latein und Französisch. Zusätzlich studierte er noch Spanisch, Italienisch, Tschechisch und Deutsch. Durch eine NebenVerwendung als Hilfssteno graph im Reichsrat und als Angestellter der Zen tralkommission der christlichen Gewerkschaften kormte Lugmayer teilweise seinen Lebensunter halt selbst verdienen. Emil Böhm berichtete dem Autor, daß der Student Lugmayer einmal er schöpft im Hörsaal zusammenbrach. Im Leseund Redeverein ,,Academia" entfaltete der Stu dent eine rege Vortragstätigkeit, aber auch im Bildungskomitee des Reichsbundes der christli chen Arbeiter. Bereits 1915 wurde er Supplentam Schriftleiter der „Jugendwacht". Neben dieser Arbeit war er zusammen mit Dr. Luitpold Stern und Robert Musil auch Bildungsbeirat im Staats amt für Heerwesen. Meist in Nachtarbeit ent standen seine ersten Publikationen. Im Vorwort seiner ,,Rede- und Stilkunst - ein Buch für den Volksstaat"^, bekennt er: Gelehrte, Ingenieure, Beamte und sonstige Kopfarbei ter haben wir im Überfluß. Doch der Arbeiter, der Bauer, die Grundmauern des Staates, sie sind zu kurz gekoinmen. Wir haben viel geleistet an Bildungsarbeit im alten Österreich, selbstlos, zu selbstlos . . . Nun sind wir wieder unter uns, im schönen, freien Klein österreich. Nützen wir die Zeit . . . Das schmale Buch erlebte bald eine dritte Aufla ge, überall hatte es Beifall gefunden. In den Zei tungen, ohne Unterschied der Richtung, wurde es gelobt und empfohlen. 1922 erschien ein zweites Buch: ,,Der Gewinn wirtschaft Werden, eine volkstümliche Volks wirtschaftslehre"^. Auch dieses Buch war für ^ Dazu: Schuttes, Gerhard: Der Reichsbund der Katholi schen Jugend Österreichs. Wien: Dom-Verlag 1967. ^ 3. Aufl. -4. Aufl. u. d. T. Rede und Schrift (1953). Wien: Typographische Anstalt 1921 ff., 150 S. ^ Wien: Typographische Anstalt 1922, 160 S.
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