OÖ. Heimatblätter 1981, 35. Jahrgang, Heft 1/2

1951), ,,Heimathaus und Volksbildungswerk" (Jg. 2, Nr. 10, 1952), ,,Altmünster - Traunkirchen" (Jg. 2, Nr. 21, 1952). Berühmt geworden ist sein Zyklus ,,Wie ich die Länder Österreichs erlebte". Es ist gleichsam eine Rückschau auf ein an Eindrücken und Erlebnis sen überreiches Leben, die er - methodisch im Sinne der von ihm so geliebten Ganzheitsbe trachtung dargestellt - den oberösterreichischen Volksbildnern mitteilt. Dieser Zyklus besteht aus drei Hauptteilen: der erste Teil,,Begegnung mit Heimatforschern"i^®bringt neben der Einleitung und einer Zusammenfassung die Lebensbilder von achtzehn Persönlichkeiten; der zweite Teil ,,Perlen österreichischer Kleinstädte und Dör fer" iw bringt neben einer Einführung über die Wachstumsformen von Kleinstädten neunzehn Siedlungsbilder; der dritte Teil ,,Kirchen und Landklöster" besteht aus zwölf AbhandlunDOCUMENTA HUMANA FESTGABE für Dr. med. Dr. phil. Eduard Kriechbaum Aiüsgewählt und mit einer biographischen Würdigung versehenvon Dr. Aldemar Schiffkorn Gegen Ende des Jahres 1955 unterbricht ein sich deutlich verschlimmernder Altersdiabetes das rege Schaffen Eduard Kriechbaums. An der Feier anläßlich seiner Ernennung zum Ehrenkonsulenten^^^ der oö. Landesregierung „für außeror dentliche Verdienste um Volksbildung und Hei matpflege" kann er nicht mehr teilnehmen. Sei ner Lebensarbeit wurde jedoch damit die offi zielle Anerkennung der Heimat zuteil. 1957, zur Vollendung seines 70. Lebensjahres - also ein Jahr vor seinem Tod, widmet Aldemar Schiffkorn die ,,Documenta humana"^^^ ,,dem Senior und treuen Weggefährten der Erwachse nenbildung" als Festgabe des Oberösterreichi schen Volksbildungswerkes. Diese menschlichen Zeugnisse sind wohl vor allem für jene geschrie ben, ,,die nach dem Wiedererstehen Österreichs aus Kriegsnot und Zerstörung bereit sind, für Volk und Heimat ihre ganze Liebe und Schaf fenskraft einzusetzen"^^'*. Nach langer Krankheit stirbt er am 31. August 1958 in Braunau am Inn. Das Lebenswerk dieses Mannes stellt in der Ge schichte der österreichischen Erwachsenenbil dung ein denkwürdiges Kapitel dar, reicht es doch in seinen frühen Anfängen bis in die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg zurück. Weiters besit zen die Gedanken des Arztes und Volksbildners Eduard Kriechbaum nach wie vor Aktualität. Das zeigt heute die Rezeption mancher Ideen durch eine breitere Öffentlichkeit, sowie die laufenden Diskussionen darüber, für die er - als seine Leiti deen-zeitlebens mit Nachdruck eingetreten war. Es geht dabei um Gesundheitserziehung, Vor sorgemedizin und um Eliminierung pathogener STIASNY VERLAG Faktoren in der Umgebung des Menschen, um umfassende Heimatpflege (Umweltschutz, d. i. Natur-, Landschafts-, Denkmal- sowie örtsbildschutz) und - als Vorbedingung dazu - um ge zielte Erforschung und Kenntnis der eigenen Umgebung (Heimatforschung und Heimatkun de). II' Auch an anderer Stelle veröffentlicht Kriechbaum zahlrei che schriftliche Arbeiten. Seine in der ,,Neuen Warte am Inn" erschienenen umfangreichen Berichte über die Jah restagungen des OÖVBW stellen eine wertvolle Quelle zur Geschichte der oberösterreichischen Erwachsenen bildung dar. "8 In: Mitteilungen des OÖVBW, Jg. 3, Nr. 3-11, Linz 1953. 1" Ebenda. Jg. 3, Nr. 23 - Jg. 4, Nr. 16, Linz 1953 f. 12° Ebenda. Jg. 4, Nr. 17 - Jg. 6, Nr. 3/4, Linz 1954 ff. 121 Dr. Dr. Eduard Kriechbaum und Hofrat Dr. Hans Commenda waren die ersten Träger dieser Auszeichnung. 122 Documenta humana, Festgabe für Dr. med. Dr. phil. Eduard Kriechbaum. Ausgewählt und mit einer biogra phischen Würdigung versehen von Dr. Aldemar Schiff korn (= Schriftenreihe des OÖVBW, Bd. 2). Graz; Stiasny 1957, 73 S. 122 A.a.O., S. 7. 12" Ebenda.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2