mehr schaden als nützen würde, hat sich sehr vorteilhaft ausgewirkt. Deutlich spricht aus Eduard Kriechbaum der theoretisch fundierte Praktiker, wenn er fordert: ,,Volkserzieher kann nur der werden, der die seelisch-geistige Struktur seiner Zuhörer kennt!" und „Man muß zum Volk in dessen Sprache sprechen!"!*"* Aus diesen Grundsätzen leitet Kriechbaum be sonders für Vorträge im ländlichen Hörerkreis methodische Hilfen ab. Ein Manuskript solle da bei höchstens als Stütze dienen, nur der freie Vortrag ermögliche den ständigen Kontakt zwi schen Redner und Zuhörern. Um diese BezieMethoden der Dorfuntersuchung, das 1954 wäh rend der 8. Jahrestagung des OÖVBW in Schloß Ort am Traunsee stattgefunden hat. Dabei wird eine Untersuchung der Gemeinde Pinsdorf bei Gmunden durchgeführt, deren Ergebnisse in Band 3 der Schriftenreihe des OÖVBW niederge legt sind!"'!. Der Notwendigkeit volkskundlicher Schulung der Erwachsenenbildner räumt auch Aldemar Schiffkorn, der diese Bestrebungen mit Nach druck fördert, gebührenden Platz ein: i**® Die Tradition österreichischer Volksbildung verlangt für die Ausbildung ihrer Mitarbeiter auch ein gründli ches Eingehen auf Methoden und Ergebnisse der Arbeitsgruppe beim Laienspiel seminar des OOVBW 1955 in Schloß Ort. Foto: Bildarchiv des OOVBW hung zu verstärken, verwendet er auch nie ein Rednerpult. Lehrmittel und Demonstrationsbe helfe dürfen das gesprochene Wort nicht erdrükken. Illustrationsmaterial habe nur als Hilfe zu dienen. Bei seinen Vorträgen verwendet er nur geographische Wandkarten und eine Schultafel. Erst nach dem eigentlichen Vortrag zeigt er Büder und ausgewählte Diapositive. ,,Der Vortrag be deutet dann immer eine Art Vorbereitung auf die Wanderung anhand der Bilder."!®® Immer wie der verweist er auf die Bedeutung des klar und anschaulich gestalteten, freigesprochenen Vor trages, den er als methodische Grundlage jeder ländlichen Bildungsarbeit bezeichnet. Berühmt geworden ist seine Vortragsreihe ,,Die Länder Österreichs als Persönlichkeiten im Sinne W. H. Riehls". !®6 Als volkskundlicher Referent des OÖVBW wid met er sich gezielt der Mitarbeiterausbildung und ist bemüht, die Volksbildner besonders in die Methodik volkskundlichen Arbeitens einzufüh ren. Erwähnt werden soll das Seminar über die Schiffkorn, Aldemar; 10 Jahre Oberösterreichisches Volksbildungswerk, S. 53. Kriechbaum, Eduard: Das Volksbildungswesen im Dien ste der Völkerverständigung (unveröffentl. Manuskr.), o. J. - Unter diesem Aspekt sind vor allem seine ausge dehnten Charakterstudien zu sehen. Vgl.: Schiffkom, Al demar W. M.; Phil. Diss., S, 159 ff. i"" Ebenda, S. 11 ff., 171 ff. '"5 Kriechbaum, Eduard: Bunte Bilder aus meinem Leben. Aus dem Nachlaß. S, 176. Er hielt diese auch in München auf Einladung des Geo graphischen Institutes der Universität und anschließend an der Universität Tübingen. Veröffentlicht u. d. T.:Aula maxima der Universität Tübingen: Die Länder Österreichs als Persönlichkeiten. In: Mitteilungen des OÖVBW, 2. Jg., Nr. 25, Linz 1952. Fischer, Kurt Gerhard: Die Sozialwissenschaften und die Volksbildung, Graz 1957, 107 S. - Der Autor, heute Ordi narius für Didaktik der Gesellschaftswissenschaften an der Universität Gießen, verfaßte auch den Beitrag über: Politische Bildung, Alltag und Alltagsbewußtsein im vor liegenden Heft. Schiffkorn, Aldemar: Für ein dynamisches Provisorium. In: Horizonte österreichischer Erwachsenenbildung (= Schriften zur Volksbildung des BMfU, Bd. 20), Wien 1968, S. 348.
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