% I. Internationale Tagung des Adalbert-Stifter-Institutes 1955 in Bad Hall, mit führenden Germanisten und Autoren aus Europa und den USA (1. Reihe sechster von links: Eduard Kriechbaum, daneben Tagungsleiter Aldemar Schiffkorn). Foto: Bildarchiv des OOVBW springen von wichtigen Gliedern, die da sind: Persönlichkeit, Familie, Schlag, Stamm, Volk und Menschheit". Dem kundigen Volkserzie her müsse es in Fleisch und Blut übergeben, im mer von der engeren Heimat als Ausgangspunkt weitere Kreise zu ziehen, stets Weiteres zu erfas sen. - In der Heimatkunde erblickt Eduard Kriechbaum den besten Ausgangspunkt für die Heimatpflege, denn fundiertes Wissen'® ist ja da für Vorbedingung. Große Bedeutung erhalten da heimatkundliche Lehrwanderungen und kultur kundliche Exkursionen. Gerne stellt er Eahrten, die er leitet, unter ein bestimmtes Motto, so etwa: Salzwesen, Eisenverarbeitung, gotische Flügelal täre. Dabei werden die jeweils in Frage kommen den Orte der näheren und weiteren Umgebung besucht, um den Teilnehmern ein möglichst ge schlossenes Bild - im Sinne einer Ganzheitsbe trachtung - zu vermitteln. Ganz im Sinne W. H. Riehls bereitet er die Teilnehmer dafür gründlich vor und schließt an die Kulturfahrt eine möglichst intensive Nachbesprechung an.'^ Führt er eine Studienreise zu entfernteren Zielen, bildet er zu nächst einen Arbeitskreis, in dem nach gründli chem Literaturstudium die Reise gemeinsam ge plant wird. Zur Nachbereitung erstellt er zu sammen mit den Teilnehmern ein genaues ReiseprotokoU. Die Bedeutung von Wanderungen und Reisen - seit jeher für ihn auch ein Kraftquell in depressi ven Lebensphasen — als geistige Bereicherung für Kriechbaums Vortrags- und Publikationstätig keit, wird vom OÖVBW bald erkannt. Durch des sen Vermittlung erhält er vom Land Oberöster reich in der Folge mehrere Reise Stipendien, die ihm wieder Tagungsbesuche und Vortragsreisen vor allem im westlichen Ausland ermöglichen.'^ Einen Höhepunkt stellt für ihn die Teilnahme an der 1. Internationalen Tagung des Adalbert-Stif ter-Institutes des Landes Oberösterreich'^ im Jahr 1955 dar. "'Eduard Kriechbaum führte durch Referate und auf morgendlichen Wanderungen die zahlreich erschienenen in- und ausländischen Germanisten in die Landes- und Volkskunde Oberösterreichs ein und gewinnt so dem Land viele neue Ereunde. Ebenda. Vgl.: Schiffkom, Aldemar W. M.: Eduard Kriechbaum als Volkskundler. Phil. Diss. Innsbruck 1978, S. 181 ff. Siehe auch: Dehler, Katharina: Reiserezept. In: Erwach senenbildung in Österreich, Heft 2, Wien 1981. S. 14. Als Beispiel: Kriechbaum, Eduard: Die 4. Tagung des Ar beitskreises für deutsche Hausforschung in Monschau/Eifel vom 18. bis 20. 9.1953. In: Oö. Kulturbericht, Folge 52, Jg. 1953. Dr. Aldemar Schiffkorn war Initiator und erster Leiter dieses wissenschaftlichen Institutes, gleichzeitig führte er das Landesinstitut für Volksbildung und Heimatpflege. Siehe dazu: Biographische Daten am Ende des vorliegen den Heftes. Darüber verfaßte Kriechbaum einen umfangreichen Be richt in der Neuen Warte am Inn vom 2. 6. 1955.
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