der insgesamt sechzehn großen Heimattagungen und die Entwicklung der von ihm ins Leben geru fenen Arbeitsgemeinschaft. Hier konnte er auch weitgehend seine Ideale einer Volksbildung auf heimatlicher Grundlage - wie im Braunauer Heimatverein, nur in bedeutend größerem Rah men - verwirklichen. Dem,,Inn-Salzachgau" dient gleich nach dessen Gründung als Sprachrohr und internes Verbin dungsorgan - daneben sollten die kleineren Pu blikationen der einzelnen Mitgliedsvereine wei terbestehen - die ,,Niederbayerische Monats schrift"*^, welche in Passau erscheint. Sie wird mit ihrem zehnten Jahrgang 1921 unter dem Titel ,, Monatsschrift für die ostbayerischen Grenzmarken" fortgeführt."® 1923 legt der bisherige Schriftleiter Professor Dr. W. M. Schmid aus München seine Funktion zurück, die von Dr. Max Heuwieser, Pro fessor für Kirchengeschichte an der Philoso phisch-Theologischen Hochschule in Passau, übernommen wird. Zum Schriftleiter für Deutschösterreich wird Eduard Kriechbaum be stellt. Beide Männer verbindet eine tiefe Freund schaft. 1926, nach der Gründung des ,,Instituts für ostbairische Heimatforschung" als Lehr- und Forschungsinstitut unter Max Heuwieser, durch diesen in Personalunion eng mit der Philoso phisch-Theologischen Hochschule Passau ver bunden, der gleich Kriechbaum von den Idealen der Heimatbewegung durchdrungen ist, er scheint die Zeitschrift unter dem Titel ,,Die ostbaierischen Grenzmarken" Nach Heuwieser ist Heimatgesinnung ,,das Kind eines Flternpaares, in dem Heimatwissen die Rolle des Vaters und Heimatgefühl die Rolle der Mutter spielf'^i. Diese Ansicht vertritt auch Kriechbaum in Wort und Schrift: Heimatforschung und Heimatlehre bilden die Fundamente von Heimatkunde und Heimatbewegung, Dilettantismus ist dabei fehl am Platz. 1930 wird die Zeitschrift mit ihrem 19. Jahrgang infolge der Wirtschaftskrise einge stellt^^. In den nächsten acht Jahren veröffentlicht Kriechbaum in den Blättern für Geschichte und Heimatkunde ,,Der Inn-Isengau" Herausgeber ist der katholische Pfarrer Josef Weber aus Watz ling/Oberbayern, Aufsätze über die Tätigkeit der Arbeitsgemeinschaft ,,Inn-Salzachgau". Diese Zeitschrift muß 1938 ihr Erscheinen einstellen. Das Deutsche Volksbildungswerk 1938 wird er mit den ehrenamtlichen Funktionen eines ,,Gauheimatpflegers von Oberdonau" und eines ,,Referenten für das ländliche Volksbil dungswesen" betraut. Beide Aufgaben weiß er in vorzüglicher Weise zu vereinen. Fr ist nun 51 Jahre alt und kann die reichen Erfahrungen aus seiner mehr als zwanzigjährigen Tätigkeit als Volksbildner und Heimatpfleger anwenden. In haltlich ergeben sich da keine Änderungen, sein Wirkungsbereich wird durch seine neuen Funk tionen nur bedeutend erweitert. Folgende Ziele wUl er nun verwirklichen: Förderung der Heimat forschung in ganz Oberösterreich, Verbindung von Heimatforschung und Heimaterziehung als Mittel der Volksbildung (wie schon im Braunauer Heimatverein und im ,,Inn-Salzachgau") und schließlich Heimatpflege i. e. S. (aufbauend auf den Bestrebungen von Natur- und Denkmal schutz). Im Herbst 1938 wird Eduard Kriechbaum mit der Schriftleitung der Zeitschrift ,,Der Heimatgau" der neuen Folge der ,,Heimatgaue", betraut. Die se, herausgegeben von Adalbert Depiny, waren beinahe zwei Jahrzehnte hindurch die führende volkskundliche Zeitschrift des Landes Oberöster reich. Daneben gab es eine Reihe kleinerer Blät ter, die sich mit der Landes- und Volkskunde ein zelner Landesteile befaßten, doch konnten diese weder ihrem Inhalt noch ihrer Verbreitung nach mit den „Heimatgauen" in Wettbewerb treten. Eduard Kriechbaum will jedes Heft nach einem Untertitel: Zeitschrift für Kultur und Kunstgeschichte, Landes- und Volkskunde Niederbayerns und angren zender Gebiete. Untertitel: Heimatkundliche Blätter des Inn-Salzachgaues, des niederbayrisch-oberösterreichischen Donau tales mit Mühlviertel, des Bayerischen- tmd des Böh mer-Waldes. Untertitel: Monatsschrift des Instituts für ostbairische Heimatforschung in Passau. - Die Beiträge Kriechbaums dazu sind in dessen Gesamtbibliographie bei Schiffkorn (Phil. Diss. 1978) erfaßt. Zit. nach Kriechbaum: Entwurf zu einem Lebensbild von M. Heuwieser. Manuskript. A. d. N. Seit 1957 gibt das ,,Institut für Ostbairische Heimatfor schung" in Passau das Passauer Jahrbuch für Geschichte, Kunst und Volkskunde mit dem Titel ,,Ostbairische Grenzmarken"heraus. 1923-1934. Fortgeführt u. d. T.: Der hm-Salzachgau. Blät ter für Heimatgeschichte und Volkskunde, 1935-1938. Zeitschrift für Volks- und Landschaftskunde sowie für die Geschichte des Oberdonau-Landes, 1. Jg. 1938/38 - 4. Jg. 1942/43. Linz: Pimgruber. - N. F. der ,,Heimatgaue". Zeitschrift für oberösterreichische Geschichte, Landes und Volkskunde. Hrsg.: Dr. Adalbert Depiny. 1. Jg. 1919 -18. Jg. 1937. Linz: Pirngruber. - Siehe dazu den Beitrag von Martha Khil in diesem Heft. - Die ,,OÖ. Heimatblät ter" stellen die Nachfolgepublikation zum ,,Heimatgau" dar. Vgl.: Der Heimatgau, 1. Jg., S. 3. -Dazu auch Martha Khil im vorliegenden Heft, S. 100, 106.
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