eingliederte. Heute bilden diese großen Landes-Arbeitsgemeinschaften, die regionalen und örtlichen Gemeinschaften, die ,,Sondereinrich tungen mit speziellen Zielsetzungen in der Er wachsenenbildung", eine Stärke der Arbeitsge meinschaft, die damit im Laufe der Jahre bewie sen hat, allen Initiativen und Möglichkeiten offen zu sein. Die Jahre 1949 bis 1954 standen im Zeichen einer überraschend gedeihlichen und vielseitigen Ent faltung der jungen Arbeitsgemeinschaft, auch wenn so manche anfangs vielversprechende Idee nicht realisiert werden konnte, und auch örtliche Bildungseinrichtungen ihre Tätigkeiten wieder einstellten. Der entscheidenden Rolle, die der Braunauer Arzt, Heimatforscher und Heimat pfleger Dr. med. et Dr. phil. Eduard Kriechbaum in den ersten Aufbaujahren des Oberösterreichi schen Volksbildungswerkes spielte, ist ein eige ner Beitrag in dieser Nummer gewidmet^®; die Hilfen und Anregungen, die der damalige Bundesstaatliche Volksbildungsreferent Hofrat Dr. Hans Commenda^'' der jungen Arbeitsge meinschaft angedeihen ließ, sind im Beitrag über die Förderungsstelle des Bundes für Erwachse nenbildung für Oberösterreich^® erwähnt. Der erste thematische Schwerpunkt in den Ar beitsprogrammen der örtlichen Volksbildungs einrichtungen wurde im Goethe- und Stelzhamerjahr 1949 mit rund 150 Veranstaltungen ge setzt, die der Pflege unserer Muttersprache - Schriftsprache und Mundart - gewidmet waren. Bei der Jahrestagung 1950, die sich mit dem ein schlägigen Thema ,,Bildung und Berufsförde rung" beschäftigte, wurde ein engerer Kontakt mit den Bildungsreferenten der drei großen oberösterreichischen Kammern (Handelskammer, Arbeiterkammer und Landwirtschaftskammer) geschlossen, der sich in den kommenden Jahr zehnten in einer stets guten Zusammenarbeit do kumentierte. So funktioniert die Landesorgani sation Oberösterreich der ,,Konferenz der Er wachsenenbildung Österreichs" de facto, nicht de iure, breits seit jener Zeit in erfreulicher Weise. In den frühen fünfziger Jahren wurden die Grundlagen für die heutige Struktur des Oö. Volksbildungswerkes geschaffen. Gleichar tige Erwachsenenbildungseinrichtungen schlös sen sich in Verbänden und Arbeitsgemeinschaf ten innerhalb der Landesarbeitsgemeinschaft zu sammen, um eine intensivere organisatorische und fachliche Zusammenarbeit zu ermöglichen. Über Anregung des damaligen Leiters der Mu sikschule und des Hausmusikwerkes in Neu markt a. H., Konsulent Prof. Ing. Ludwig Makovsky, beschlossen die bei der 6. Jahrestagung in Schloß Ort am Traunsee vom 25. bis 31. Au gust 1952 anwesenden Musikschulleiter, sich in einer Arbeitsgemeinschaft zusammenzuschliessen: der Beginn einer Entwicklung, die in einem eigenen Kapitel noch darzustellen sein wird. Für den 26. und 27. September 1953 hatte das Oö. Volksbildungswerk alle Leiter der in Ober österreich in den letzten Jahren entstandenen Volkshochschulen und volkshochschulähnlichen Einrichtungen zu einer Tagung eingeladen, bei der die Gründung des ,,Verbandes der Volks hochschulen im Oö. Volksbildungswerk" un ter dem Vorsitz des Direktors der Volkshoch schule Linz, Prof. Dr. Herbert Grau, beschlossen wurde. Die erste Laienspieltagung des Oö. Volksbil dungswerkes im Sommer 1952 brachte den Ent schluß der Teilnehmer zur Gründung der ,,Ar beitsgemeinschaft der Laientheatergruppen im Oö. VoLksbildungswerk", die ihr erster Leiter, Prof. Wolfgang Dobesberger, zu einer das ganze Bundesland umfassenden leistungsfähigen Ein richtung ausbaute. Auch dieser Bereich der musi schen Bildungsarbeit wird im folgenden noch näher beleuchtet werden. Die örtlichen katholischen Bildungswerke, die an Anzahl und Bedeutung im Rahmen der ober österreichischen Erwachsenenbildung ständig zunahmen, fanden 1955 ihren Vorort im Katholi schen Bildungswerk der Diözese Linz. Das Bil dungsreferat des österreichischen Gewerk schaftsbundes, Landesexekutive Oberösterreich, scheint erstmals in der Statistik des Jahres 1965 auf, das erste Evangelische Bildungswerk in Ried i. L, dem im Laufe der Jahre 12 weitere gefolgt sind, finden wir in der Jahresstatistik 1958, ebenso die Oö. Volkswirtschaftliche Gesell schaft. Eine weitere Mitgliedergruppe des Oö. Volks bildungswerkes - gering an Zahl, groß an Bedeu tung — sind die oberösterreichischen Bildungs heime: das Bäuerliche Bildungsheim Tollet des Landwirtschaftlichen Bildungsvereins, jetzt Bil dungshaus St. Magdalena-Linz, das Bildungs haus Schloß Puchberg sowie das Betriebsseminar Linz der KAJ. Von Aldemar W. Schiffkorn, in diesem Heft, S. III ff. " Vgl. Hans Commenda: Erinnerungen eines Linzer Volks bildners (= Schriftenreihe des Oö. Volksbildungswerkes, Bd. 10, Linz 1961. In diesem Heft, S. 38ff.
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