dokumentieren Kammhelm und Schwert als Hinweis der damaligen Besiedlung von Kematen a. d. Krems. Buchkirchen erinnert mit der Kurvatur eines Bischofstabes an die in Mistelbach Ende des zehnten Jahrhunderts abgehaltene Synode, die mit denen von Lorch und Mautern a. d. Do nau der Ordnung der nach den Ungarneinfällen verworrenen kirchlichen und rechtlichen Zu stände im Passauer Diözesanbereich diente. - An eine Persönlichkeit und ein Ereignis der Bauern aufstände 1596 bzw. 1626 deuten der ,,Morgen stern" und das Kreuz in den Wappen von Pettenbach bzw. Pram: der von den Bauern als Not waffe benützte Stachelkolben weist auf den 1599 hingerichteten „Rädelsführer" Georg Tasch aus Pettenbach, das am Schulterberg errichtete Ge denkkreuz an die für die in Oberösterreich einge fallenen bayerischen Truppen verlustreiche Schlacht bei Kornrödt. Einen großen Raum nimmt die symbolische Dar stellung von Pjhrrpatrozinien durch die Attribute (= kennzeichnende Gegenstände) ihrer Kir chenheiligen ein: Auf ein Marienpatrozinium verweisen die Lilien in den Gemeindewappen von Baumgartenberg und Pfarrkirchen i. M., ein Rost deutet auf das Martyrium des hl. Laurentius (Arnreit), drei goldene Kugeln weisen auf den hl. Nikolaus als Schutzpatron von Enzenkirchen und Rechberg, der ,,angelsächsische" Leopard auf den hl. Willibald (Freinberg), Römerhelm, Schwert und Mantel beziehen sich auf die Vita des hl. Martin (Kematen a. d. Krems und St. Martin i. L); zwei glühende Pflugscharen kennzeichnen die hl. Kunigunde (Kirchberg bei Mattighofen), ein Palmzweig weist auf den hl. Kilian (Oberwang), der Becher mit der sich daraus windenden Giftschlange auf den hl. Be nedikt (Pettenbach), der Rabe mit einem Ring im Schnabel auf den Namenspatron von St. Os wald. Ein Kessel über Flammen erklärt das Patrozinium des hl. Veit in Tumeltsham und ein Fisch das des hl. Ulrich in Utzenaich. Die Darstellung eines Taufbeckens bzw. eines Kreuzes in den Gemeinde wappen von Naarn bzw. Pfarrkirchen i. M. bezeichnen diese Pfarren als Mutterkirchen im Machland- und im (oberen) Mühlviertel. - Stroheim wählte das Malteser kreuz als Erinnerung an die dort über vierhun dert Jahre bestandene, von den Schaunbergern im 13. Jahrhundert gegründete JohanniterOrdenskommende. Auf die ,,Leonhardiritte" als altes und noch im mer oder schon wieder gepflegtes bäuerliches Brauchtum verweisen die Hufeisen in den Wap pen von Neukirchen a. d. Vöckla und Weißenkir chen i. A. Das Wirtschaßs- und Erwerbsleben der Bevölkerung ist reichlich vertreten: Malzschaufel und Bier schöpfer im Wappen von Neukirchen a. d. Vöckla bezeichnen die große Brauerei in Zipf, ein Schaufelrad deutet auf die frühe Ansiedlung von Manufakturbetrieben in der Gemeinde Rüstorf, Weißenkirchen i. A. erinnert an die ehemalige Glashütte Freudenthal, Freinberg an das einstige Hammerwerk am Haibach. Schlägl macht auf seine Granitsteinbrüche aufmerksam, während Neukirchen a. d. Vöckla auf die Erdöllager in der Molassezone im Bereich zwischen dem kristalli nen Grundgebirge im Norden und der den Kalk alpen vorgelagerten Hyschzone im Süden ver weist. Ebenso bringt diese Gemeinde die Bedeu tung der in den sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts in Redl gegründeten Eorellenzuchtanstalt in Erinnerung; Naarn im Machlande betont die Fischerei als einen Erwerbszweig sei ner Bewohner, Pram nimmt Bezug auf den einst lukrativen Fang des Hußkrebses in den heimi schen Gewässern. Aschach a. d. Steyr, Kematen a. d. Krems und Oberwang unterstreichen mit Hifthörnern bzw. einer Hirschstange den volks wirtschaftlichen Wert der Jagd. - Hinweise auf das Landwirtschaftswesen finden sich in den Gemeindewappen von Inzersdorf mit Kleeblät tern, von Naam mit Kornähren oder Hartkirchen mit einer Kornblume; Kirchberg b. Mattighofen charakterisiert sich mit Pflugscharen (in zweiter Interpretation) als waldarme Ackergemeinde. Die beiden Mühlviertler Gemeinden Arnreit und Schlägl verweisen auf die Pionierleistung im Saatbau-Genossenschaftswesen bzw. die Ent wicklungsarbeit am winterharten Roggen. Der einstigen Donau-Überfuhr von Au nach Wallsee ist ein Schiff im Wappen der jungen Marktgemeinde Mitterkirchen gewidmet; als Pendant dazu steht das moderne Binnenschiffahrtszei chen für das neuerrichtete Wasserkraftwerk. -
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