OÖ. Heimatblätter 1980, 34. Jahrgang, Heft 3/4

Arbeiten von Reichertova gezeigt. Insgesamt wurden neun Bodenzeichen auf Burgplätzen des Unteren Mühlviertels gefunden, die ebenfalls in Böhmen und Mähren vorkommen^^. Bedeu tungsvoll scheint auch die Beobachtung zu sein, daß sich sieben Zeichen aus unseren Burgen mit Felsbüdern vergleichen lassen, die im 1979 eröff neten, interessanten Felsbüdermuseum in Spital am Pyhrn zu sehen sind und aus ganz Europa stammen^''. (Näheres darüber erst im angekün digten Bericht über die Holzbirrg auf dem Her zogreither Felsen.) Eigenartigerweise kommen in den einzelnen Burgen wohl gleiche oder ähnliche Bodenzeichenformen vor, aber in den Steinbur gen des Altsiedeilandes durchwegs auf einer jüngeren, härteren Grautonware - im Gegensatz zu den Holzburgen der anschließenden Ro dungsgebiete, wo man sie auf den damals ge bräuchlichen, jedenfalls älteren Brauntongefäßen findet, was mit der Besiedlungsgeschichte nicht übereinstimmen kann. Eine Erklärung hierfür wird darin liegen, daß zwar die Steinburgen auf schon vorher bestandenen Burgplätzen errichtet wurden, aber das ältere Fundgut, das ja zum Großteil im ehemaligen Hof gefunden wird, in folge der Umbauarbeiten verschwand, und daß an den Stellen von zerstörten oder sonstwie ab gekommenen Holzburgen der Boden und damit das abgelagerte Material unverändert blieb. Die Bestimmung der Tierknochen wurde wieder wie für Unter-Blasenstein von Frau Dr. Petra Wolff vom Naturhistorischen Museum in Wien mustergültig durchgeführt^®. Daß trotz der lan gen Besiedlungszeit, die durch die mindestens 400 Gefäße (für eine sicher nur wenig Personen umfassende Besatzung) bestätigt wird, nur eine so geringe Menge von Speiseresten gesichert werden konnte, läßt wieder auf das Fehlen noch anderer Funde schließen. Mitarbeiter: Frau Dr. Petra Wolff vom Naturhistorischen Museum in Wien, 1. Zoologische Abteilung, erstellte die Be stimmungsliste der Tierknochen. Der Plan stammt vom Technischen Oberamtsrat Ing. Wladimir Obergottsberger, Wiss. Konsulent der oö. Landesregierung, und vom Technischen Sekretär Erich Aufreiter, der auch die Oleate anfertigte (Oö. Landesbaudirektion - Bau 10, Vermessung); beide ha ben am Rekonstruktionsversuch der Holzburg mitge arbeitet. Die Fotos der Funde wurden von Franz Höllwirth aus Pregarten, die Landschaftsaufnahmen und die Bilder von den Einstemmungen sowie der Entwurf der Rekonstruktionszeichnung wurden vom Verfasser ge macht. Kveta Reichertova, Archeologicke studijni materiäly HI, Prag 1965. - V. Nekuda u. K. Reichertova, Stredovekä kerarmka (v Cechäch a na Morave), Brünn 1968. Vgl. Ernst Burgstaller, FelsbUder in Österreich, Linz 1972. Naturhistorisches Museum, Archäologisch-zoologische Sammlung, 1. Zoologische Abteilung-1014 Wien 1, Burg ring 7.

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