OÖ. Heimatblätter 1980, 34. Jahrgang, Heft 3/4

mung und der Farbe nur wenig genaue Bestim mungsmöglichkeiten ab. Da im Vergleich mit den Wandscherben hier ungewöhnlich wenig Bruch stücke von Bodenteilen erhalten geblieben sind, wurden sie als Kriterien für die Exemplarfeststel lung gar nicht aufgenommen; sie kommen als solche nur dort zur Geltung, wo wenig andere Teile vorhanden sind, wie z. B. bei den großen Vorratsgefäßen. Von den 25 Gefäßböden mit Bo denzeichen können 21 nur teilweise erhaltene trotz ihres markanten Charakteristikums keinem Oberteil mit Sicherheit zugerechnet werden, weü die nötigen Zwischenstücke fehlen und eine chemische Analyse des Tones zum Vergleich hier nicht möglich ist; auch sie wurden wegen dieser Unsicherheit nicht mitgezählt. Und die vier übri gen Bodenzeichen wurden schon in die Rubrik ,,nach der Randform" eingereiht, weil deren Ge fäße ergänzbar waren. Unter dem Punkt 3 - ,,nach sonstigen Kriterien" - sind etwa eine auf fallende Wandstärke, ein besonderes Gefüge oder eine eigenartige Färbung des Tones und vor allem die Sonderformen bei Spezialgefäßen wie Lampen oder Essigplutzern zu verstehen. Darüber hinaus gab es natürlich noch mehr Gefä ße, weil von vielen ja nur Boden- oder Wandteile übrigblieben, in manchen Fällen sogar nur ein einziger Scherben. Mit einem gewissen Wahr scheinlichkeitsgrad kann nun die Zahl der noch nicht erfaßten Stücke nach der in der Arbeit über Unter-Blasenstein vorgestellten Methode be rechnet werden. Nach Abzug jener Scherben menge, die zur Bestimmung der in der Tabelle II angegebenen Zahl von 199 Exemplaren führte, ergeben darnach die verbleibenden 3249 Stück 396 Exemplare, worin die schon genannten 199 natürlich enthalten sind, weil es sich dabei auch um deren Gefäßunterteile handelt. Da man er fahrungsgemäß von einem mittelgroßen Topf durchschnittlich 10 Scherben findet - das sind etwa 13% des Gesamtkörpers, nur ganz selten erreicht man 40-50 %, ergibt das auch mit rd. 413 fast die gleiche Zahl. (Mit Unter-Blasenstein kann hierin kein Vergleich gezogen werden, weil dort durch wenig Randstücke außergewöhnlich viele Exemplare nachgewiesen werden konnten.) Diese Berechnungen beziehen sich aber immer nur auf die erfaßte Fundmenge, so daß sich eine endgültige Zahl überhaupt nicht feststellen läßt und daher jede Angabe nur eine wahrscheinliche Mindestzahl darstellt. In der Fundtabelle III wird die Zahl der schlanken Töpfe jener der bauchigen nach der Tonart ge ordnet gegenübergestellt. Die braunen (nur bau chigen) Töpfe gehören der Besiedlungs-Endzeit der Burg an. Zum Vergleich wurden wegen der größtmöglichen Genauigkeit nur die nach der Randform bestimmten Exemplare gewählt. Auf Bildseite 4, oben, werden 25 Bodenzeichen gezeigt. Die oberen acht stammen von den gra phithaltigen Gefäßen, wobei die karierte Form im Quadrat und im Kreis mit Sicherheit den schlan ken Gefäßen zugeordnet werden kann; die mitt leren sechs gehören der graphitgeschlickerten, nur in der schlanken Art vorkommenden Ware an; und die unteren elf sind von den brauntonigen, ausnahmslos bauchigen Töpfen. Die erha benen Zeichen wurden mit Wachskreide nachge zogen, um die Linienführung besser sichtbar zu machen, da die Wülste manchmal sehr undeut lich ausgebildet sind. Drei dieser Zeichen und dazu eines von der benachbarten Holzburg auf dem Herzogreither Felsen werden auch in den Fundtabelle III Topfformen: (graphithaltig graphitgeschlickert aus braunem Ton Summe:

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