und zurück die Gehzeit mindestens 25 Minuten betrug. 4. Fundbericht Alle keramischen Funde sind nach der Form der Gefäßränder, der Verzierungselemente sowie der Bodenzeichen und der Ton- und Brennquali tät der Romanik oder in den ältesten Belegstükken vielleicht deren Vorzeit zuzuordnen - und damit auch die Begleitfunde. Da es sich beim ge samten Material um die gleiche Art handelt, wie sie schon in der Arbeit über die Burg Unter-Bla senstein dargestellt wurde^^, kann auf eine ge naue Beschreibung und auf die Erörterung der sich allgemein darauf beziehenden Probleme verzichtet werden. Dazu soUen noch diese Funde im Bericht über die benachbarte Holzburg auf dem Herzogreither Felsen den dortigen verglei chend gegenübergestellt werden, weswegen man eine zu häufige Wiederholung vermeiden möchte. Auch hier stammen die weitaus meisten Gefäß scherben von Töpfen der üblichen Größe aus je ner Stilperiode (Bildseite 3, unten). Nur zwei Töpfe konnten ergänzt werden: ein brauntoniger der bauchigen und ein graphithaltiger der schlanken Art (Bildseite 3, oben). Der linke faßt 5,5 und der rechte 7,5 Liter. Daneben konnten nur jeweils wenige Bruchstücke eines winzigen Töpfchens mit einem Bodendurchmesser von 3,5 cm, weiters einer Schale, einer hochwandigen Schüssel, eines Essigplutzers, einer Stand lampe und etwas mehr Stücke von vier großen Vorratsgefäßen geborgen werden; Gefäßdeckel fehlen. Verhältnismäßig zahlreich - wenn auch stark ver rostet und dadurch in der ursprünglichen Form schlecht erhalten - sind die Eisenfunde, wie ei nige Messerklingen, fünf Pfeilspitzen, Hufeisen und -nägel, ein Sporn, ein Teü eines Pferdege schirres, eine Gürtelschnalle, ein Krampen (wahrscheinlich ein ,,Wolf", ein Gerät der Steinmetze), zwei Gehängevorrichtungen, ei nige Nägel und andere, nicht mehr bestimmbare, kleinere Eisenteile (Bildseite 4, unten). Außerdem wurden ein halber Spinnwirtel, ein Wetzstein, ein Fackeltöter (Bildseite 3, oben rechts), Tierknochen als Küchenabfälle, weiters Eisenschlacke, Holzkohle und gebrannte Lehm klumpen gefunden. In der Fundtabelle I sind sie zahlen- und gewichtsmäßig dargestellt. Von der pokalartigen Standlampe sind nur der Fuß mit dem unteren Ansatz des Henkels und ein Teü des röhrenförmigen Schaftes erhalten, an dessen Außenwand über dem oberen Ansatz des Traghenkels ein eigentümlich geformtes Männ chen mit ausgebreiteten, nach oben abgewinkel ten Armen sitzt (Bildseite 3, oben Mitte). Einige Töpfe sind durch starke Hitzeeinwirkung völlig verformt, zerrissen und bimssteinartig auf gedunsen (BUdseite 3, oben links). Dies kann aber nicht als Beweis für den Abbrand der Burg gewertet werden, weü es dafür bei zu wenigen Exemplaren der Fall ist. Die in der Fundtabelle I als Besonderheiten be zeichneten Funde sind fünf stark graphitierte, durchlochte Wand- und Bodenscherben von Siebgefäßen (oder Gefäßen mit ähnlicher Funk tion) und zwei platte, flache Scherben unbekann ter Zugehörigkeit. Das eine, nur drei Quadrat zentimeter große und 8 mm dicke, graphitierte Stück hat eine 3 mm tiefe, geradlinige Kerbe, nach der es abgebrochen ist. Das andere, brauntonige Stück ist eine 6 cm lange und 7 mm dicke Platte mit unregelmäßig verlaufendem Bruch rand. An der offensichtlich ehemaligen Außen seite ziehen fünf parallele, seichte Riefen, wäh rend die Innenseite glatt ist. Es sieht wie der Wandteü einer Schüsselkachel aus, wird aber doch eher nur ein durch Brandeinwirkung verformtes Stück eines Topfes sein, weü es auch eine leicht zerrissene, löcherige Oberflächenstruktur hat wie die vorhin erwähnten aufgequollenen Scherben. Der Anteü der graphitgeschlickerten Ware wird etwas größer sein, als die Tabelle angibt, weü die sehr dünne, seidenglänzende Schicht bei vielen Scherben vöUig abgewittert ist und diese daher zwangsläufig der brauntonigen zugerechnet wurden. Es kann sich jedoch nur um ganz wenige Stücke handeln, da der Scherben (oder die Scherbe) durch den reichlichen Zusatz von fein zermahlenen, hellglänzenden Glimmerschüpp- " Mbed Höllhuber, ,,. . . duo Castra Plasenstein . . ."-Die zwei Burgen Blasenstein. In: Jb. d. Oö. Musealvereines, 124. Bd., I, Linz 1979 (5. Fundbericht und 6. Zeitstellung der Funde).
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