einen Herzogshut und die Krümme eines Bi schofstabes als weltliches bzw. geistliches Wür dezeichen. Die Bekleidung ist durch einen falten reichen Umhang vertreten. An Werkzeugen und Arbeitsgeräten sind aufzuzählen: Pflugscharen und Pflugmesser, zweimal ein Hufeisen, je ein Kessel, Rost, Spitzeisen und eine Hacke, zwei Schlegel, Schöpfe und Malzschaufel sowie eine Glasmacherpfeife; ein Schaufelrad ist dem Ar beitsbereich zur Nutzung der Wasserkraft, ein Schiff und Schiffahrtszeichen dem Verkehrswe sen zuzuordnen. Jagdhörner in zwei Wappen gehören zum geselligen Lebenskreis des Men schen. Aus dem kirchlichen Wirkungsbereich finden sich eine Glocke, ein Taufstein, ein Kelch sowie dreimal ein Kreuz. Die Architektur wird repräsentiert durch einen mächtigen Wehrturm und eine gotische Kirche sowie eine Bogenbrükke. Die Motive der neuen Ortswappen ergeben wieder ein vielfältiges Büd aus allen Tei len des Landes und reichen vom Ammonit aus der Vorzeit bis zum Verkehrsbauwerk der Auto bahn und der Erdölförderung in den letzten Jahr zehnten unseres Jahrhunderts. Zahlreich sind die bildlich ,,redenden" Anspie lungen auf den Ortsnamen, so etwa die aus dem Tierreich stammenden Wappenbilder für Eber schwang und Eberstalzell oder eindeutig aus der Pflanzenwelt für Buchkirchen, Buchenau, Utzenaich und Moosdorf. Weißenkirchen i. A. wählte die Margerite zur Erinnerung an die alte Ortsbezeichnung „St. Margarethen am Wald", während Edlbach seinen Namen in der ur sprünglichen Schreibweise als ,,Erlen-bach" symbolisiert. Höhnhart stellt mit dem Laubzweig auf einem Dreiberg die Verbindung zur Namens deutung ,,am hohen Hart" (= mhd. Wald) her. Eindeutig ist die Aufnahme eines Dreiberges ins Gemeindewappen von Geretsberg sowie einer Spitze für Berg i. A. Kirchham verweist unmiß verständlich durch die Darstellung einer Kirche auf seinen Namen, Herzogsdorf betont in einer klaren Aussage den Gemeindenamen mit dem Herzogshut. Handenberg legte sich die unbefan gen volkstümliche Erklärung seines Ortsnamens mit einer Sage um den Kirchenbau aus dem mundartlichen ,,Anten" mit einer Ente zurecht, ebenso die Gemeinde Schlägt mit den sprachlich namensgleichen Schlegeln. Die „Zelle am Pettenfirst" wird in heraldisch vereinfachter Stilisie rung dargestellt. Als topographische Motive dominieren vor allem wieder die Hinweise auf die Lage an Flüssen: Freinberg und Buchenau am südlichen bzw. nördlichen Ufer der Donau, Suben am Inn sowie Altenfelden zwischen der Kleinen und Großen Mühl. Ein tiefer Einschnitt im Gemeindewappen von Klaffer verdeutlicht die Klafferbach-Schlucht im Gebiet des Hochfichts im oberen Mühlviertel. Neukirchen betont sein „Namens-Suffix", die Vöckla, ebenso Kematen die Krems, während Weißenkirchen i. A. die Große Ach und Kirch ham die beiden Laudachbäche in ihr Gemeinde wappen aufgenommen haben. Rechberg erinnert an seinen neugeschaffenen Badesee. Ein Pfahl im Wappen von St. Oswald bei Haslach verweist auf die im Gemeindegebiet verlaufende NordSüd-Wasserscheide zwischen Donau und Elbe. Die Höhenlage von Pfarrkirchen i. M. (Passauer Wald nördlich der Donau), Höhnhart und Eber schwang (Kobernaußerwald und Hausruck) so wie Aschach a. d. Steyr (Steyr-Enns-Gebiet) fin den in ihren Gemeindewappen ebenso ihren Ausdruck wie die graphische Darstellung der Ge ländeterrassen im Wappen von Rüstorf; das Mas siv des Dachsteins und des Gosaukammes cha rakterisiert die Gegend von Gösau. Als örtliches Wahrzeichen der Gemeinde figtiriert der charakteristische, mit Rundzinnen bekrönte Wehrturm von Arbing sowie die naturgetreu wiedergegebene Kirche von Kirchham in deren Gemeindewappen. Die Autobahnbrücke im Wappen von Eberstalzell vermittelt uns ein tech nisch und architektonisch interessantes Bauwerk aus unseren Tagen. - Ohlsdorf wählte die soge nannte ,,Merowingerglocke" in der Filialkirche von Aurachkirchen als kunsthistorisch bedeu tendes Denkmal aus dem 13. Jahrhundert. Die Wappenbüder aus dem geschichtlichen Ge schehen des Landes werden eingeleitet von einem Ammonit aus der Makrofauna der Millionen Jahre zurückliegenden Zeit der Urmeere des Trias im Gemeindewappen von Gösau. Die Römerzeit
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