OÖ. Heimatblätter 1980, 34. Jahrgang, Heft 3/4

Die Wappen der Städte, Märkte und Gemeinden Oberösterreichs (5. Nachtrag 1977-1979) Von Herbert Erich Baumert Mit 59 Wappenbildern auf 7 Farbtafeln Als klares und einprägsames Symbol kommt das Gemeinde Wappen in seiner betonten Farbig- und Flächigkeit dem visuell ausgerichteten Empfin den unserer Zeit besonders entgegen. Es wird heute mehr denn je neben seiner rechtshistorisch begründeten Siegel-Funktion zum repräsentati ven, aussagekräftigen Signum einer durch Tradi tion und moderne Lebensform verbundenen kommunalen Gemeinschaft. In einer Festrede bezeichnete Landeshauptmann Dr. Ratzenböck die Wappenverleihungen des Landes an die Gemeinden als ,,sichtbaren Aus druck der Wertschätzung und als Zeichen ihrer Selbständigkeit" 1. Von den 445 Gemeinden Oberösterreichs besa ßen bis Ende des Jahres 1979 bereits 302, das sind 67,8 Prozent, ein eigenes Wappen. In den fol gend behandelten drei Berichtsjahren wurden von der oberösterreichischen Landesregierung an 58 Gemeinden neue Wappen verliehen. In den Bezirken Perg und Steyr-Land haben nun alle Gemeinden ein Wappen, der Bezirk Freistadt ist bis auf eine Gemeinde (Hagenberg) komplett. 'Neues Linzer Volksblatt v. 27. Mai 1979. Übersicht der Gemeinden nach Bezirken (Stand 31. Dezember 1979): Stadt- Markt- Ortsgmd. gmd. gmd. davon ins- wappenges. führend Statutarstädte Linz a. d. Donau 1 - _ 1 1 Steyr 1 - - 1 1 Wels 1 - - 1 1 Politische Bezirke Braunau am Inn 1 6 39 46 31 Eferding 1 1 10 12 7 Freistadt 1 14 12 27 26 Gmunden 2 5 13 20 16 Grieskirchen 1 9 24 34 23 Kirchdorf a. d. Kr. 1 3 19 23 14 Linz-Land 3 3 16 22 10 Perg 2 14 10 26 26 Ried im Innkreis 1 2 33 36 24 Rohrbach - 10 32 42 28 Schärding 1 5 24 30 16 Steyr-Land - 5 16 21 21 Urfahr-Umgebung 1 10 16 27 19 Vöcklabruck 2 11 39 52 31 Wels-Land - 4 20 24 7 Oberösterreich 20 102 323 445 302 Die 1977 erfolgten Markterhebungen von Mölln, Seewalchen und Sierning sowie von Naarn und Wilhering im Jahre 1979 brachten keine Ände rung der an diese Gemeinden bereits früher ver liehenen Wappen. Der Marktgemeinde HeUmonsödt wurde das schon vor über zweihundert Jahren de facto in Gebrauch gestandene Wappen formell beurkundet, ebenso - wie auch acht wei teren alten Marktgemeinden - die Führung von Gemeindefarben genehmigt. Von den neu verliehenen Gemeindewappen zei gen 33 einen ungeteilten Schild; die restlichen 25 weisen verschiedene Teilungen auf: fünf sind ge spalten, 17 sind geteilt, davon drei schräg- und eines bogenförmig, drei Wappen besitzen ein Schildhaupt. Als Schildfiguren sind zu nennen: Die unbelebte Natur ist vertreten fünfmal durch ei nen Dreiberg, einmal durch einen Hügel, neun mal verweisen Wellenbalken oder -leisten auf Flüsse und Bäche, Flammen und Sterne finden sich in jeweils zwei Wappen. Die Pflanzenwelt ist präsent durch drei Laub bäume und zwei Buchenblätter in je einem Wap pen, ein Erlenblatt mit Früchten, einen Eichenund einen Eichelzweig, einen Ahorn- und einen Palmzweig; Schilfrohr und zweimal Ähren, eine Kornblume, Kleeblätter, Kartoffel- und Arnikablüten sowie ein gefranster Enzian und Margeri tenblüten in zwei Wappen vervollständigen diese umfangreiche Gruppe. In drei Wappen finden sich noch heraldische Lilien und in einem zwei heraldische Rosen. Aus dem Tierreich sind entnommen: ein Löwe, ein Leopard, ein Bär, ein Hirschrumpf sowie eine Hirschstange, ein Steinbock, zweimal ein Eber und ein Windhund. Der Adler kommt in drei Wappen, der Falke einmal vor. Ferner vertreten noch je ein Storch, ein Brachvogel und eine Ente, drei Möwen, ein Rabe und eine Taube die gefie derte Fauna. In vier Wappen finden sich Fische und einmal ein Krebs sowie ein Ammorüt. - Als Fabeltier ist der Greif zweimal anzutreffen. An Erzeugnissen aus dem Bereich des menschlichen Lebens findet man einen römischen Legionärs helm und in drei Wappen je ein Schwert sowie einen Morgenstern (Faustkolben) als Kriegsgerät,

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