OÖ. Heimatblätter 1980, 34. Jahrgang, Heft 3/4

Verleihung des Gemeindewappens und Geneh migung der vom Gemeinderat am 24. November 1978 festgesetzten Gemeindefarben durch Be schluß der oberösterreichischen Landesregie rung vom 18. Juni 1979^. Das Wappentier verweist auf das 1825 erloschene Geschlecht der Hackledter^, die vom Ende des 14. Jahrhunderts bis 1802 hier ihren Edelsitz, nach dem sie sich nannten, bewohnten^ - Mit Di plom vom 7. Oktober 1739 wurde das Geschlecht vom Kurfürsten Karl Albrecht in den bayerischen Freiherrenstand, nach der Erwerbung des Inn viertels 1787 durch Kaiser Josef II. in den Reichs freiherrenstand erhoben". - Entwurf des Wap pens: Ernst Amering, Ried i. I. Nachweise: ^Kundmachung; LGBl. für Oö. 54/1979 - ^A. Starkenfels - ]. Kirnbauer, Oberösterreichischer Adel (Wappenbuch Siebmacher Bd. 4 Abt. 5, 1885-1904), S. 82 Tf. 30: In goldenem Schild ein schwarzer Bär mit einem sil bernen Beil in den Pranken (nach einem Stammbuchblatt des Wolf Matfhias aus dem Jahre 1698). - Ersfe schriffliche Er wähnung: 1377 Oktober 13: Qiunrat Hächelöder in einer Schenkungsurkunde an den Pfarrer von Sf. Marienkirchen (OÖUB Bd. 9, 1906, S. 336) - 1503: Wolf Hacklödfer (OÖLA, Schlüßlberger Archiv Hs. 44 fol. 86) - ^österr. Kunsffopographie Bd. 21 (Die Denkmale des Polifischen Bezirkes Schärding, 1927) S. 143-"G. A. Seyler, Abgestorbener Baye rischer Adel (Wappenbuch Siebmacher Bd. 6 Abt. 1 Teil 2, 1906) S. 60. Enzenkirchen Pol. Bez. Schärding Gemeindewappen: Unter rotem Schildhaupt, darin drei goldene Kugeln, in Silberein blauer, goldbewehr ter und gekrönter Greif mit roter Zunge. Gemeindefarben: Weiß-Blau Verleihung des Gemeindewappens und Geneh migung der vom Gemeinderat am 27. Mai 1978 festgesetzten Gemeindefarben durch Beschluß der oberösterreichischen Landesregierung vom 16. Oktober 1978L Der Greif - ein Fabeltier orientalischen Ur sprungs als Kombination eines Löwenkörpers mit Flügeln, kräftigen Fängen und einem Adler kopf^ - erinnert als Wappenemblem an das 1158 erloschene bayerische Grafengeschlecht Formbach-Neuburg^, deren Komitat sich im allgemei nen über den Elächenraum der späteren Landge richte Schärding und Ried erstreckte, die schließ lich durch kaiserliche Belehnung 1284 an das wittelsbachische Haus kamen". - Die drei goldenen Kugeln im Schildhaupt deuten als Attribut des hl. Nikolaus® auf das bis ins 12. Jahrhundert zu rückreichende Kirchenpatrozinium®. - Entwurf des Wappens: Herbert Erich Baumert, Linz. Nachweise: 'Kundmachung: LGBl. für Oö. 67/1978 - ^D. Forstner OSB, Die Welt der Symbole (2. Aufl. 1967) S. 356f. - ^Wappen Eckbert 1. auf dessen Marmorgrabsfein aus dem späten 13. Jahrhundert in einer Seitenkapelle der ehemaligen Klosterkirche Vornbach: Ein Greif, der einen Ha sen in den Fängen hält (K. Stadler, Die Wappen der nieder bayerischen Landkreise und Gemeinden [i960] S. 66) - "J. Sfrnadt, Erläuterungen zum historischen Atlas der österr. Alpenländer 1. Abt. (Landgerichtskarte) 1. Teil Oberöster reich (1917) S. 157 - ^Nach der legendären Erzählung aus der griechischen Überlieferung rettete Nikolaus mit dieser Gabe drei arme junge Mädchen vor dem Verkauf in ein Freuden haus (H. L. Keller, Reclams Lexikon der Heiligen und der bi blischen Gestalten - Legende und Darstellung in der bilden den Kunst, 1979, S. 390). Die im Morgen- wie im Abendland seit dem Mittelalter gepflogene hohe Verehrung dieses Volksheiligen knüpft an die historischen Persönlichkeiten des um 350 gestorbenen Bischofs von Myra (heute Demre) in Kleinasien und des Abtes Nikolaus von Sion (t 564). Brock haus-Enzyklopädie Bd. 13 (1971) S. 472 - '■Über die Baugeschichte des Gotteshauses sind keine Archivalien erhalten; bis 1784 war Enzenkirchen eine Filiale der Mutterpfarre Raab, österr. Kunsttopographie Bd. 21 (Die Denkmale des Politi schen Bezirkes Schärding, 1927) S. 84 - Um 1120 ,,Enzinchirchen": M. Heuwieser, Die Traditionen des Hochstiftes Pas sau. Quellen und Erörterungen zur bayerischen Geschichte NF. Bd. 6 (1930) S. 152. Fremberg Pol. Bez. Schärding Gemeindewappen: Geteilt durch eine silberne Wellen leiste; oben in Rot ein goldener, schreitender, rot bezungter Leopard; unten in Grün ein silberner, schma ler Bogen, oben besteckt mit einem silbernen Kreuz. Gemeindefarben: Rot-Weiß-Grün Verleihung des Gemeindewappens und Geneh migung der vom Gemeinderat am 15. März 1977 festgesetzten Gemeindefarben durch Beschluß der oberösterreichischen Landesregierung vom 16. Mai 1977". Der heraldische Leopard - ein Löwe, der seinen Kopf dem Beschauer zuwendet^ - steht als Sym bol für den Patron der Pfarrkirche, den hl. Willi bald, Benediktinermönch und später Bischof von Eichstätt®, geboren um 700 als Sohn des angel sächsischen Königspaares Wunna und Richard, daher der,,Leopard of England" aus dem könig lichen Wappen, das jedoch erst im 12. Jahrhun-

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