Rotraut Acker-Sutter: Heimatmuseen im Lande Salzburg. Herausgeber: Selbstverlag des Salzburger Bildungswerkes (Salzburg, Gstättengasse 15), Salzburg 1980, 152 Seiten und 1 Kartenskizze. S 75.-. Die erste Salzburger Landesausstellung im Jahre 1980 im Kel tenmuseum Hallein ,,Die Kelten in Mitteleuropa" hat einen ungeahnt großen Besucherstrom aus aller Welt ausgelöst. Ebenfalls heuer erschien im Buchhandel ein Führer durch die Heimatmuseen Salzburgs. Ist doch schon ein hinreichend dichtes Netz von Heimatmuseen über das ganze Land ver teilt. Im Geleitwort und Vorwort weisen der Landeshauptmann von Salzburg und Hofrat Dr. Kurt Conrad auf den kulturellen Stellenwert der Salzburger Heimatmuseen hin, eine knappe Überschau über die Entstehung der Museen wird gegeben und die großen Verdienste des Begründers und Leiters des Arbeitskreises für Heimatsammlungen, OSR Ernst Büchlmann, werden hervorgehoben. Wie zumeist sind auch im Land Salzburg diese Heimatmu seen dem unermüdlichen Sammeln einer Persönlichkeit, ge legentlich auch einer Handvoll Idealisten, wie in Badgastein und in Tamsweg, zu verdanken. Dr. Acker-Sutter, die zuständige Sachbearbeiterin in der Dienststelle für Heimatpflege in Salzburg, hat eine sehr brauchbare Überschau geschaffen, der Band ist auch sehr hübsch und handlich, direkt zum Einstecken. Die Orte sind alphabetisch geordnet. Beigefügt ist eine Liste der Ortsmu seen nach Gauen, ein Hinweis auf sonstige öffentlich zugäng liche Museen und Sammlungen, auf Literatur zu den Hei matmuseen und auf Heimatbücher. Eine Kartenskizze über zugängliche und noch nicht eröffnete Heimatmuseen be schließt das Büchlein. 30 Heimatmuseen und Heimatstuben werden besprochen. Von den ca. 130 Seiten des Hauptteiles entfallen durchschruttlich vier Seiten auf jedes Museum, jeweils sind ein bis vier Bilder in den Text eingefügt. Selbst kleinere, wie das schmucke Heimatmuseum in Vigaun, bekamen drei Seiten, nur zwei weniger. Die BUdwiedergabe ist einwandfrei. Ange nehm ist, daß bei jedem Museum Anschrift, Gründung, Mu seumsleiter, Öffnungszeiten und Literatur angegeben sind. Diesem klaren Aufbau und Apparat entspricht ein gediegener Inhalt; Mit großer Sachkenntnis und Prägnanz, mit Gespür und Liebe wurde die Zusammenstellung aufbereitet. In der Beschreibung jeder Sammlung, dem eigentlichen Zweck der Darstellung, wird - und das ist eine großartige Novität in ver gleichbaren Büchern - ausführlich über die Erdgeschichte, die Geschichte, die Besiedlung, die Hofformen, die Viehzucht, den Bergbau oder das Brauchtum berichtet, je nach Talschaft oder Landschaft. So ist jedes Heimatmuseum in einem eige nen Umland gewachsen und ,,lebt" mitten drin. So hat auch jedes andere Gesichtszüge. Man liest aber auch von ,,Denkmalhöfen" (Allgemeines auf S. 61): in Hof (Flachgauer Einhof, ein Rauchhaus), in Unken (Einhof des Salzachtales), in Großarl (Kleinhäusler-, zugleich Bergknappenwohnung), in Abtenau (Paarhof, derzeit noch rücht eröffnet). Manch ein Heimatmuseum ist in der glücklichen Lage, einen Raum für Sonderausstellungen, für Vorträge u. dgl. zu besit zen: Badgastein, Saalfelden, Ebenau, Golling, Mauterndorf, in Hinkunft auch Goldegg. Diese Häuser sind dadurch nicht nur Stätten der Traditionspflege, sondern auch lebendiger Volkskultur und Festlichkeit. Verschiedentlich werden auch Großgeräte und sonstige sper rige Sachgüter, wie Fährnisse, bäuerliche Arbeitsgeräte, auch Mühlen, erwähnt: Altenmarkt (verwahrt sie in einer großen Scheune), Tamsweg, Mattseer Heimatmuseum, Klostersammlung Michaelbeuern. Das veranlaßt mich, hinzuweisen auf das Salzburger Freilichtmuseum, das Hofrat Dr. Kurt Conrad in Großgmain zurzeit mit größtem persönlichem Ein satz errichtet und das alle Hauslandschaften Salzburgs zeigen wird. Fünf Textseiten werden den zwölf „Heimatmuseen im Auf bau" zugebilligt. Von diesen ist inzwischen im Juni d. J. St. Gilgen eröffnet worden, die eingerichtete Schlüssel drechslerei ist eine Rarität. Es ist verständlich, daß in Salzburg die Einrichtungen der Heimathäuser auch zu einer Bereicherung des Fremdenver kehrsangebotes zählen, weil sie eine kulturell betonte Ur laubsgestaltung ermöglichen und wichtige Anziehungs punkte vor allem bei Schlechtwetter sind. So erhalten viele Museen eine Bedeutung, die weit über den Standort hinaus reicht. Abschließend kann man mit Recht sagen: Der reich bebilderte Museumsführer ist ein außerordentlich gut geschriebenes, fast möchte ich sagen, ein spannendes Buch; und ein sehr brauchbares und nützliches Buch, eines, das man gern zur Hand nimmt. Es sollte bei jeder Reise ins Salzburger Land mitgenommen werden. Man muß Salzbtirg zu diesem Werk herzlich gratulieren. So ein Buch, so eine Zusammenschau hat kaum ein Bundesland. Und für Oberösterreich gilt: So ein Führer durch die vielen Heimatsammlungen unseres Landes ist längst fällig. Wer fühlt sich von diesem Impuls angesprochen? Wer verfaßt den Museumsführer für das Land Oberösterreich? Josef Grüblinger WoligangSuppan - Luiza Tari: Jenö Takäcs. Dokumente, Ana lysen, Kommentare (= Burgenländische Forschungen, Heft 66; hrsg. v. Bgld. Landesarchiv), Eisenstadt 1977, 204 Seiten, brosch. Aufgabe und Absicht der in zwangloser Folge erscheinenden Hefte der ,,Burgenländischen Forschungen" ist die Pflege des gesamten Gebietes der historischen Landeskunde. Die sich daraus ergebende Vielseitigkeit ist den bisher behandelten Themen anzusehen, unter denen bisweilen auch Beziehun gen zu unserem Bundesland berücksichtigt worden sind. So beispielsweise das Heft Nr. 19, darin Josef Rittsteuer,,Die Be ziehungen des Stiftes Lambach zu Burgenland" untersuchte. Die Editionsliste zeigt auch, daß man sich gegebenenfalls auch mit musikhistorischen bzw. musikwissenschaftlichen Themen befaßt hat. Das vorliegende Heft stellt eine Biogra phie dar, mit welcher die burgenländische Landesregierung einen Künstler ehrt, der ,,trotz seines offensichtlichen Welt bürgertums" sich stets zu seiner burgenländischen Heimat bekarmt hat und heute seinen Lebensabend in seinem Ge burtsort Siegendorf verbringt.
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