OÖ. Heimatblätter 1980, 34. Jahrgang, Heft 3/4

ches ab, das keinesfalls nur für die Bewohner der beiden dar gestellten Gemeinden interessant ist. D. Assmann Werner Györgyfalvay: Geschichte der Gas- und Elektrizitäts versorgung der Stadt Linz (= Linzer Schriften zur Sozial- und Wirtschaftsgesch., Bd. 1), Linz 1980 (Rudolf-Trauner-Verlag). 199 Seiten mit 22 Bildern (bzw. Diagrammen). S 148.-. Die gut gegliederte und sorgfältig gestaltete Arbeit umfaßt alle technischen und wirtschaftlichen Probleme des Linzer Gas werkes (ab 1857) und jener Unternehmen, die Linz mit elektrischem Strom (ab 1895) versorgen - bis hin zu Proble men des Gaspreises, der Versorgung mit Erdgas, dem ersten Verbundbetrieb oder das Femheizkraftwerk. Auch soziale Probleme sind erfreulicherweise nicht ausgeklammert. Die Illustrationen des Bandes sind sehr umfangreich, wenn sie auch mehr für den technisch Versierten und weniger für den allgemein Interessierten gedacht sein dürften. Ob die im An hang angeführten Beilagen bei dieser Ausgabe nötig waren, möge dahingestellt bleiben. Wenn ja, muß bei Anhang Nr. 4 ein TeU - oder zumindest der Titel - fehlen. Harry Slapnicka Der Oberösterreicher 1980/81. Oberösterreichischer Amts kalender, 100. Jg., Linz 1980 (Rudolf-Trauner-Verlag), 723 und 184 Seiten. Hin. S 420.-. Vor 124 Jahren, in der Epoche des ersten wirtschaftlichen Aufstieges Oberösterreichs, schuf verlegerische Initiative den ersten Jahrgang des „Oberösterreichers" als „Geschäfts-, Haus- und Volkskalender". Das Werk sollte dazu dienen, je dem, der im Berufs- und Amtsverkehr erfolgreich bestehen wül, das nötige Wissen über öffentliche Einrichtungen, Be hörden und Körperschaften zu vermitteln. „Der Oberösterreicher" - zunächst von der Verlagsbuch handlung Fink in Linz, später von Josef Wimmer publiziert - entwickelte sich bald zu einem unentbehrlichen Ratgeber. Seine Herausgabe mußte aber 1942 infolge des Krieges einge stellt werde]). Erst 20 Jahre später fand sich wieder ein Verlag bereit, dieses Nachschlagewerk, das mit einem ungeheuren Pensum an Vorarbeit erstellt wurde, emeut herauszugeben, und seitdem erscheint der Amtskalender alljährlich im Trauner-Verlag. Der Umfang erweiterte sich seit 1963 allerdings um fast 50 Prozent auf nahezu 1000 Seiten. Auch beim 100. Jahrgang des Amtskalenders haben sich Re daktion imd Verlag wieder sehr bemüht, durch Erweiterung und Vervollständigung des Inhalts den Benützem des Wer kes einen praktischen Behelf in die Hand zu geben. Jahrbuch der Diözese Linz 1981. Hrsg. v. Bischöflichen Ordi nariat Linz, Pastoralamt; Verlag Veritas. 252 Seiten mit vielen Abb., davon 6 in Farbe. S 50.-. Dem Salzkammergut widmet das vor kurzem erschienene ,,Jahrbuch" einen wesentlichen Teil seines Inhalts. Die Bei träge dazu greifen einige Besonderheiten dieses Viertels auf: so etwa die Geschichte und Gegenwart der Bergleute, das Verhältnis von Glaube und Fremdenverkehr oder eirüge Bei spiele unvergänglicher religiöser Kunst. Ein evangelischer Pfarrer kommt mit einem Beitrag über die Ökumene im Salz kammergut zu Wort. Einige Vorschläge möchten zu Wallfahr ten nach mehr oder weniger bekannten Wallfahrtsstätten an regen. Mit einem Beitrag über volksfrommes Brauchtum der Gegenwart wird das erfreulicherweise ansteigende Interesse an dieser Ausdrucksform religiösen Lebens berücksichtigt. Schließlich wird als Beitrag zur Diözesangeschichte das kari tative Wirken Bischof Fließers gewürdigt, dessen Todestag sich heuer zum zwanzigsten Male jährt. Die ausführliche Diözesan- und Weltkirchenchronik sowie der vollständige Personalschematismus der BCirche von Ober österreich gehören wie jedes Jahr zum festen Bestandteil des Jahrbuches. Eine Reihe zusätzlicher Angaben, wie z. B. Na menspatrone, Gottesdienstzeiten oder die kirchlichen Hilfs stellen, erhöht den Nachschlagewert noch weiter. Sechs großformatige Farbbilder und eine FüUe von Schwarzweiß bildern tragen zur gefälligen Gestaltung dieser bewährten Mischung von Kalender und Nachschlagewerk über die Kir che Oberösterreichs wesentlich bei. Richard Billinger: Gesammelte Werke. Band 1: Kleine Prosa, 272 Seiten, Band 11: Nachlaßdramen 11,178 Seiten. Hrsg. von Wilhelm Bortenschlager, Wels 1979 (Verlag KeUner und Plieseis). Je Bd. S 227.-. Fallweise haben wir Begegnungen, die uns im grauen Alltag erheitern, ja oft sogar beglücken, seien es schöne Menschen, schöne Dinge oder - schöne Bücher. Schöne Bücher und gute Literatur sind das anspruchsvolle Programm des jungen Ver lages in Wels. Schon die ersten Bände lenken die Aufmerk samkeit des passionierten Lesers auf das junge Team: sie sind nicht nur äußerlich sauber ausgestattet, sondern zeigen gleich zu Beginn der Verlagstätigkeit ein klares Niveau-Denken, das sich neben der Herausgabe des Nachlasses eines oberösterrei chischen ,,Klassikers" dem Bildband und der Kleinbuchreihe verpflichtet fühlt, und mit diesem Programm von vornherein größere Interessentengruppen der Leser anzusprechen vermag. Geschickt wichen die Verlagsleiter dem Risiko aus, das sich durch ein weitgehend unbekanntes Autorenpotential erge ben könnte, und griffen als erstes nach dem Nachlaß des be deutenden und auch international bekannten oberösterrei chischen Dichters Richard BUlinger (1890-1965), der bis jetzt noch immer nicht vollständig aufgearbeitet ist. Damit schließt der Verlag nicht nur eine, literaturwissenschaftlich gesehen, empfindsame Lücke, sondern ergänzt auch die von Dr. Heinz Gerstinger herausgegebene Gesamtausgabe der „Gesam melten Werke" Billingers, die 1955-1960 in zwölf Bänden er schienen war (Stiasny). Dies ist umso wichtiger, als seit den 60er Jahren keine bedeutenden Publikationen über Billinger erschienen sind, und nach der Erwähnung seines Namens mit den Werken ,,Perchtenspiel" und ,,Rauhnacht" in Kind lers Literatur-Lexikon (dtv-Ausgabe), München 1974, eine längere Würdigung erst wieder 1976 im „Kleinen Lexikon der Weltliteratur" zu lesen ist. Diese Edition fällt zeitlich auch richtig, da jetzt ein Trend zur Umkehr zu beobachten ist: Nicht mehr das Sprachlich-Arti stische, nicht das verbal-grafische Wortgetändel interessiert

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