OÖ. Heimatblätter 1980, 34. Jahrgang, Heft 3/4

J Oberösterreichische Heimatblätter Jahrgang 34 1980 Heft 3/4!

Oberösterreichische Heimatblätter Herausgegeben vom Landesinstitut für Volksbildung und Heimatpflege in OberösterreiA; Leiter: W. Hofrat Dr. Aldemar SAiflkorn. 34. Jahrgang (1980) ~ Heft 3/4 INHALT Herbert Erich Baumert: Die Wappen der Städte, Märkte und Gemeinden Oberösterreichs (5. Nachtrag 1977-1979) III Alfred H ö 11 h u b e r: Eine namenlose Holzburg auf dem Stra fenberg in der Marktgemeinde St. Leorthard bei Freistadt 141 Heinrich Kühne: Der Wittenberger Kalender des Johann Püchler aus Linz 163 Georg Brenninger: Zur Orgelgeschichte der Pfarrkirche Waldzell 166 Franz Leitner: Der Glockengießer aus Lasberg — Zum 350. Geburtstag von Adam Roßtäuscher 173 Anton S a g e d e r: Die Glocken der Pfarrkirche Rainbach i. M. 176 P. Benedikt Pitschmann: Ein verspäteter gegenreformatorischer Konflikt zwischen dem Pfarrer von Pettenbach und dem HerrnaufSeisenburg (1685/87) 180 Helmut Grassner: DerSierningerRudenkirtag 186 Josef Moser: Der Gmundner Organist Andreas Pleninger (1555-1607) und Abrahamus Schußlingus, Kantor zu Vöcklabruck 197 Franz Haudum: Jordan Koller (1858-1918) - Ein Bildhauer aus Schwarzenberg 200 Propst Odulf Danecker zum Gedenken (Aldemar Schiffkorn) .. 206 Neue Materialien in der Kleindenkmalpflege (Franz Dickinger) 207 Ein alter Ziegel zur Bestimmung der Keimfähigkeit von Ge treide (Fritz ILoma) 208 Schrifttum 210

Anschriften der Mitarbeiter Prof. Herbert Erich Baumert, Wiss. Konsulent, Waldeggstraße 5, 4020 Linz. Dipl.-Theol. Georg Brenninger, Wiss. Assistent, Schröding 16, D-8251 Arndorf. Landw. Rat Ing. Franz Dickinger, Konsulent, Blankenbergerstraße 7, 4540 Bad Hall. FL. Helmut Grassner, Am Rosenhaag 19/5, 4600 Wels. Mag. Franz Haudum, Hinteranger, 4164 Schwarzenberg. VS-Dir. i. R. Alfred HöUhuber, Konsulent, Reichenstein 30, 4130 Pregarten. Dir. Heinrich Kühne, Kreuzstraße 22, DDR-46 L.-Wittenberg. Dr. theol. Franz Leitner, Pfarrhofgries 1, 4840 Vöcklabruck. Univ.-Dozent Dr. Josef Moser, Traunsteinstraße 155, 4810 Gmunden. Prof. Dr. P. Benedikt Pitschmann, Benediktinerstift, 4550 Kremsmünster. KsR. Anton Sageder, Pfarrer, 4261 Rainbach i. M. Kustos Fritz Thoma, Konsulent, Kurhausstraße 8, 4540 Bad Hall. Buchbesprechungen: Prof. Fritz Feichtinger, akad. Maler und Graphiker, Finkstraße 2, 4020 Linz. Prof. Dr. Rudolf Fochler, Konsulent, Benzstraße 14, 4020 Linz. OStR. Prof. Dr. Josef Grüblinger, Konsulent, Salesianumweg 5, 4020 Linz. Prof. Dr. Harry Slapnicka, Leiter d. Abt. Zeitgeschichte und Dokumentation am Oö. Landesarchiv, Anzengruberstraße 19, 4020 Linz. Zuschriften (Manuskripte, Besprechungsexemplare etc.) und Bestellungen sind zu richten an den Herausgeber : Landesinstitut für Volksbildung und Heimatpflege in Oö., 4020 Linz, Landstraße 31 (Landeskulturzentrum Ursulinenhof), Tel. (0 73 2) 71 5 17 u. 71 5 18. Redaktion : Wiss. ORat Dr. Dietmar Assmann, Anschrift siehe Herausgeber. Verlag : Landesinstitut für Volksbildung und Heimatpflege in Oberösterreith. Druck : Oberösterreichischer Landesverlag, 4020 Linz, Landstraße 41. Für den Inhalt der einzelnen Beiträge zeichnet der jeweilige Verfasser verantwortlich. Alle Rechte vorbehalten. ISBN 3-85393-018-2

Die Wappen der Städte, Märkte und Gemeinden Oberösterreichs (5. Nachtrag 1977-1979) Von Herbert Erich Baumert Mit 59 Wappenbildern auf 7 Farbtafeln Als klares und einprägsames Symbol kommt das Gemeinde Wappen in seiner betonten Farbig- und Flächigkeit dem visuell ausgerichteten Empfin den unserer Zeit besonders entgegen. Es wird heute mehr denn je neben seiner rechtshistorisch begründeten Siegel-Funktion zum repräsentati ven, aussagekräftigen Signum einer durch Tradi tion und moderne Lebensform verbundenen kommunalen Gemeinschaft. In einer Festrede bezeichnete Landeshauptmann Dr. Ratzenböck die Wappenverleihungen des Landes an die Gemeinden als ,,sichtbaren Aus druck der Wertschätzung und als Zeichen ihrer Selbständigkeit" 1. Von den 445 Gemeinden Oberösterreichs besa ßen bis Ende des Jahres 1979 bereits 302, das sind 67,8 Prozent, ein eigenes Wappen. In den fol gend behandelten drei Berichtsjahren wurden von der oberösterreichischen Landesregierung an 58 Gemeinden neue Wappen verliehen. In den Bezirken Perg und Steyr-Land haben nun alle Gemeinden ein Wappen, der Bezirk Freistadt ist bis auf eine Gemeinde (Hagenberg) komplett. 'Neues Linzer Volksblatt v. 27. Mai 1979. Übersicht der Gemeinden nach Bezirken (Stand 31. Dezember 1979): Stadt- Markt- Ortsgmd. gmd. gmd. davon ins- wappenges. führend Statutarstädte Linz a. d. Donau 1 - _ 1 1 Steyr 1 - - 1 1 Wels 1 - - 1 1 Politische Bezirke Braunau am Inn 1 6 39 46 31 Eferding 1 1 10 12 7 Freistadt 1 14 12 27 26 Gmunden 2 5 13 20 16 Grieskirchen 1 9 24 34 23 Kirchdorf a. d. Kr. 1 3 19 23 14 Linz-Land 3 3 16 22 10 Perg 2 14 10 26 26 Ried im Innkreis 1 2 33 36 24 Rohrbach - 10 32 42 28 Schärding 1 5 24 30 16 Steyr-Land - 5 16 21 21 Urfahr-Umgebung 1 10 16 27 19 Vöcklabruck 2 11 39 52 31 Wels-Land - 4 20 24 7 Oberösterreich 20 102 323 445 302 Die 1977 erfolgten Markterhebungen von Mölln, Seewalchen und Sierning sowie von Naarn und Wilhering im Jahre 1979 brachten keine Ände rung der an diese Gemeinden bereits früher ver liehenen Wappen. Der Marktgemeinde HeUmonsödt wurde das schon vor über zweihundert Jahren de facto in Gebrauch gestandene Wappen formell beurkundet, ebenso - wie auch acht wei teren alten Marktgemeinden - die Führung von Gemeindefarben genehmigt. Von den neu verliehenen Gemeindewappen zei gen 33 einen ungeteilten Schild; die restlichen 25 weisen verschiedene Teilungen auf: fünf sind ge spalten, 17 sind geteilt, davon drei schräg- und eines bogenförmig, drei Wappen besitzen ein Schildhaupt. Als Schildfiguren sind zu nennen: Die unbelebte Natur ist vertreten fünfmal durch ei nen Dreiberg, einmal durch einen Hügel, neun mal verweisen Wellenbalken oder -leisten auf Flüsse und Bäche, Flammen und Sterne finden sich in jeweils zwei Wappen. Die Pflanzenwelt ist präsent durch drei Laub bäume und zwei Buchenblätter in je einem Wap pen, ein Erlenblatt mit Früchten, einen Eichenund einen Eichelzweig, einen Ahorn- und einen Palmzweig; Schilfrohr und zweimal Ähren, eine Kornblume, Kleeblätter, Kartoffel- und Arnikablüten sowie ein gefranster Enzian und Margeri tenblüten in zwei Wappen vervollständigen diese umfangreiche Gruppe. In drei Wappen finden sich noch heraldische Lilien und in einem zwei heraldische Rosen. Aus dem Tierreich sind entnommen: ein Löwe, ein Leopard, ein Bär, ein Hirschrumpf sowie eine Hirschstange, ein Steinbock, zweimal ein Eber und ein Windhund. Der Adler kommt in drei Wappen, der Falke einmal vor. Ferner vertreten noch je ein Storch, ein Brachvogel und eine Ente, drei Möwen, ein Rabe und eine Taube die gefie derte Fauna. In vier Wappen finden sich Fische und einmal ein Krebs sowie ein Ammorüt. - Als Fabeltier ist der Greif zweimal anzutreffen. An Erzeugnissen aus dem Bereich des menschlichen Lebens findet man einen römischen Legionärs helm und in drei Wappen je ein Schwert sowie einen Morgenstern (Faustkolben) als Kriegsgerät,

einen Herzogshut und die Krümme eines Bi schofstabes als weltliches bzw. geistliches Wür dezeichen. Die Bekleidung ist durch einen falten reichen Umhang vertreten. An Werkzeugen und Arbeitsgeräten sind aufzuzählen: Pflugscharen und Pflugmesser, zweimal ein Hufeisen, je ein Kessel, Rost, Spitzeisen und eine Hacke, zwei Schlegel, Schöpfe und Malzschaufel sowie eine Glasmacherpfeife; ein Schaufelrad ist dem Ar beitsbereich zur Nutzung der Wasserkraft, ein Schiff und Schiffahrtszeichen dem Verkehrswe sen zuzuordnen. Jagdhörner in zwei Wappen gehören zum geselligen Lebenskreis des Men schen. Aus dem kirchlichen Wirkungsbereich finden sich eine Glocke, ein Taufstein, ein Kelch sowie dreimal ein Kreuz. Die Architektur wird repräsentiert durch einen mächtigen Wehrturm und eine gotische Kirche sowie eine Bogenbrükke. Die Motive der neuen Ortswappen ergeben wieder ein vielfältiges Büd aus allen Tei len des Landes und reichen vom Ammonit aus der Vorzeit bis zum Verkehrsbauwerk der Auto bahn und der Erdölförderung in den letzten Jahr zehnten unseres Jahrhunderts. Zahlreich sind die bildlich ,,redenden" Anspie lungen auf den Ortsnamen, so etwa die aus dem Tierreich stammenden Wappenbilder für Eber schwang und Eberstalzell oder eindeutig aus der Pflanzenwelt für Buchkirchen, Buchenau, Utzenaich und Moosdorf. Weißenkirchen i. A. wählte die Margerite zur Erinnerung an die alte Ortsbezeichnung „St. Margarethen am Wald", während Edlbach seinen Namen in der ur sprünglichen Schreibweise als ,,Erlen-bach" symbolisiert. Höhnhart stellt mit dem Laubzweig auf einem Dreiberg die Verbindung zur Namens deutung ,,am hohen Hart" (= mhd. Wald) her. Eindeutig ist die Aufnahme eines Dreiberges ins Gemeindewappen von Geretsberg sowie einer Spitze für Berg i. A. Kirchham verweist unmiß verständlich durch die Darstellung einer Kirche auf seinen Namen, Herzogsdorf betont in einer klaren Aussage den Gemeindenamen mit dem Herzogshut. Handenberg legte sich die unbefan gen volkstümliche Erklärung seines Ortsnamens mit einer Sage um den Kirchenbau aus dem mundartlichen ,,Anten" mit einer Ente zurecht, ebenso die Gemeinde Schlägt mit den sprachlich namensgleichen Schlegeln. Die „Zelle am Pettenfirst" wird in heraldisch vereinfachter Stilisie rung dargestellt. Als topographische Motive dominieren vor allem wieder die Hinweise auf die Lage an Flüssen: Freinberg und Buchenau am südlichen bzw. nördlichen Ufer der Donau, Suben am Inn sowie Altenfelden zwischen der Kleinen und Großen Mühl. Ein tiefer Einschnitt im Gemeindewappen von Klaffer verdeutlicht die Klafferbach-Schlucht im Gebiet des Hochfichts im oberen Mühlviertel. Neukirchen betont sein „Namens-Suffix", die Vöckla, ebenso Kematen die Krems, während Weißenkirchen i. A. die Große Ach und Kirch ham die beiden Laudachbäche in ihr Gemeinde wappen aufgenommen haben. Rechberg erinnert an seinen neugeschaffenen Badesee. Ein Pfahl im Wappen von St. Oswald bei Haslach verweist auf die im Gemeindegebiet verlaufende NordSüd-Wasserscheide zwischen Donau und Elbe. Die Höhenlage von Pfarrkirchen i. M. (Passauer Wald nördlich der Donau), Höhnhart und Eber schwang (Kobernaußerwald und Hausruck) so wie Aschach a. d. Steyr (Steyr-Enns-Gebiet) fin den in ihren Gemeindewappen ebenso ihren Ausdruck wie die graphische Darstellung der Ge ländeterrassen im Wappen von Rüstorf; das Mas siv des Dachsteins und des Gosaukammes cha rakterisiert die Gegend von Gösau. Als örtliches Wahrzeichen der Gemeinde figtiriert der charakteristische, mit Rundzinnen bekrönte Wehrturm von Arbing sowie die naturgetreu wiedergegebene Kirche von Kirchham in deren Gemeindewappen. Die Autobahnbrücke im Wappen von Eberstalzell vermittelt uns ein tech nisch und architektonisch interessantes Bauwerk aus unseren Tagen. - Ohlsdorf wählte die soge nannte ,,Merowingerglocke" in der Filialkirche von Aurachkirchen als kunsthistorisch bedeu tendes Denkmal aus dem 13. Jahrhundert. Die Wappenbüder aus dem geschichtlichen Ge schehen des Landes werden eingeleitet von einem Ammonit aus der Makrofauna der Millionen Jahre zurückliegenden Zeit der Urmeere des Trias im Gemeindewappen von Gösau. Die Römerzeit

dokumentieren Kammhelm und Schwert als Hinweis der damaligen Besiedlung von Kematen a. d. Krems. Buchkirchen erinnert mit der Kurvatur eines Bischofstabes an die in Mistelbach Ende des zehnten Jahrhunderts abgehaltene Synode, die mit denen von Lorch und Mautern a. d. Do nau der Ordnung der nach den Ungarneinfällen verworrenen kirchlichen und rechtlichen Zu stände im Passauer Diözesanbereich diente. - An eine Persönlichkeit und ein Ereignis der Bauern aufstände 1596 bzw. 1626 deuten der ,,Morgen stern" und das Kreuz in den Wappen von Pettenbach bzw. Pram: der von den Bauern als Not waffe benützte Stachelkolben weist auf den 1599 hingerichteten „Rädelsführer" Georg Tasch aus Pettenbach, das am Schulterberg errichtete Ge denkkreuz an die für die in Oberösterreich einge fallenen bayerischen Truppen verlustreiche Schlacht bei Kornrödt. Einen großen Raum nimmt die symbolische Dar stellung von Pjhrrpatrozinien durch die Attribute (= kennzeichnende Gegenstände) ihrer Kir chenheiligen ein: Auf ein Marienpatrozinium verweisen die Lilien in den Gemeindewappen von Baumgartenberg und Pfarrkirchen i. M., ein Rost deutet auf das Martyrium des hl. Laurentius (Arnreit), drei goldene Kugeln weisen auf den hl. Nikolaus als Schutzpatron von Enzenkirchen und Rechberg, der ,,angelsächsische" Leopard auf den hl. Willibald (Freinberg), Römerhelm, Schwert und Mantel beziehen sich auf die Vita des hl. Martin (Kematen a. d. Krems und St. Martin i. L); zwei glühende Pflugscharen kennzeichnen die hl. Kunigunde (Kirchberg bei Mattighofen), ein Palmzweig weist auf den hl. Kilian (Oberwang), der Becher mit der sich daraus windenden Giftschlange auf den hl. Be nedikt (Pettenbach), der Rabe mit einem Ring im Schnabel auf den Namenspatron von St. Os wald. Ein Kessel über Flammen erklärt das Patrozinium des hl. Veit in Tumeltsham und ein Fisch das des hl. Ulrich in Utzenaich. Die Darstellung eines Taufbeckens bzw. eines Kreuzes in den Gemeinde wappen von Naarn bzw. Pfarrkirchen i. M. bezeichnen diese Pfarren als Mutterkirchen im Machland- und im (oberen) Mühlviertel. - Stroheim wählte das Malteser kreuz als Erinnerung an die dort über vierhun dert Jahre bestandene, von den Schaunbergern im 13. Jahrhundert gegründete JohanniterOrdenskommende. Auf die ,,Leonhardiritte" als altes und noch im mer oder schon wieder gepflegtes bäuerliches Brauchtum verweisen die Hufeisen in den Wap pen von Neukirchen a. d. Vöckla und Weißenkir chen i. A. Das Wirtschaßs- und Erwerbsleben der Bevölkerung ist reichlich vertreten: Malzschaufel und Bier schöpfer im Wappen von Neukirchen a. d. Vöckla bezeichnen die große Brauerei in Zipf, ein Schaufelrad deutet auf die frühe Ansiedlung von Manufakturbetrieben in der Gemeinde Rüstorf, Weißenkirchen i. A. erinnert an die ehemalige Glashütte Freudenthal, Freinberg an das einstige Hammerwerk am Haibach. Schlägl macht auf seine Granitsteinbrüche aufmerksam, während Neukirchen a. d. Vöckla auf die Erdöllager in der Molassezone im Bereich zwischen dem kristalli nen Grundgebirge im Norden und der den Kalk alpen vorgelagerten Hyschzone im Süden ver weist. Ebenso bringt diese Gemeinde die Bedeu tung der in den sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts in Redl gegründeten Eorellenzuchtanstalt in Erinnerung; Naarn im Machlande betont die Fischerei als einen Erwerbszweig sei ner Bewohner, Pram nimmt Bezug auf den einst lukrativen Fang des Hußkrebses in den heimi schen Gewässern. Aschach a. d. Steyr, Kematen a. d. Krems und Oberwang unterstreichen mit Hifthörnern bzw. einer Hirschstange den volks wirtschaftlichen Wert der Jagd. - Hinweise auf das Landwirtschaftswesen finden sich in den Gemeindewappen von Inzersdorf mit Kleeblät tern, von Naam mit Kornähren oder Hartkirchen mit einer Kornblume; Kirchberg b. Mattighofen charakterisiert sich mit Pflugscharen (in zweiter Interpretation) als waldarme Ackergemeinde. Die beiden Mühlviertler Gemeinden Arnreit und Schlägl verweisen auf die Pionierleistung im Saatbau-Genossenschaftswesen bzw. die Ent wicklungsarbeit am winterharten Roggen. Der einstigen Donau-Überfuhr von Au nach Wallsee ist ein Schiff im Wappen der jungen Marktgemeinde Mitterkirchen gewidmet; als Pendant dazu steht das moderne Binnenschiffahrtszei chen für das neuerrichtete Wasserkraftwerk. -

An die alte Salzstraße und kürzeste Verbindung von der Donau nach Böhmen durch das obere Mühlviertel erinnert das Wappen von St. Os wald bei Haslach. Der Naturschutzgedanke spiegelt sich vor allem in den Wappen von Saxen, Oberhofen am Irrsee und Traunkirchen sowie von Geretsberg mit ei nem Storch, einem Brachvogel, drei Möwen und einem gefransten Enzian; Herzogsdorf hat die Arnikablüte als bedeutende Volksheilpflanze aufgenommen. Auf den großen Wildpark in Altenfelden macht der Steinbock im Wappen dieser Gemeinde aufmerksam. Ein besonders umfangreiches Kapitel bilden die aus den Geschlechtswappen meist längst erlosche ner Adelsfamilien von den Gemeinden über nommenen Embleme, die als Erinnerung an die einstige Grundherrschaft oder den ehemaligen Besitzer einer Burg oder eines Schlosses weiterle ben: So finden sich die abgewendeten Fische der Augendopler im Wappen von Dorf a. d. Pram oder der mit einer Hacke ,,bewaffnete" Bär der 1825 im Mannesstamm ausgestorbenen Hackledter in dem von Eggerding. Die dem Wappen der Oberheimer entnommenen Rosen erinnern an deren heute verschwundenen Stammsitz in der Gemeinde Hohenzell, der Ahornzweig im Wap pen von Höhnhart an die dort einst seßhaften Herbstheimer. Lambrechten griff auf die Wap penfarben der zum bayerischen Uradel zählen den Messenbach zurück, die hier ihren Stamm sitz hatten, während Ort i. I. den „sprechen den" Eichenzweig der Aichperger übernahm. Der Hirschrumpf im Wappen von Lengau weist auf das baierisch-salzburgische Geschlecht der Kuchler, von 1377 bis 1439 Inhaber der Herrschaft Friedburg. - Kematen a. d. Krems wählte das Hifthorn der Herren von Achleiten sowie der Raidt auf Schloß Weyer. Inzersdorf verweist mit dem Windhund aus dem Wappen der Engl zu Wagrein auf die ehemaligen Besitzer des Schlos ses und der kleinen Herrschaft im Kremstal, ebenso Klaus mit den sechs goldenen Keilen aus dem Stammwappen der Familie Storch. - Scharnstein entlehnte sich das Wappen der Jör ger, eines der ältesten Geschlechter des Landes, deren Helmhart VIII. hier den Grundstein zur gewerblichen Sensenerzeugung im Almtal legte. Als Stammsitz eines Zweiges der Thalheimer in der Ortschaft Unterthalham griff Ohlsdorf auf Embleme aus deren Familienwappen zurück. - Der Sparren und die rot-weißen Balken im Wap pen von Hartkirchen deuten auf die 1559 in der männlichen Linie erloschenen Schaunberger Grafen, deren Burg in der gleichnamigen Katastralgemeinde seinerzeit zu den größten Anlagen ihrer Art zählte. - Klaffer erinnert mit dem auf drei Quadersteinen stehenden Falken an das aus Bayern stammende ,,Rodungsgeschlecht" der Herren von Kirchberg, die sich später nach ihrer Burg Falkenstein nannten; Kleinzell führt mit dem auf einer Mauer schreitenden Löwen eine Wappenvariante der Schallenberger, die im 13. Jahrhundert auf einer Burg an der Großen Mühl saßen. Die Lüie der Salburger begegnet uns im Wappen von Pfarrkirchen i. M. als Zeichen der jahrhundertalten Verbindung der Gemeinde mit dieser Familie als Besitzer des Schlosses Al tenhof. - Allerheiligen bewahrt mit seinem Ge meindewappen das Andenken an das Geschlecht der Tschernembl als Inhaber der Herrschaften Windegg und Schwertberg. Die Landeshoheit Bayerns vor der Gewinnung des Innviertels 1779 unterstreichen in nostalgisch verklärter Erinnerung die weiß-blauen Rauten in den Gemeindewappen von Ort i. 1. und Taiskirchen, welch letzterem noch die lothringischen gestümmelten Adler beigegeben wurden. Die einstigen Beziehungen zum bayerischen Dyna stengeschlecht der Grafen von Formbach-Neu burg betonen Enzenkirchen und Tumeltsham durch den Greif aus deren Wappen. Baumgartenberg und Suben bezeugen mit der Übernahme von Wappenemblemen ihrer von Kaiser Josef 11. aufgehobenen Stiße die Verbun denheit mit diesem kulturhistorischen Erbe; die Gemeinde Schlägt inkludierte ebenso das „re dende" Wappenbüd des seit seiner Gründung 1218 blühenden Främonstratenserstiftes. Der Eber als Wappentier Kremsmünsters kennzeich net die dem Stift inkorporierte Pfarre Eberstalzell. Aschach a. d. Steyr und Lambrechten ehrten die Bauherren ihrer Pfarrkirchen — Abt Ulrich (Praunauer) von Garsten bzw. Abt Herculan (Kalchgruber) von Reichersberg - durch die Auf nahme ihrer persönlichen Wappen bzw. TeUen daraus.

ERGÄNZUNGEN zum Wappenbuch der Städte und Märkte Oberösterreichs (1958) bzw. zum 2. Nachtrag (1970) Bad Kreuzen (M) Pol. Bez. Perg Gemeindefarben: Rot-Weiß-Grün Festlegung der Marktfarben durch Sitzungsbe schluß des Gemeinderates vom 23. Februar 1979; Genehmigung durch die oberösterreichische Landesregierung mit Beschluß vom 23. April 1979. Dimbach (M) Pol. Bez. Perg Gemeindefarben: Grün-Weiß-Rot Festlegung der Marktfarben durch Sitzungsbe schluß des Gemeinderates vom 6. Februar 1979; Genehmigung durch die oberösterreichische Landesregierung mit Beschluß vom 23. Aprü 1979. Hellmonsödt (M) Pol. Bez. Urfahr-Umgebung Marktwappen: In Schwarz über einem grünen Drei berg ein goldener Stechhelm. Gemeindefarben: Schwarz-Gelb-Grün Verleihung des Gemeindewappens und Geneh migung der vom Gemeinderat am 23. Dezember 1976 festgesetzten Gemeindefarben durch Be schluß der oberösterreichischen Landesregie rung vom 31. Jänner 1977^. Das durch die formelle Verleihung nunmehr ver bindlich festgelegte Wappen der Marktgemeinde gründet sich auf den von Franz Lehrer, Linz, er stellten Entwurf^ nach der Darstellung im älte sten bekannten MarktsiegeP mit der Umschrift „S • D • MARKT HELMSED". -Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts bis in die jüngste Zeit erschien im Stempel und auf dem Briefpapier der Markt gemeinde unter Weglassung des Dreiberges in freier Abwandlung des ursprünglichen WappenbUdes ein Kübelhelm mit einer von einem Adler fang emporgehaltenen Kugel als plastische Helmzier''. Das Wappenbild soll in volkstümlicher Lesart „redend" auf den Ortsnamen anspielen, der je doch, philologisch betrachtet, die frühe Ansiedlung eines ,,Helmwic in der Öde" (= Einödhof) bezeichnet®. - Der heraldische Dreiberg symboli siert die geographische Lage der Gemeinde mit 564 m über dem Linzer Donaubecken im Hoch land des mittleren Mühlviertels am Scheitelpunkt des Haselgrabens. Nachweise: »Kundmachung: LGBl. fürOÖ. 9/1977-20ÖLA, Ortswappensammlung - ^Erster nachweisbarer Abdruck in rotem Siegellack: 1750 Mai 27; GÖLA, Landschaftsarchiv, Theresianische Fassion Akten Bd. 115 Nr. 9 - "Ähnliche Zeichnung auch bei H. G. Ströhl, Städtewappen von Öster reich-Ungarn (2. Aufl. 1904) S. 30- ®K. Schiffmarm, Histori sches Ortsnamen-Lexikon des Landes Oberösterreich Bd. 3 (1940)S. 228;ca. 1250:,,Helmwigsöde"indenPassauerUrba ren (Monumenta Boica Bd. 28, S. 174). Klam (M) Pol. Bez. Perg Gemeindefarben: Rot-Gelb Festlegung der Marktfarben durch Sitzungsbe schluß des Gemeinderates vom 22. Dezember 1978; Genehmigung durch die oberösterreichi sche Landesregierung mit Beschluß vom 5. März 1979. Mauthausen (M) Pol. Bez. Perg Gemeindefarben: Rot-Weiß-Blau Festlegung der Marktfarben durch Sitzungsbe schluß des Gemeinderates vom 2. Aprü 1979; Genehmigung durch die oberösterreichische Landesregierung mit Beschluß vom 9. Juli 1979. Münzbach (M) Pol. Bez. Perg Gemeindefarben: Weiß-Rot-Gelb Festlegung der Marktfarben durch Sitzungsbe schluß des Gemeinderates vom 24. August 1979; Genehmigung durch die oberösterreichische Landesregierung mit Beschluß vom 15. Oktober 1979. Rohr im Kremstal Pol. Bez. Steyr-Land Gemeindefarben: Grün-Weiß Festlegung der Gemeindefarben durch Sitzungs beschluß des Gemeinderates vom 5. März 1976; Genehmigung durch die oberösterreichische Landesregierung mit Beschluß vom 28. Februar 1977.

Schenkenfelden (M) Pol. Bez. Urfahr-Umgebung Gemeindefarben: Gelb-Rot Festlegung der Marktfarben durch Sitzungsbe schluß des Gemeinderates vom 30. Dezember 1978; Genehmigung durch die oberösterreichische Landesregierung mit Beschluß vom 5. Fe bruar 1979. Schlierbach Pol. Bez. Kirchdorf Gemeindefarben: Schwarz-Weiß-Rot Festlegung der Gemeindefarben durch Sitzungs beschluß des Gemeinderates vom 11. April 1979; Genehmigung durch die oberösterreichische Landesregierung mit Beschluß vom 14. Mai 1979. (Das Gemeindewappen wurde erst 1980 verlie hen.) Waldhausen im Strudengau (M) Pol. Bez. Perg Gemeindefarben: Grün-Gelb-Rot Festlegung der Marktfarben durch Sitzungsbe schluß des Gemeinderates vom 9. Februar 1979; Genehmigung durch die oberösterreichische Landesregierung mit Beschluß vom 26. März 1979. Weyer an der Enns (M) Pol. Bez. Steyr-Land Gemeindefarben: Weiß-Grün Festlegung der Gemeindefarben durch Sitzungs beschluß des Gemeinderates vom 17. Oktober 1978; Genehmigung durch die oberösterreichi sche Landesregierung mit Beschluß vom 22. Jän ner 1979. WAPPEN-NEUVERLEIHUNG EN vom l. Jänner 1977 bis 31. Dezember 1979 Die Wappenbeschreibungen entsprechen dem im Landesgesetzblatt kundgemachten Verleihungstexten Allerheiligen i. M. Pol. Bez. Perg Gemeindewappen: In Rot ein silberner, gekrönter Ad ler, belegt mit einem von Schwarz und Rot in zwei Rei hen geschachten Schräglinksbalken. Gemeindefarben: Rot-Weiß Verleihung des Gememdewappens und Geneh migung der vom Gemeinderat am 29. September 1978 festgesetzten Gemeindefarben durch Be schluß der oberösterreichischen Landesregie rung vom 27. November 1978^. Übernahme des Adelswappens der aus Krain stammenden TschernembP, deren Christoph 1557 von seinem Schwager Eustachius von Scherffenberg die Herrschaft Windegg käuflich erwarb und damit zum Begründer der oberöster reichischen Linie dieses Geschlechtes wurde. Sein Sohn Hans brachte 1563 auch Schloß und Herrschaft Schwertberg an sich und wurde 1566 in den Herrenstand von Österreich ob der Enns aufgenommen^. Zum Streubesitz der nun verei nigten und auf drei Ämter verteilten Herrschaft Schwertberg gehörten neben den Untertanen häusern im heutigen Gemeindegebiet Allerheili gen auch die geistliche und weltliche Lehenschaft und Vogtei über die damalige Tragweiner Eilialkirche zu Allerheiligen sowie das Ungeld auf die Taferne daselbst; seit 1591 besaß die Herrschaft auch das Landgericht in den Pfarren Schwert berg, Tragwein und Perg''. - Entwurf des Wap pens: Alois Lueger, Perg. Nachweise: ^Kundmachung; LGBl. für Oö. 74/1978 - ^A. Starkenfels - J. Kirnbauer, Oberösterreichischer Adel (Wap penbuch Siebmacher Bd. 4 Abt. 5, 1885-1904) S. 503ff Tf. 116: Ursprüngliches Wappenbild war ein in drei Reihen geschachter Schrägbalken. Erster Nachweis der obigen Form: Siegel des Hans Georg an einem gegenseitigen Dienstvertrag vom 1. Juni 1605, den er als „einer löblichen Landschaft des Erzherzogtumes Österreich ob der Enns bestellter Ober hauptmann in dem Machlandviertel" mit seinem Unter hauptmann Thomas Seeauer abschloß (Orig. im OÖLA) - ^G. GrüU, Burgen und Schlösser im Mühlviertel (2. Aufl. 1968) S. 157 - Über das bedeutendste Mitglied der oberöster reichischen Tschernembl, den Vorkämpfer des politischen Protestantismus in Österreich und die ständischen Vorrechte: H. Sturmberger, Georg Erasmus Tschernembl. Forschimgen zur Geschichte Oberösterreichs 3 (1953) - ""G. Grüll, Wein berg, die Entstehungsgeschichte einer Mühlvierüer Wirt schaftsherrschaft. Mitteilungen des Oö. Landesarchivs Bd. 4 (1955) S. 12 - Skizze der arrondierten Wirtschaftsherrschaft Schwertberg nach dem Stand vom Jahre 1603, ebda S. 14 - Über Beschwerden der tschernemblischen üntertanen: OÖLA, HA. Schwertberg Bd. 6 Nr. 2.

Altenfelden Pol. Bez. Rohrbach Gemeindewappen: In Grün mit silbernem, gewelltem Schildfuß, darin ein grüner Wellenbalken, ein golde ner, aufgerichteter, rotbezungter Steinbock. Gemeindefarben: Grün-Gelb Verleihung des GemeindeWappens und Geneh migung der vom Gemeinderat am 17. März 1978 festgesetzten Gemeindefarben durch Beschluß der oberösterreichischen Landesregierung vom 24. AprU 1978L Das Motiv zum Gemeindewappen bildet zum ei nen der in der Nordkapelle der Pfarrkirche ange brachte Grabstein der Gertrude Steinböck aus dem Jahre 1355 mit einem aufsteigenden Stein bock im „redenden" Wappen^, zum anderen nimmt das Horntier aktuellen Bezug auf den 1969 errichteten großen Wüdpark^. - Die Wellen sym bolisieren die Kleine und Große Mühl, die die na türliche östliche bzw. westliche Begrenzung des auf einem Höhenzug zwischen den beiden Rüs sen gelegenen Gemeindegebietes büden''. - Ent wurf des Wappens: Herbert Erich Baumert, Linz. Nachweise: 'Kundmachung; LGBl, fürOÖ. 26/1978; Abb. der Verleihungsurkunde: W. Katzinger, Altenfelden, Rück blick-Rundblick (1978) S. IX - ^O. Kastner, Das obere Mühl viertel, sein Wesen und seine Kunst (1938) S. 80, Abb. S. 97; ebenso: Altenfelden a. a. O. S. 103, Abb. S. XIV- ^H. Reuss, Bericht über die Entwicklung des Wildparks, Altenfelden a. a. O. S. 116-''F. Winkler, Der Bezirk Rohrbach-Ein wirtschafts- und heimatkundlicher Atlas (1967) S. [27]. Arbing Pol. Bez. Perg Gemeindewappen: In Grün ein goldener, vom Schild fuß ausgehender, zweigeschossiger Wehrturm mit schwarzem Sockelgesims; im Sockelgeschoß eine schwarze, rechteckige Türöffnung, im oberen Geschoß eine schwarze, rechteckige Öffnung; bekrönt mit zwei Rundbogenzinnen und zwei erhöhten, dreigeschossi gen Eckerkern mit je einer Schwalbenschwanzzinne und einer schwarzen, quadratischen Fensteröffnung in den mittleren Geschossen, dazwischen ein Gußerker mit schwarzem Dach und schwarzer, rechteckiger Fen steröffnung. Gemeindefarben: Grün-Gelb-Schwarz Verleihung des Gemeindewappens und Geneh migung der vom Gemeinderat am 25. September 1979 festgesetzten Gemeindefarben durch Bescfiluß der oberösterreichischen Landesregie rung vom 17. Dezember 1979L Heraldisch stUisierte Darstellung des mächtigen, freistehenden Wehrturmes der 1483 unter Einbe ziehung älterer Bauteile errichteten heutigen Pfarrkirche als markantes örtliches Wahrzeichen und originelles Sinnbild für das Gemeindewap pen. Das nördlich des Chores stehende, von Zin nen und Schützentürmchen bekrönte schwere Bauwerk ist der zum Kirchturm umfunktionierte ursprüngliche Schloßturm der nicht mehr vor handenen mittelalterlichen Burganlage^. - Ent wurf des Wappens: Alois Lueger, Perg. Nachweise: 'Kundmachung:LGBl. fürOÖ. 1/1980-^B. Ulm, Das Mühlviertel - Seine Kunstwerke, historischen Lebens und Siedlungsformen, österr. Kunstmonographie Bd. 5 (1971) S. 55; Kunstdenkmäler in Österreich, hgg. von R. Hootz, Bd. OD., Nö. u. Bgld. (1967) Abb. 13. Amreit Pol. Bez. Rohrbach Gemeindewappen: In Grün ein goldener, mit einem ro ten Rost belegter Balken, begleitet oben von zwei und unten von einer silbernen Kartoffelblüte mit goldenen Staubblättern. Gemeindefarben: Grün-Gelb-Grün Verleihung des Gemeindewappens und Geneh migung der vom Gemeinderat am 31. Oktober 1977 festgesetzten Gemeindefarben durch Be schluß der oberösterreichischen Landesregie rung vom 20. März 1978^. Die Symbole des Wappens verbinden in harmo nischer Synthese das wirtschaftliche und kirchli che Leben in der Gemeinde: Die Kartoffelblüten nehmen Bezug auf die im Jahre 1923 erfolgte Gründung des ,,Saatbauvereines Arnreit", der ersten genossenschaftlichen Vereinigung Ober österreichs, die sich mit der Zucht und der Ver mehrung von Saatgut beschäftigte^; sie verwei sen außerdem auf die ökonomische Bedeutung des Kartoffelanbaues im leichten, trockenen Bo den des Mühlviertels, auf das fast fünfzig Prozent der Kartoffelproduktion des Landes Oberöster reich entfallen^. - Der Rost als Attribut des hl. Laurentius deutet auf das Patrozinium der seit 1950 selbständigen, von den Praemonstratensern des Stiftes Schlägl betreuten Pfarre ArnreiH. Nach der zumTeü legendärenPassio wurde Laurentius als Archidiakon von Rom im Jahre 258 auf einem Rost über beständigem Feuer zu Tode gemartert^. - Entwurf des Wappens: Herbert Erich Baumert, Linz.

Nachweise: 'Kundmachung: LGBl. für OD. 17/1978- 'Bau ernland Oberösterreich - Entwicklungsgeschichte seiner Land- und Forstwirtschaft (1974) S. 472; im Jahre 1924 wurde in Arnreit mit einer Subvention des Landeskulturrates in der Höhe von achthundert Schilling die erste Saatgutreinigungs anlage installiert-'Bauernland Oberösterreich a. a. O. S. 253 - H. L. Werneck, Naturgesetzliche Einheiten des Pflanzen baues. Getreidebau, Futterbau, Obst. Atlas von Oberöster reich, Erläuterungsband 2 (1960) S. 39 - ""H. Ferihumer, Die Seelsorgestationen der Diözese Linz, Austria Sacra 1/11 4. Lfg. (1974)S. 36-5H. L. Keller, Reclams Lexikon der HeUigen und der biblischen Gestalten - Legende und Darstellung in der bildenden Kunst (4. Aufl. 1979) S. 328. Aschach a. d. Steyr Pol. Bez. Steyr-Land Gemeindewappen: In Blau über goldenem Dreiberg zwei aufrechte, zueinander gekehrte, silberne Hifthör ner mit den Mundstücken nach unten, goldenen Be schlägen und silbernen Schnüren. Gemeindefarben: Blau-Weiß-Grün Verleihung des Gemeindewappens und Geneh migung der vom Gemeinderat am 11. Dezember 1976 festgesetzten Gemeindefarben durch Be schluß der oberösterreichischen Landesregie rung vom 17. Jänner 1977^. Persönliches Wappen des Abtes Ulrich IV. von Garsten^, unter dessen Regierung 1513 das ver größerte Langhaus der Pfarrkirche in Aschach geweiht wurde^. - Der Dreiberg kennzeichnet zugleich die landschaftliche Lage der Gemeinde auf hügeligem Terrain zwischen dem Steyr- und dem Ennsfluß'^; die Hörner kann man gemeinhin auch als Hinweis auf die Jagd verstehen. - Ent wurf des Wappens; Herbert Erich Baumert, Linz. Nachweise: 'Kundmachung: LGBl. für Oö. 4/1977 - 'G. F. Friess, Die Wappen der Äbte von Garsten. Jahrbuch Adler NF Bd. 1 (1891) S. 33, Abb. Taf. I Fig. 1 - AbtUlrich (1495-1524) entstammte der Steyrer Messererfamilie Praunauer; Grab stein der Margarethe Scheuer (f 1491) und der Margaretha Lemmerzagl (t 1509), Gattinnen des Stefan bzw. Georg Praunauer mit dem Wappenschild dieser Familie an der Stadtpfarrkirche Steyr (A. Panz, Jahrbuch Adler NF Bd. 21 [1911] S. 91) - 'Dehio Oberösterreich (4. Aufl. 1958) S. 26 - "Höchste Erhebung: Hochhub, 609 m, mit herrlicher Fern sicht. Osterreichische Karte 1:50.000, Blatt 68. Baumgartenberg Pol. Bez. Perg Gemeindewappen: Gespalten; rechts in Silber eine blaue heraldische Lilie, deren Mittelteil oben als lateini sches Kreuz endet; links in Rot ein silberner Adler. Gemeindefarben: Blau-Weiß Verleihung des Gemeindewappens und Geneh migung der vom Gemeinderat am 23. Mai 1978 festgesetzten Gemeindefarben durch Beschluß der oberösterreichischen Landesregierung vom 12. Juni 19781. Bestimmendes Element des Gemeindewappens ist die Symbolisierung des für den Ort dominan ten, 1141 von Otto von Machland und seiner Ge mahlin Jutta von Peüstein gegründeten, 1784 aufgehobenen Zisterzienserstiftes mit der archi tektonisch bedeutenden heutigen Pfarrkirche^. - Die mit einem Kreuz besteckte blaue Lilie ver weist auf das Patrozinium und Titularfest ,,Mariae Himmelfahrt"3. - Der sübeme Adler in Rot ist dem auf zwei Miniaturen in einem Urbar des Klo sters Baumgartenberg (ca. IBBS)"* dargestellten sogenannten ,,Machländer Wappen" entnom men, das vom Stift-in teüs anderer Farbgebung - geführt wurde® und auch als Vorbild für das oberösterreichische Landeswappen angesehen wird®. - Entwurf des Wappens: Alois Lueger, Perg. Nachweise: 'Kundmachung: LGBl. fürOÖ. 34/1978 -'Dehio Oberösterreich (4. Aufl. 1958) S. 37f - 'Die Lilie galt in der mittelalterlichen Mystik als Zeichen der makellosen Reinheit und jungfräulichen Mutterschaft - M. Lurker, Wörterbuch der Symbolik, Kröners Taschenausgabe Bd. 464 (1979) S. 361; F. Urech, Lexikon christlicher Symbole (1974)5. 156-"Original GÖLA, StiA. Baumgartenberg, Hs. 5 fol. 1" u. 7" — Aus stellungskatalog des Oberösterreichischen Landesarchivs: Oberösterreich in der Geschichte (1971) S. 7f, Abb. 2 u. 3; A. Hoffmann, Das Wappen des Landes Oberösterreich als Sinnbild seiner staatsrechtlichen Entwicklungsgeschichte (1947) S. lOf, Abb. Tf. 2u. 3. -'Erster Nachweis: Rücksiegel auf dem Abt- und Konventsiegel einer Urkunde aus dem Jahre 1390 (OÖLA, Neuerwerbungen Urk. K II L. 13); A. Hoffmanna, a. O. S. 11-'A. Hoffmarma. a. O. S. 9ffÄlteste erhaltene farbige Zeichnung des Landeswappens in einer zwischen 1384 und 1395 für Herzog Albrecht III. ange fertigten Handschrift (,,RationaIe divinorum officiorum" des Bischofs Wilhelm Duranti, ins Deutsche übersetzt vom Hof kaplan des Herzogs, Leopold Stainreuter; österr. Nat.-Bibl. Wien, Codex 2765 fol. 42'; Abb.: A. Hoffmann a. a. O. Tf. 17). Auf landesfürstlichen Siegeln ist das Wappen des Landes ob der Enns erstmals 1418 unter der Regierung des Herzogs Ernst nachweisbar (K. Sava, Die Siegel der österreichischen Regenten bis zu Kaiser Max I. [1871] Tf. V, 62). Berg im Attergau Pol. Bez. Vöcklabruck Gemeindewappen: In Silber eine grüne, flache Spitze, darüber zwei blaue, sechsstrahlige Sterne. Gemeindefarben: Grün-Weiß

Verleihung des Gemeindewappens und Geneh migung der vom Gemeinderat am 20. Oktober 1978 festgesetzten Gemeindefarben durch Be schluß der oberösterreichischen Landesregie rung vom 18. Dezember 1978^. Sinnbildliche Darstellung des Gemeindenamens^; die grüne Farbgebung soU die landwirt schaftliche Strukturierung der Gemeinde^ ver bunden mit der Bedeutung des Fremdenver kehrs'* als wesentlichen Erwerbszweig der Be wohner unterstreichen. - Entwurf des Wappens: Josef Sommerauer, Berg i. A. Nachweise; 'Kundmachung: LGBl. für Oö. 4/1979 - ^Erst mals schriftlich 1260 als ,,Attersperch" in einer Schaunberger Urkunde vom 6. Februar über einen Schiedsspruch betref fend die Vogtei Seewalchen; OÖUB Bd. 3 (1862) S. 268 (K. Schiffmann, Historisches Ortsnamen-Lexikon des Lan des Oberösterreich Bd. 1 [1935] S. 44) - ^H. Maurer, Größe und Bodennutzung der Gemeinden. Atlas von Oberöster reich, Erläuterungsband 2 (1960) S. 216 - ""Bei 850 Einwohner mit 200 Häuser über 100.000 Gäste-Nächtigungen im Jahre 1978 (Amtliche Linzer Zeitung Folge 43 v. 25. Oktober 1979 S. 1501). Buchkirchen Pol. Bez. Wels-Land Gemeindewappen: In Blau zwei silberne, aus dem Schildfuß wachsende, auswärts geneigte Buchenblät ter, darüber die goldene Krümme eines Bischofstabes. Gemeindefarben: Blau-Weiß-Blau Verleihung des Gemeindewappens und Geneh migung der vom Gemeinderat am 17. Jänner 1978 festgesetzten Gemeindefarben durch Be schluß der oberösterreichischen Landesregie rung vom 17. April 1978*. Das Pontifikal-Insignium - Symbol diözesaner Regierungsgewalt^ - erinnert an die um 985/991 von Bischof Pilgrim von Passau zur Neuordnung der alten kirchlichen Zehentrechte im Traungau einberufene Synode von Mistelbach^. Die nach dem um 1300 verfaßten Kremsmünsterer Urbar damals bereits verfallene Johanneskirche von Mi stelbach'* war die Urpfarre des Traungaues und als solche seinerzeit der seelsorgliche Mittelpunkt nicht nur des Ufgaues®, sondern später auch des neu besiedelten Gebietes zwischen Traun und Enns; zu ihrem Sprengel gehörten u. a. die Pfar ren Sierning, Naarn, Schönering, Linz und Krenglbach®. - Die beiden Blätter sollen für den Gemeindenamen'' reden: erstmals 1179 ,,Puechchirichen" in einer Urkunde des Papstes Alexan der III. für Kremsmünster®. - Entwurf des Wap pens: Herbert Erich Baumert, Linz. Nachweise: 'Kundmachung: LGBl. für Oö. 23/1978 - ^B. B. Helm, Wappenbrauch und Wappenrecht In der Kirche (1947) S. 78ff. - ^Zu Buchkirchen gehörende Ortschaft und Katastralgemeinde - ''K. Schiffmann, Die mittelalterlichen Stiftsur bare des Erzherzogtums Österreich ob der Enns Bd. 2 (1913) S. 223 - T3er Ufgau, das altbaierische SiedeUand zwischen Hausruck und Traun, bildete später die westliche Hälfte des Traungaues. I. Zibermayr, Noricum, Baiern und Österreich (2. Aufl. 1956) S. 108 - <^Ders. S. 317 - '„Kirche am oder im Buchenwald." K. Schiffmann, Historisches Ortsnamen-Le xikon des Landes Oberösterreich Bd. 3 (1940) S. 93- ®OÖUB Bd. 2 (1856) S. 365. Dorf a. d. Pram Pol. Bez. Schärding Gemeindewappen: Über goldenem Dreiberg in Rot zwei silberne, abgewendete, steigende Fische. Gemeindefarben: Rot-Gelb-Rot Verleihung des Gemeindewappens und Geneh migung der vom Gemeinderat am 23. Juni 1978 festgesetzten Gemeindefarben durch Beschluß der oberösterreichischen Landesregierung vom 16. Oktober 1978*. Familien Wappen der Augendopler^, die in der Ortschaft Augendobl seßhaft waren®. Erster Kir chenbau (Wolfgang-Kapelle) 1481 durch Sieg mund Augendopler'* mit Erlaubnis des Grund herren Siegmund Graf Schaunberg und des zu ständigen Pfarrers von Taiskirchen, geweiht 1501 durch Bischof Wigileus von Passau. - Entwurf des Wappens: Herbert Erich Baumert, Linz. Nachweise: 'Kundmachung: LGBl. für Oö. 68/1978 - 'A. Starkenfels - J. Kirnbauer, öberösterreichischer Adel (Wappenbuch Siebmacher Bd. 4 Abt. 5, 1885-1904) S. 10 Tf. 4 (hier schwarzer Dreiberg); 1515: farbige Zeichnung mit grünem Dreiberg, OÖLA, Weinberger Archivalien Hs. 48 fol. 19 - ^N. Grabherr, Historisch-topographisches Hand buch der Wehranlagen und Herrensitze Oberösterreichs (1975) S. 124:1170: ,,Rudolfus de Ovchentobel" in einer Tra dition für das Stift Formbach (OÖUB Bd. 1, 1852, S. 749) - "•Roter Marmor-Wappengrabstein ,,. . . Edl Sigmundt Augkhentobler zu Dorff, erststiffter diser Kapelln . . ."an der Pfarrkirche (österr. Kunsttopographie Bd. 21, Die Denkmale des Politischen Bezirkes Schärding, 1927, S. 83. Eberschwang Pol. Bez. Ried i. I. Gemeindewappen: In Gold auf grünem Dreiberg ein schwarzer, rot bezungter, schreitender Eber. Gemeindefarben: Grün-Gelb

Verleihung des Gemeindewappens und Geneh migung der vom Gemeinderat am 26. Februar 1979 festgesetzten Gemeindefarben durch Be schluß der oberösterreichischen Landesregie rung vom 26. März 1979^. Bildliche Bezugnahme auf den Gemeindenamen^ und Hinweis auf den die östliche Grenze der Gemeinde bildenden Höhenrücken des Haus ruckausläufers Sulzberg - Turmberg - Schloß berg. - Entwurf des Wappens: Karl Almanneder. Nachweise: 'Kundmachung: LGBl. für Oö. 30/1979 - ^Erste bekannte Nennung: ca. 1075,, Eberswanch" in dem allerdings unechten Stiftbrief des Klosters St. Nikola bei Passau (OÖUB Bd. 2 [1856] S. 106); - ca. 1110 „eberiswanch" in einer Ur kunde Bischof Udalrichs von Passau, mit der er das in Verfall gekommene Kloster St. Nikola wiederherstellt und ihm seine Güter und Rechte übergibt. OÖUB Bd. 2 (1856) S. 131. Eberstalzell Pol. Bez. Wels-Land Gemeindewappen: In Silber auf einer roten, durchge henden Brücke mit drei bogenförmigen Durchlässen ein schwarzer, wachsender Eber. Gemeindefarben: Rot-Weifi- Schwarz Verleihung des Gemeinde Wappens und Geneh migung der vom Gemeinderat am 20. Dezember 1976 festgesetzten Gemeindefarben durch Be schluß der oberösterreichischen Landesregie rung vom 2. Mai 1977^. Der Eber ist das redende Sinnbild für den Gemeindenamen^ und zugleich als Wappentier Kremsmünsters^ ein spezieller Hinweis auf die enge geschichtliche Verbindung des Stiftes mit der als frühe Missionsstation (Mönchs,,zelle") gegründeten und noch heute inkorporierten Pfarre'*. - Die 1956/57 fertiggestellte, in Natur stein gemauerte Autobahnbrücke wurde als ein bei der Projektierung der heutigen A 1 im Jahre 1938 für den damaligen Stand der Techrük be merkenswertes Ingenieurbauwerk® imd archi tektonisch interessantes Wahrzeichen der Ge meinde in das kommunale Wappen aufgenom men. - Entwurf des Wappens: Herbert Erich Baumert, Linz. Nachweise: 'Kundmachung: LGBl. für Oö. 20/1977 - ^Erstmals 777 im Stiftbrief des Bayernherzogs Tassilo HI. für Kremsmünster bzw. 791 in der Bestätigung des Klosterbesit zes durch Karl d. Gr. als „Eporestal" (= Tal der Eber): H. Wolf ram, Die Gründungsurkunde Kremsmünsters, in: Die An fänge des Klosters Kremsmünster - Erg.-Bd. zu den Mitt. d. Oö. Landesarchivs 2 (1978) S. 77 u. 80. -1299: „Eberstalcel le", A. Achleuthner, Das älteste Urbarium von Kremsmün ster (1877) S. 6, 47, 49f. (K. Schiffmann, Die mittelalterlichen Stiftsurbare des Erzherzogtums Österreich ob der Enns Bd. 2 [1913]S. 117) - K. Schiffmann, Historisches Ortsnamen-Le xikon des Landes Oberösterreich Bd. 3 (1940) S. 125 - ^W. Neumüller, Zur Stiftsgeschichte. 1200 Jahre Kremsmün ster/Stiftsführer (1977) S. 11 - Eberwappen im Siegel des Ab tes Martin II. v. Polheim 1376 Nov. 1, Abb.: österr. Kunst topographie Bd. XLIll/1 (1977) S. 584. - ■'Personalschematis mus der Diözese Linz für das Jahr 1978 (1978) S. 395 - 'Ge wölbebrücke, 240 m lang, 30 m über der Talsohle, sieben Bo gen je 20 m lichter Weite; bis zu den Gewölbescheiteln von der RAB erstellt (Teilstück Sattledt-Vorchdorf am 26. August 1960 eröffnet) - H. Rukwied, Die Reichsautobahnen im Gau Oberdonau. Zeitschrift Oberdonau Jg. 1 (1941) H. 4 S. 16, 18 - J. Aichhorn, Der Straßenbrückenbau in Oberösterreich. Zeitschrift Oberösterreich Jg. 7 (1957) H. 2/3 S. 89 Abb. S. 108. Edlbach Pol. Bez. Kirchdorf a. d. Kr. Gemeindewappen: Auf blauem, wellenförmigem Schildfuß, darin eine silberne Wellenleiste, in Gold ein grünes Erlenblatt, von dessen Stiel rechts und links ein grüner, nach oben gebogener Zweig mit drei grünen, auswärts gewendeten Früchten aufwächst. Gemeindefarben: Grün-Gelb Verleihung des Gemeindewappens und Geneh migung der vom Gemeinderat am 15. Dezember 1977 festgesetzten Gemeindefarben durch Be schluß der oberösterreichischen Landesregie rung vom 10. April 1978*. Die Wappendarstellung basiert auf der ursprüng lichen Schreibweise des Ortsnamens: erstmals 1190 „Erlibahc"^, dann 1259 ,,Erlpach"® == Bach an dem Erlen stehen". - Entwurf des Wappens: Herbert Erich Baumert, Linz. Nachweise: 'Kundmachung: LGBl für Oö. 22/1978 - ^Schen kungsurkunde des Bischofs Otto 11. von Bamberg an das Hospital am Pyhrn, OÖUB Bd. 2(1856)S. 424-'Bischof Bert hold von Bamberg bestätigt am 25. Oktober in Attersee dem Spital am Pyhrn seine Güter; OÖUB Bd. 3 (1862) S. 264 - "K. Schiffmann, Historisches Ortsnamen-Lexikon des Lan des Oberösterreich Bd. 3 (1940) S. 132- Erle: ahd. erila, erla, mhd. erle (J. A. Schmeller, Bayerisches Wörterbuch Bd. 1 [1872] S. 143). Eggerding Pol. Bez. Schärding Gemeindewappen: In Silber ein schwarzer, aufgerich teter Bär mit roter Zunge und roten Krallen, der in den vorderen Tatzen eine rote Hacke hält. Gemeindefarben: Gelb-Rot-Weiß

Verleihung des Gemeindewappens und Geneh migung der vom Gemeinderat am 24. November 1978 festgesetzten Gemeindefarben durch Be schluß der oberösterreichischen Landesregie rung vom 18. Juni 1979^. Das Wappentier verweist auf das 1825 erloschene Geschlecht der Hackledter^, die vom Ende des 14. Jahrhunderts bis 1802 hier ihren Edelsitz, nach dem sie sich nannten, bewohnten^ - Mit Di plom vom 7. Oktober 1739 wurde das Geschlecht vom Kurfürsten Karl Albrecht in den bayerischen Freiherrenstand, nach der Erwerbung des Inn viertels 1787 durch Kaiser Josef II. in den Reichs freiherrenstand erhoben". - Entwurf des Wap pens: Ernst Amering, Ried i. I. Nachweise: ^Kundmachung; LGBl. für Oö. 54/1979 - ^A. Starkenfels - ]. Kirnbauer, Oberösterreichischer Adel (Wappenbuch Siebmacher Bd. 4 Abt. 5, 1885-1904), S. 82 Tf. 30: In goldenem Schild ein schwarzer Bär mit einem sil bernen Beil in den Pranken (nach einem Stammbuchblatt des Wolf Matfhias aus dem Jahre 1698). - Ersfe schriffliche Er wähnung: 1377 Oktober 13: Qiunrat Hächelöder in einer Schenkungsurkunde an den Pfarrer von Sf. Marienkirchen (OÖUB Bd. 9, 1906, S. 336) - 1503: Wolf Hacklödfer (OÖLA, Schlüßlberger Archiv Hs. 44 fol. 86) - ^österr. Kunsffopographie Bd. 21 (Die Denkmale des Polifischen Bezirkes Schärding, 1927) S. 143-"G. A. Seyler, Abgestorbener Baye rischer Adel (Wappenbuch Siebmacher Bd. 6 Abt. 1 Teil 2, 1906) S. 60. Enzenkirchen Pol. Bez. Schärding Gemeindewappen: Unter rotem Schildhaupt, darin drei goldene Kugeln, in Silberein blauer, goldbewehr ter und gekrönter Greif mit roter Zunge. Gemeindefarben: Weiß-Blau Verleihung des Gemeindewappens und Geneh migung der vom Gemeinderat am 27. Mai 1978 festgesetzten Gemeindefarben durch Beschluß der oberösterreichischen Landesregierung vom 16. Oktober 1978L Der Greif - ein Fabeltier orientalischen Ur sprungs als Kombination eines Löwenkörpers mit Flügeln, kräftigen Fängen und einem Adler kopf^ - erinnert als Wappenemblem an das 1158 erloschene bayerische Grafengeschlecht Formbach-Neuburg^, deren Komitat sich im allgemei nen über den Elächenraum der späteren Landge richte Schärding und Ried erstreckte, die schließ lich durch kaiserliche Belehnung 1284 an das wittelsbachische Haus kamen". - Die drei goldenen Kugeln im Schildhaupt deuten als Attribut des hl. Nikolaus® auf das bis ins 12. Jahrhundert zu rückreichende Kirchenpatrozinium®. - Entwurf des Wappens: Herbert Erich Baumert, Linz. Nachweise: 'Kundmachung: LGBl. für Oö. 67/1978 - ^D. Forstner OSB, Die Welt der Symbole (2. Aufl. 1967) S. 356f. - ^Wappen Eckbert 1. auf dessen Marmorgrabsfein aus dem späten 13. Jahrhundert in einer Seitenkapelle der ehemaligen Klosterkirche Vornbach: Ein Greif, der einen Ha sen in den Fängen hält (K. Stadler, Die Wappen der nieder bayerischen Landkreise und Gemeinden [i960] S. 66) - "J. Sfrnadt, Erläuterungen zum historischen Atlas der österr. Alpenländer 1. Abt. (Landgerichtskarte) 1. Teil Oberöster reich (1917) S. 157 - ^Nach der legendären Erzählung aus der griechischen Überlieferung rettete Nikolaus mit dieser Gabe drei arme junge Mädchen vor dem Verkauf in ein Freuden haus (H. L. Keller, Reclams Lexikon der Heiligen und der bi blischen Gestalten - Legende und Darstellung in der bilden den Kunst, 1979, S. 390). Die im Morgen- wie im Abendland seit dem Mittelalter gepflogene hohe Verehrung dieses Volksheiligen knüpft an die historischen Persönlichkeiten des um 350 gestorbenen Bischofs von Myra (heute Demre) in Kleinasien und des Abtes Nikolaus von Sion (t 564). Brock haus-Enzyklopädie Bd. 13 (1971) S. 472 - '■Über die Baugeschichte des Gotteshauses sind keine Archivalien erhalten; bis 1784 war Enzenkirchen eine Filiale der Mutterpfarre Raab, österr. Kunsttopographie Bd. 21 (Die Denkmale des Politi schen Bezirkes Schärding, 1927) S. 84 - Um 1120 ,,Enzinchirchen": M. Heuwieser, Die Traditionen des Hochstiftes Pas sau. Quellen und Erörterungen zur bayerischen Geschichte NF. Bd. 6 (1930) S. 152. Fremberg Pol. Bez. Schärding Gemeindewappen: Geteilt durch eine silberne Wellen leiste; oben in Rot ein goldener, schreitender, rot bezungter Leopard; unten in Grün ein silberner, schma ler Bogen, oben besteckt mit einem silbernen Kreuz. Gemeindefarben: Rot-Weiß-Grün Verleihung des Gemeindewappens und Geneh migung der vom Gemeinderat am 15. März 1977 festgesetzten Gemeindefarben durch Beschluß der oberösterreichischen Landesregierung vom 16. Mai 1977". Der heraldische Leopard - ein Löwe, der seinen Kopf dem Beschauer zuwendet^ - steht als Sym bol für den Patron der Pfarrkirche, den hl. Willi bald, Benediktinermönch und später Bischof von Eichstätt®, geboren um 700 als Sohn des angel sächsischen Königspaares Wunna und Richard, daher der,,Leopard of England" aus dem könig lichen Wappen, das jedoch erst im 12. Jahrhun-

dert entstand'*. - Die untere Hälfte des Gemein dewappens zeigt das Warenzeichen der ehemali gen Schwertschmiede® des Hammerwerkes Santler am Haibach, der durch das Wellenband angedeutet wird. - Entwurf des Wappens: Alois Dalier, Haibach. Nachweise: 'Kundmachung: LGBl. für Oö. 26/1977 - ^D. L. Galbreath/L. Jequier, Lehrbuch der Heraldik (1978) S. 126 Abb. 232 - ^H. L. Keller, Redams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten - Legende und Darstellung in der bildenden Kunst (1979) S. 512- '•Erstmals im Siegel Hein richs II. (1154^1189) nachweisbar: J. H. u. R. V. Pinches, The Royal Heraldry et England (1974) Abb. 23 - T)ie Schwert schmiede (Langmesserschmiede) befaßten sich mit der Er zeugung von Degen- und Säbelklingen; A. Hottmann, Wirt schaftsgeschichte des Landes Oberösterreich Bd. 1 (1952) S. 379 - Drei 1873 in Haibach bei Schärding genannte Häm mer stellten nur mehr Strohmesser her; G. Otruba/R. Kropf, Die Entwicklung von Bergbau und Industrie in Oberöster reich. Oö. Heimatblätter Jg. 25 (1971) H. 3/4 S. 85. Geretsberg Pol. Bez. Braunau Gemeindewappen: In Silber auf grünem Dreiberg ein blauer, gefranster Enzian mit grünem Kelch und zwei grünen Blättern. Gemeindefarben: Grün-Weiß-Blau Verleihung des Gemeindewappens und Geneh migung der vom Gemeinderat am 13. Dezember 1978 festgesetzten Gemeindefarben durch Be schluß der oberösterreichischen Landesregie rung vom 12. März 1979*. Das Gemeindewappen zeigt einen für diese Ge gend typischen Pflanzenbestand 2, womit insbe sondere die Fauna in dem 1965 zum Natur schutzgebiet erklärten Jackenmoos in Mühlberg® betont wird. - Der heraldische Dreiberg soll für den Gemeindenamen* reden sowie die geogra phische Lage in der hügeligen Moränenland schaft des Weilhart symbolisieren. - Entwurf des Wappens: Martin Stachl, Braunau a. I. Nachweise: 'Kundmachung: LGBl. für Oö. 25/1979- ^er gefranste Enzian (Gentiana ciliata) blüht im Spätsommer und Herbst in Wiesen und an Waldrändern und gehört nach An lage E zum § 10 der Oberösterreichischen Naturschutzver ordnung vom 5. April 1965 (LGBl. für Oö. 19/1965) zu den „Teilweise geschützten Pflanzen" - ^Verordnung der ober österreichischen Landesregierung vom 22. März 1965 (LGBl. für Oö. 20/1965) - Dazu: R. Krisai, Das Jackenmoos bei Ge retsberg -Ein Kleinod im Sterben. Jahrbuch des Oö. Museal vereines Bd. 117/1 (1972) S. 292tt. - "ca. 1120 „Geroltesperg" in den Traditionen des Stiftes Ranshofen (OÖUB Bd. 1, 1852, S. 212). Gösau Pol. Bez. Gmunden Gemeindewappen: In Blau drei silberne Spitzen, deren mittlere bis zum Schildrand reicht, darin ein roter Ammonit. Gemeindefarben: Rot-Weiß-Blau Verleihung des Gemeindewappens und Geneh migung der vom Gemeinderat am 20. Februar 1979 festgesetzten Gemeindefarben durch Be schluß der oberösterreichischen Landesregie rung vom 14. Mai 1979*. Das Wappenbild kennzeichnet in erster Linie die landschaftliche Lage der Gemeinde in der Berg welt der nördlichen Kalkalpen, die insbesondere vom Gosaukamm und dem mächtigen Dach steinmassiv im Süden geprägt wird®. - Der Am monit - ein Bewohner der vorzeitlichen Meere, von dem nur mehr das spiralig eingerollte, zwei seitig symmetrische Gehäuse oder dessen Ab drücke erhalten sind®, - weist als charakteristi sches Eossü auf die abgelagerte Makrofauna in den über Basiskonglomeraten aus kalkalpinen Geröllen liegenden Mergel- und Sandstein schichten des Gosautales*. - Entwurf des Wap pens: Alois Groiß, Gösau. Nachweis: 'Kundmachung: LGBl. für Oö. 47/1979 - ^H. Kohl, Naturräumliche Gliederung. Atlas von Oberöster reich, Erläuterungsband 2 (1960) S. 31 Abb. 16 -'Die vor Mil lionen Jahren ausgestorbene, über 5000 Arten zählende Tier art gehört zur großen Gruppe der Weichtiere und unter die sen zur Klasse der Kopffüßer mit äußerer Kalkschale. Brockhaus-Enzyklopädle Bd. 1(1966)8. 458 - Der bisher bekannte größte Ammonit aus den Gosauschlchten des Randograbens mit mehr als 40 cm Durchmesser konnte 1976 für die paläon tologische Sammlung des Oberösterreichischen Landesmu seums erworben werden. Jahrbuch des Oö. Musealverelnes Bd. 122/11 (1977) S. 68 - "V. Janlk, Geologie Oberösterreichs, Formationen, Ablagerungen und Gesteine, Tektonik und Landschaftsentwicklung. Atlas von Oberösterreich, Erläute rungsband 4 (1971) S. 16. Handenberg Pol. Bez. Braunau Gemeindewappen: Erniedrigt wellenförmig geteilt; oben in Rot eine silberne, linksgewendete, auf der Tei lungslinie schwimmende Ente mit goldenem Schnabel und goldenem Bein; unten in Blau drei silberne Wellen leisten. Gemeindefarben: Rot-Weiß-Blau Verleihung des Gemeindewappens und Geneh migung der vom Gemeinderat am 15. September

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