läßt sich vom 21. November 1577 bis heute lückenlos verfol gen. Zwar wechseln die Namen der 16 Inhaber, aber sie alle sind durch Blutsbande miteinander verknüpft. Seit 1820 - Einheirat des Wundarztes imd Feldschers Joseph Dückelmann aus Zell am Main! - ist auch kein Namenswechsel mehr eingetreten, daher die übliche Bezeichnung: Dückelmann - sches Haus. Der mit den Quellen gründlich vertraute Verfasser entwirft recht lebensechte Bildnisse der Familienhäupter und ihrer verschiedenartigen Berufe, schenkt aber ebenso den Ehe frauen und Kindern Aufmerksamkeit und berücksichtigt lau fend die Ausgestaltung und die wirtschaftlich-finanziellen Probleme des Hauses. Er bereichert seine Darstellung in höchst schätzenswerter Weise, indem er eingehend - manchmal fast zu eingehend - auch die jeweiligen allgemei nen wirtschaftlich-sozialen, zeit- und kulturgeschichtlichen Bedingimgen schildert, die das Schicksal dieser Kleinstwelt erst richtig verstehen lassen. Ein Stück Heimatgeschichte im Spiegel einer Hausgeschichte, eine Art historischer „Revitalisierung" eines Hauses, die auch einen ortsfremden, aber heimatkundlich interessierten Laien zu fesseln vermag und als Modell zu ähnlichen Versu chen anregen soll. Josef Krüns Heimatbuch Putzleinsdorf, hrsg. v. d. Marktgemeinde Putz leinsdorf, o. J. (1979); Schriftleitung: Franz Hö^er. 165 Seiten mit vielen Abb. Das Vorbild zu diesem Heimatbuch war jenes von St. Martin i. M. (siehe Oö. Heimatblätter, 33. Jg., 1979, S. 234). Hatte dieses nur Textbilder, so werden im vorliegenden auch einige Fotos, vor allem verdienter Persönlichkeiten, wiedergegeben. Als niustrator konnte wiederum Gerhard Himschrodt ge wonnen werden. Anlaß für die Herausgabe dieser Broschüre war das 400jährige Marktjubiläum und der damit verbundene Putzleins dorfer Kultursommer. Eine Arbeitsgemeinschaft unter Leitung von OSR VS-Dir. F. Höfler, der auch OSR Vitus Ecker aus St. Martin i. M. angehörte, erarbeitete die Kapitel Geschichte, Marktwappen, Erdställe, Gemeinde, Marktrichter, Pfarre und Pfarrkirche, das Wallfahrtskirchlein Maria Bründl, Schule, Saiütätswesen, Wirtschaft, Post und Ver kehr; eine Geschichte der Häuser mit dazugehörigen Details wie Fassaden, Troadkästen, Bildstöcke usw. umfaßt etwa die Hälfte des Umfanges und ist durch interessante Illustrationen aufgelockert. Derart wird kurz, aber sehr anschaulich die Ei genart dieses Obermühlviertler Marktes vorgeführt. Die Kartenskizze mit den Lokalbahnprojekten Neufelden - Lembach - Oberkappel (hier nur bis Eilmannsberg) und Obermühl - Lembadi - Putzleinsdorf - Rohrbach fällt durch die schlampige Ausführung völlig aus dem Rahmen. Die be rühmte Vischer-Karte von Oberösterreich stammt aus 1669 (nicht 1670). Auf Seite 32 wird die Friedhofsverlegung in das Jahr 1861 datiert, 5. 89 heißt es ,,1860 Friedhofverlegung". Auch dieses Beispiel beweist, daß mit dieser Form eines Hei matbuches, das sich auf wesentliche Dinge beschränkt und ohne große wissenschaftliche Beiträge auskommt, dem Zweck mindest ebenso gerecht wird wie ein umfangreicher und teurer Großbrand, nämlich in der Bevölkerung das Ver ständnis für die Vergangenheit und die Probleme der Zukunft zu erreichen und damit die Liebe zur Heimat zu stärken. St. Martin i. I. Festschrift zum Jubiläum ,,200 Jahre Innviertel bei Österreich" 1979; hrsg. v. d. Gemeinde St. Martin i. L, 79 Seiten mit vielen Abb. S 50.-. Die von J. Greil, A. Gsottbauer, K. Höretzeder, Dr. H. Novak, K. Steininger und F. Türk gestaltete ,,Festschrift" anläßlich der Kulturtage von St. Martin im Innkreis, die im Zeichen der 200jährigen Zugehörigkeit des Innviertels zu Oberösterreich standen und mit einer Wappenverleihung verbunden waten, ist weitaus mehr als eine der üblichen Festschriften. Sie ist ge radezu ein sehr ansprechendes und gelungenes Heimatbuch dieser Innviertler Gemeinde geworden. Zunächst wird der Heimatdichter Max Karl vorgestellt, das neue Gemeindewappen und der „Jubiläumsbrunnen" be schrieben, dann folgt eine gut geschriebene Abhandlung ,,Das Innviertel 1779-1816". Anschließend wird „Die Ge meinde" dargestellt (mit ihren beiden Katastralgemeinden ,,Diesseits" und „Jenseits") und werden ihre geographische Lage (die Seehöhe wird - etwas unüblich - auf den Zentimeter genau angegeben), die Gründung und die Aufgaben und Lei stungen angeführt, weiters die Bevölkerungs- und Wirt schaftsstruktur kurz umrissen.,,Schulen, öffentliche Körper schaften und Vereine", „Geschichte der Pfarre St. Martin" sowie ,,St. Martin und das Schloß ün geschichtlichen Rück blick" sind die Titel der folgenden Kapitel. Dem ,,Juden stein", der „Siebenschläfer-Kapelle" und zwei Künstlern aus St. Martin (Prof. Hans Freilinger und Martin Kestler) sind kurze Darstellungen gewidmet. Gute Abbildungen, einige davon in Farbe, illustrieren dieses instruktive Gemein schaftswerk, das als Vorbild für ähnliche Publikationen die nen kann und durchaus das Attribut,,Heimatbuch" im be sten Sinne des Wortes verdient. D. A. Kulturzeitschrift Obeiösterreich, 29. Jg. (1979), 4 Hefte. Ei gentümer, Herausgeber und Verleger: Oö. Landesverlag Linz; Redakteur: Dr. Otto Wutzel. Einzelpreis S 55.-; Jahres abonnement S 178.-. Die bestens ausgestattete Zeitschrift ist von der Kulturszene unseres Landes nicht mehr wegzudenken. Die Anlage der einzelnen Hefte - neben einem Schwerpunktthema Berichte aus den Bereichen ,,Historische Kunst", ,,Kunst der Gegen wart", ,,Denkmalpflege", „Landeskunde" (im engeren Sinn),,,Oberösterreich aktuell" und „Literatur" - hat sich be stens bewährt. Die Redaktion ist stets neben der Lebendigkeit der einzelnen Artikel auch auf wissenschaftliche Exaktheit bedacht. Altes und Neues wird in guter Ausgewogenheit ge boten und so rrdt jedem Heft ein Fenster in unsere so reiche und vielfältige Kultur aufgestoßen (vgl. Titelbild von Heft 3). Heft 1 verweist mit seinem Titelbild - Hochzeitslader von der 1978 in Reichersberg gezeigten Braunauer Bürgerspatalskrippe - in das Innviertel. Neben dem Schwerpunktthema ,,Städte und Märkte des Innviertels" sind auch die anderen Beiträge durchwegs diesem Viertel gewidmet. - Heft 2 führt uns in das Kremstal, einer Landschaft, die zu Unrecht
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