OÖ. Heimatblätter 1980, 34. Jahrgang, Heft 1/2

sehr gute und typische, in der Größe der Wiedergabe aber ge legentlich etwas plump wirkende Schmiedeeisenarbeiten aus Steyr eingestreut; wirkungsvoll dagegen das Barockgitter im Vor- und Nachsatz. Die Textauswahl besorgte Carl Hans Watzinger, der auch die Einleitung schrieb. Aus Werken von Franz X. Pritz, Gregor Goldbacher, Anton RoUeder, Hans Hchegger, Josef Ofner, Carl H. Watzinger u. a. werden verschiedene Auszüge zu sammengestellt, die einen guten Überblick über Geschichte und Kultur der alten Eisenstadt geben und natürlich auch auf ihr einst so berühmtes Handwerk und die nicht minder be deutungsvolle Industrie Bezug nehmen. Berühmte Steyrer und Wahlsteyrer werden dabei ebenso behandelt wie Kata strophen, berühmte Bauwerke, die Ennsschiffahrt und einige Sagen. Den Abschluß der Texte bilden Ausblicke in die Um gebung von Steyr, wobei selbst noch das neue Felsbildermu seum in Spital am Pyhrn relativ ausführlich Erwähmmg fin det. Alles in allem ein würdiges, repräsentatives Geschenk für Steyr und für alle Liebhaber dieser schönen Stadt, deren Zahl sich im Zuge der zu erwartenden Besuchermenge der Landesausstellung ,,Die Hallstattkultur" im prächtig reno vierten Schloß Lamberg (das im Bild teil nur sehr spärlich ver treten ist) mächtig vermehren wird. Dietmar Assmcmn Tausend Jahre Steyr. Festschrift anläßlich des Stadtjubi läums, hrsg. vom Verein ,,1000 Jahre Steyr", Steyr 1980, 91 Textseiten, 32 Farbbildseiten. Ln. S 290.-. Wenngleich so tituliert, so ist es doch keine Festschrift im üb lichen Sinne, sondern - ähnlich wie das vorhin besprochene Werk - ein Bildband mit verschiedenen Essays zur Geschich te, Wirtschaft, Kultur und Kunst der alten Eisenstadt, wobei auch die Modeme nicht zu kurz kommt. Was den Text betrifft - die Textredaktion besorgte auch bei diesem Werk Prof. Carl Har\s Watzinger -so liest man gerne die einzelnen Abhand lungen und wird sie auch nach all den Feiern um das 1000Jahr-JubUäum noch gerne heranziehen. Auch die Abbildun gen von Alois Kranzmayr aus Steyr an sich sind zum über wiegenden TeU gut, gar nicht so wenige sogar hervorragend, und vermitteln ausgezeichnete Eindrücke über die Schönheit und über die Leistungen der jubilierenden Stadt. Sie würden aber, und das sei in aller Deutlichkeit hervorgehoben, ein weitaus besseres Layout verdienen. Ist der Satzspiegel im Textteil noch vertretbar, so ist er im Bildteil nur bei den weni gen ganzseitigen Abbildungen anwendbar. Die meisten Bild seiten wirken in ihrer manchmal geradezu konfusen Zusam menstellung von groß- und kleinformatigen Bildern dadurch nur noch schlechter. Nochmals, schade um die guten Bildvor lagen. Die mehr als knapp gehaltenen BUdtexte sind nur auf einem Beiblatt enthalten. Die gut geschriebenen Texte stammen von Volker Lutz, Gre gor Goldbacher, Veronika Handlgruber-Rothmayer, Carl Hans Watzinger, Otto Ehler, Waltraud Oser, Hermann Gold bacher, Enrica v. Handel-Mazzetti, Fritz Weidinger, Eva Lubinger, Walter Kerbl, Dora Dcmkl, Albert Mitringer, Hugo Schanovsky und Helmut Bürger. Sie lassen Vergangenheit und Gegenwart dieser reizvollen Stadt erstehen und sind nicht selten Liebeserklärungen an Steyr, was auch Bimdespräsident Dr. Kirchschläger, der von Kronstorf aus die Bür gerschule in Steyr besuchte, zum Ausdruck bringt, desglei chen Bürgermeister Franz Weiss, der seinen „Beitrag zur Festbroschüre als persönliches Bekenntnis zu dieser Stadt gewertet" wissen wiU. Dem Wunsche des sagenhaften Min nesängers Heiruich von Ofterdingen „Du gute Burg von Steier / Gott schenk' Dir noch manch lustsam Jahr" (S. 9) wol len wir uns gerne anschließen, D. Assmann RudoliZinnhobler (Hrsg.): Theologie in Linz (= Linzer Phil.- theol. Reihe, Bd. 12). Linz 1979 (OD. Landesverlag), Vlll u. 184 Seiten mit 15 Abb. Br. S 178.-. Die bereits bestens eingeführte Reihe widmete dem festlichen und historisch bedeutsamen Ereignis der Umwandlung der Phil.-Theol. Hochschule der Diözese Linz in den Rang einer theologischen Fakultät päpstlichen Rechts (rmd damit mit Gradiüerungsrecht) erfreulicherweise einen eigenen Band. Die Erhebung seitens der Römischen Kongregation für das katholische BUdungswesen mit 25. Dezember 1978 wurde von den zuständigen staatlichen Stellen anerkannt; die Feier fand am Festtag unseres Landespatrons, des hl. Leopold (15. November) vorigen Jahres statt. Der genaue Wortlaut der Errichtungsurkunde ist in lateinischer imd deutscher Sprache wiedergegeben. Nach einem kurzen Vorwort, gezeichnet von tmserem Diözesanbischof und dem Weihbischof, gibt der Kirchenhistori ker R. Zinnhobler einen Uberblick über die Geschichte dieser Anstalt, beginnend mit den ersten theologischen Vorlesun gen in Linz im Studienjahr 1672/73 bei den Jesuiten bis zum heutigen Stand. Ein Dokumentenanhang bereichert diese in teressante Studie. Eine weitere Ergänzung dazu bietet die Zu sammenstellung von J. Ebner über diejenigen Häuser in Linz, in denen das Theologiestudium beheimatet war bzw. ist. Die ser Beitrag wird durch sechs Textbilder und eirüge Abbildun gen im Kunstdruck-Bildteil am Schluß des Bandes illustriert. (Diesen Bildteil hätte man sich ein wenig umfangreicher ge wünscht, was den Informations- und Dokumentationswert der Broschüre erhöht hätte.) Derselbe Verfasser legt eine ge naue Hörerstatistik von 1806/07 bis 1978/79 vor. Das beigege bene Diagramm zeigt alle Höhen und Tiefen auf. Nach einer kurzen Darstellung der Publikationen dieser Lehranstalt werden die derzeitigen Theologieprofessoren samt ihrer Bi bliographien vorgestellt. Viel zu bescheiden ist der Bericht des Bibliotheksleiters H. Hollerweger. Die alten Handschriften, die älteste aus dem 9. Jahrhundert, Inktmabeln und Früh drucke und der Bestand von immerhin 88.000 Bänden wären einer eingehenden Darstellung wert. Unter dem Titel „Theologie heute" werden die einzelnen theologischen Disziplinen vorgestellt; der Beitrag „Recht und Kirche" ist sicher gerade zum gegenwärtigen Zeitpimkt von besonderem Interesse - er mündet aus in der Zielsetzimg „suprema lex salus animarum". Das Statut der Kath.-Theol. Hochschule Linz, die Studien ordnung und zu beiden ein Sachregister beschließen diese eindrucksvolle und interessante Zusammenstellung, die sich würdig an die bisherigen Bände dieser Reihe anschließt. D. Assmann

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