jährliche Zulage von 200 fl zu. Sein Gehalt als Bergmeister betrug damals, 1842, 700 fl jähr liches. Ramsauer war es auch möglich, seine vorgesetzte Behörde von der Notwendigkeit einer systemati schen Grubenausmauerung zu überzeugen. Bei der Gewinnung des dazu nötigen Steinmaterials stieß man auf Versteinerungen. Diese wurden, es waren Ammoniten von besonderer Größe, ge borgen und später mineralogischen Sammlun gen übergeben. Mit einer anderen Neuerung hatte Ramsauer weniger Erfolg. Statt der Häuer arbeit führte er Spritzwässerung im Abbau, dann auch im Vortrieb ein. Nach Anfangserfolgen hörte Ramsauer aber mit dem Spritzverfahren im Vorbau wieder auf, offenbar wurden dadurch die Strecken durchfeuchtet und aufgebläht, was frühzeitige Verrüstungen notwendig machte^". Ramsauer begleitete auch den Salzobermann, Hofr. Franz Ferdinand v. Schiller, auf seinen Dienstreisen zu den Salzbergen von Hall, Hallein und Berchtesgaden, 1834/35^^. Der Ausseer Salz berg stand 1830-1833 unter der Aufsicht Ramsau ers, und zumindest 1833 mußte er 14tägig Inspek tionsreisen dorthin unternehmen. Auch als 1852 im Ausseer Salzberg ein gefährlicher Gruben brand ausbricht, wird Ramsauer zu Hilfe gerufen und erhielt später dafür eine Belobigung^^. Die Uirüegung des steilen Hauptweges am Hallberg wird von Ramsauer 1848 vorgeschlagen und un ter seiner Leitung in vier Jahren durchgeführt^3. Auch die Tassiloquelle in Bad Hall verdankt ihre derzeitige Fassung Ramsauer. In den Jahren 1848,1853 und 1857/58 war Ramsauer deshalb in Bad HaU und führte die notwendigen Bohrungen und Fassungsarbeiten mit mitgebrachten Berg leuten durch^". Im Heimathaus Bad Hall befindet sich auch ein mit Joh. Georg Ramsauer, k. k. Bergmeister, signierter Plan über den Jodquellen-Schacht. Für seine bergmännischen Leistungen wird Ram sauer schließlich 1855 durch eine Auszeichnung geehrt. Im Schreiben des Finanzministeriums vom 10. Oktober 1855 heißt es: ,,Se k.k. Apostoli sche Majestät haben mit Allerhöchster Entschlie ßung vom 4. d. M. dem Hallstätter Bergmeister, Johann Georg Ramsauer, in Anerkennung seines langjährigen und ersprießlichen Wirkens, das goldene Verdienstkreuz mit der Krone allergnädigst zu verleihen geruht." In einer eigenen ,, NachWeisung" werden Ramsauers Werkver besserungen und Erfindungen aufgezählt. Unter Punkt 7 wird auch auf die Auffindung und sorg fältige Forschung der Gräber nahe dem Rudolfs thurm verwiesen. Die k. k. Oö. Salinen- u. Forstdirektion Gmunden beauftragte die Sali nenverwaltung Hallstatt ,,behufs der am 28. d. M. abzuhaltenden feierlichen Überga be .. . die nötigen Vorbereitungen mit Einla dung aller Herren Beamten, Geistlichkeit und Gemeinde-Vorstehung und mit Beizug der Amtsmeisterschaft zu treffen"^^- Schon als Oberschaffer hatte Ramsauer eine Amtswohnung auf dem Salzberg, Salzberg Nr. 9. Mit seiner Ernennung zum Bergmeister übersiedelte Ramsauer in die Wohnung im Ru dolfsturm, Salzberg Nr. 1. Als 1833 der Rudolfs turm baulich überholt und auch verändert wurde - der Turm mit dem hübschen Wehrgang mußte einer einfacheren Gestaltung weichen -, wohnte Ramsauer fünf Monate lang in Hallstatt zur Mie te^®. In den Matriken bei der Sterbeeintragung seines Sohnes Rudolf ist als Wohnort zu dieser Zeit Hallstatt 59 angegeben, wo auch seine Mut ter wohnte, die dort 1836 gestorben ist und deren Verlassenschaftsabhandlung die Armut der Zeit deutlich macht^''. Mehrmals führte der Bergmei ster oder seine Dienststelle Klage über diese hoch über Hallstatt gelegene Amtswohnung, die nur über 3050 Stufen zu erreichen ist: „Es ist auch rücksichtswürdig, daß dieser ausgezeichnete Bergbeamte nicht füglich einen lohnenderen Po- " OÖLA SOA Fasz. 1267, 1842, Nr. 56. ™ Schraml, Salinenwesen, S. 83 u. 118. Schraml, Salinenwesen, S. 132.-In der Bibliothek des Oö. Landesmuseums ist eine Handschrift (Manuskr. 195) ver zeichnet: Ramsauer, J. G.: Bericht an das Salinen-Oberamt Gmunden über seine Studienreise nach den SalinenBergwerken in Berchtesgaden und Hall in Tirol. Origi nal-Manuskript mit 17 Bl. farbig getuschter Federzeich nungen. OÖLA SOA Index zum Jahresfaszikel 1833 und 1852 sowie Schraml, Salinenwesen, S. 205 u. 217. " OÖLA SOA Jahresfaszikel 1863, Nr. 5897. " OÖLA SOA Indices zu den Jatvresfaszikeln 1847, 1848, 1853, 1857, 1858 sowie Schraml, Salinenwesen, S. 69; s. a. Gedenktafel bei der Tassiloquelle in Bad Hall. " OÖLA SOA Jahresfaszikel 1855, Nr. 5104 u. 5266. Schraml, Salinenwesen, S. 129. " OÖLA Landesgerichtsarchiv, Protokolle H 167.
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