(Pfennig, Zweipfennig, Pfunderer, Groschen, Taler und Dukaten) in Linz geprägt werden kön nen. Wolfgang Puellacher war später sogar in der Lage, dem Stift Admont unter Abt Valentin Abel 200 Gulden zur Stützung seiner kapitalintensi ven Bergbauaktivitäten vorzuschießen, rück zahlbar ohne Zinsen gegen Lieferung von ,,all unser Silber, soviel wir daß schmelzen" (Schuld brief des Abtes Valentin Abel vom 20. August 1556 für den Linzer Münzmeister Wolfgang Puel lacher - Abteiarchiv Admont Nr. F. 17). Stift Admont bemühte sich zu der Zeit u. a. den Bergbau Zeiring zu revitalisieren, schürfte im Schladminger Revier und entwickelte erfolgrei che Bergbautätigkeit in den Walchen bei öblam. Eine fallweise Versorgung der Linzer Münze aus den Edelmetallgruben des Stiftes Admont ist derzeit noch nicht belegt, aber sicher nicht auszu schließen (9). Zusätzlich wissen wir von einem seltenen Zufall, welcher der Linzer Münze zu Hilfe kam. 1532 erbt Ferdinand 1. aus dem Nachlaß des Herzogs Jo hann von Oppeln und Ratibor große Mengen von Gold- und Silbermünzen. Das Gold wurde zur Finanzierung der Rüstung gegen die Türken nach Wien geliefert, das Silber, soweit es nicht gangbar war, in Linz umgeprägt (12). Erst 1538 erhält R. Puellacher die Erlaubnis, auch einen Teil des Goldes aus diesem Bestand zu münzen (14). Für den Rückzug der Münzmeister Puellacher aus Linz mögen mehrere Gründe verantwortlich sein. Die oberösterreichischen Landstände lehn ten jedenfalls eine Übernahme der Münze ab, vielleicht auch deshalb, weil die Metallzufuhr aus Böhmen langsam versiegte. Obwohl die böhmischen Reviere eine bedeu tende Förderung aufwiesen (zur Zeit der ersten Habsburger 1526-1619 ca. 800.000 kg aus Kut tenberg, Joachimsthal und Rudolfstadt), und Ru dolfstadt allein zwischen 1560/70 über 1000 kg Silber produzierte, wurde der Edelmetallexport nach Österreich endgültig gestoppt durch die Er richtung einer königlichen Münze in Budweis (1569/70) sowie die Wiederaufnahme der 1539 gegründeten Prager Münze im Jahre 1557 (11). Nach dieser Zeit gab es keine Landesmünze mehr in Oberösterreich. Der Vollständigkeit halber soll auch die private Münze in Wernstein am Inn erwähnt werden, wo die Hans Fuchs'schen Erben im Mai 1664 um die Erlaubnis baten, auf eigene Kosten in der Graf schaft Neuburg am Inn (Besitz des Hofkammer präsidenten Georg Graf Sinzendorf) nach der Wiener Prägeordnung münzen zu dürfen. Um die Metallversorgung von Prag und Wien nicht in Anspruch zu nehmen, wurde holländisches - also sicher überseeisches - Silber verwendet. Als Münzmeister wird Bartholomäus Triangel genannt, die Münzstätte war zuerst im Schloß Wernstein, später im Ort (Haus Nr. 18) unterge bracht. 1665 wurden die Prägungen wieder ein gestellt (6). Schlußbetrach tung Aus dem heutigen Oberösterreich sind drei mit telalterliche Münzstätten bekannt, in denen un ter jeweils verschiedenen Voraussetzungen im 12., 15. und 16. Jh. Münzen geprägt wurden. Die Städte Enns, Linz und Freistadt waren nie unmittelbar an eine Edelmetallproduktion (Sil ber, Kupfer- oder Goldbergbau) angeschlossen. Sie erhielten das Münzrecht jeweils als Städte mit besonderen Handelsprivilegien, wodurch ein er höhtes Münzaufkommen notwendig wurde. Da aus dem erreichbaren Urkundenmaterial (Münzordnungen, Aufzeichnungen diverser Bergbaue) keine konkreten Hinweise auf die Edelmetallversorgung dieser Münzen greifbar sind, wurde ein Versuch unternommen, aus der bekannten Bergbausituation des jeweiligen Zeit raumes in Verknüpfung mit Hinweisen anderer Art die wahrscheinlichste Rohstoffversorgung zu rekonstruieren. Dabei ergab sich für die Ennser Münze im 12./13. Jh. eine mögliche Versorgung aus den Silbergruben von Zeiring (Stmk.), für die Linzer Münze des 16. Jh. sichere Hinweise für eine Versorgung aus den böhmischen Revieren von Joachimsthal, Krummau und Prachatitz, ne ben untergeordneten Lieferungen aus den Berg bauen des Stiftes Admont. Der kurze Bestand der drei Münzstätten Linz, Enns und Freistadt während der Regierungszeit Albrechts VI. (1457-1463) ist gekennzeichnet durch zahlreiche Einziehungen (Verrufungen) und darauffolgende, minderwertige Neuprä gungen (Schinderlinge), weshalb für diese Pe-
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2