1935^1 feststellte, die durch die Initiative des Bür germeisters Dr. Josef Walk erfolgte Aufstellung eines städtischen Kulturbeirates dem fünf Ver einsmitglieder angehörten, nämlich Goldbacher, Klunzinger, Berndt, Kustos Kainz und der Schriftleiter der Steyrer Zeitung Friedrich Trojak. Über Antrag von Dr. Spängier wurde folgender Ausschuß festgesetzt: Obmann wie bisher Prof. Goldbacher; dann Dr. Seidl, Dr. Klunzinger, Dr. Barchetti, Pießlinger, Steinparz, Berndt, Vor stadtpfarrer Dechant Alois Schließleder (1875-1941; 1914-1938 Vorstadtpfarrer), Religionsprof. Matthäus Gruber, Hilfsämterdirektor i. R. Franz Schrangl, Sparkasse-Oberbeamter i. R. Karl Handstanger, Kustos Kainz, Schriftlei ter Trojak und der akad. Medailleur Hans Köttenstorfer(geb. 1911)®^. Seinen üblichen Bericht über Naturschutz hielt Dr. Seidl nicht, da dieser im „Illustrierten Steyrer Geschäfts- und Unterhal tungs-Kalender" von 1935 abgedruckt war. Dr. Ubell hielt anläßlich dieser Hauptversammlung den Vortrag zum Thema „Vom alten Zinngießer handwerk in Oberösterreich". Die nächste Jahreshauptversammlung war am 16. April 1936 im gewohnten Lokal. Diesmal ge dachte man des am 14. November 1935 verstor benen langjährigen ersten Obmanns Rudolf Sommerhuber. Landeskonservator Dr. Kersch ner (Linz) sprach über „Naturschutz und Wirt schaft"®®. Am 18. Mai 1936 wurde Goldbacher als Obmann in den Kulturbund (? - Kulturbeirat?) und als Obmannstellvertreter in die Fremden verkehrskommission berufen®® und konnte so seine führende Rolle im städtischen Kulturge schehen wie auch die Stellung des Vereins weiter ausbauen. Kontroversen gab es in diesem Jahr um die Frage der Neubesetzung der nach Blümelhubers Tod am 20. Jänner 1936 vakanten Stelle eines (ehren-)amtlichen Konservators. Dr. Erwin Hainisch (Linz) erwähnte in einem Brief vom 18. Juli 1936 das gespannte Verhältnis, wel ches zwischen Blümelhuber und dem Verein be standen hatte, hielt übrigens Konservatoren für nicht sonderlich notwendig und plädierte eher für die Vermehrung von Korrespondenten. Die Stadt Steyr hielt er durch Kulturbeirat und Verein „Heimatpflege" für besonders gut betreut. Goldbadier konnte sich seinen vielen Aktivitäten natürlich besonders gut widmen, war er ja mit 1. November 1935 in den Ruhestand getreten®®. Über die Hauptversammlung vom 30. April 1937 gibt es wiederum nur den kurzen Bericht im Pro tokollbuch; Dr. Friedrich Morton (HaUstatt) hielt den Vortrag über ,,5000 Jahre Hallstätter Kultur". Das Meditz-(Dedic-)Haus Stadtplatz Nr. 9 wurde 1937 über Betreiben des Vereins unter Denkmalschutz gestellt®''. In der Ausschußsitzung vom 11. Februar 1938 wurde die Jahreshauptversammlung für 1938 auf April geplant, kam aber erst am 2. Juni zustande, wohl wegen der Annexion Österreichs durch die Deutschen. Es bestand für die neuen Machthaber kein Grund, den bisherigen Vorstand Prof. Goldbacher von seiner Obmannstelle zu entfer nen. Zwar wurde am 6. Oktober 1938 der Verein gelöscht, aber laut Ausschußsitzung vom 20. Ok tober wurde Goldbacher zum kommissarischen Leiter des Vereins ernannt und dieser in den Deutschen Heimatbund eingegliedert. Noch 1938 bemühte sich der Verein, am einstigen Wohn haus Adolf Hitlers während seines Steyrer Auf enthaltes 1904/05 eine Gedenktafel anzubringen, was aber unter ein generelles Verbot solcher Ta feln fiel. Hitler hatte als Schüler der Realschule, wo Goldbacher damals bereits Professor war, beim Familie Konrad von Cichini im rückwärti gen Teil des Hauses von Ignaz Kammerhofer, Grünmarkt 19, gewohnt. In der Steyrer Zeitung Nr. 16 vom 17. April 1938 hatte Goldbacher be reits einen Artikel eingerückt, „Adolf Hitler als Schüler in Steyr". 1938 wurde der Soldatenfried hof an die Gemeinde übertragen. Mit Schreiben des Vorsitzenden des Deutschen Heimatbundes in Düsseldorf vom 11. Februar 1939 wurde Gold bacher mit der Führung der Gruppe Stadt Steyr des Deutschen Heimatbundes beauftragt. " Stz 1935 Nr. 44. Der Kulturbeirat wurde im Februar 1935 geschaffen: StK 1936, S. 285. H. Köttenstorfer, 1926-1930 Schüler von H. Gerstmayr: Amtsblatt 1970 Nr. 4, StZ 1979 Nr. 12. Stz 1936 Nr. 46. Vereinsarchiv, Ausschuläsitzung 5. 10. 1936. StZ 1935 Nr. 137. " Vereinsarchiv, Ausschuläsitzung 25. 11. 1937.
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